Fortuna Düsseldorf Liendl soll Fortunas Offensive beleben
Düsseldorf · Am letzten Tag der Transferperiode stellt der Zweitligist seinen Kader um. Der Nachwuchsstürmer soll als Leihgabe beim MSV Duisburg Praxis sammeln, der Österreicher das Düsseldorfer Offensivspiel stärken.
Michael Liendl: Trainingspremiere bei Fortuna
Der letzte Januar-Tag des Jahres 2014 hatte es für Fortuna in sich. Während die Übergabe der Amtsgeschäfte vom bisherigen Vorstandsvorsitzenden Peter Frymuth an seinen Nachfolger Dirk Kall völlig geräuschlos über die Bühne ging, wurde es auf dem Transfermarkt für den Zweitligisten doch noch einmal hektisch.
Vor allem ging es darum, den Österreicher Michael Liendl noch rechtzeitig auf die Transferliste zu bekommen. Der Erstligist Wolfsberger AC, dessen Topscorer Liendl mit elf Treffern und fünf Vorlagen in der laufenden Saison war, sperrte sich bis zuletzt gegen den Wechsel des 28-Jährigen. Die Kärntner bestritten die Existenz einer Ausstiegsklausel aus dem ursprünglich noch bis Juni laufenden Vertrag. Fortunas Finanzchef Paul Jäger zeigte sich jedoch schon am Mittag zuversichtlich: "Das kennen wir schon, dass ein Anwalt seine Chance wittert, aber das kriegen wir über die Bühne."
Liendl freut sich auf Düsseldorf
Wenige Stunden später meldeten die Düsseldorfer Vollzug. Liendl unterschrieb einen Kontrakt bis zum 30. Juni 2016, als Ablöse wird nicht mehr als die 250.000 Euro fällig, die Liendl und sein Berater von Anfang an genannt hatten. "Ich wollte schon immer gerne mal ins Ausland, aber nicht einfach zu irgendeinem Klub", kommentierte der Mittelfeldspieler, der am Freitag bereits mit seinen neuen Kollegen trainierte. "Bei Fortuna stimmt auch das ganze Drumherum — die Fans und das Stadion sind super."
Auf diese Atmosphäre wird Gerrit Wegkamp vorerst verzichten müssen. Fortunas 20-jähriger Stürmer wechselt bis zum Saisonende auf Leihbasis zum Drittligisten MSV Duisburg, in dessen Kader bereits die Ex-Düsseldorfer Michael Ratajczak, Patrick Zoundi und Sascha Dum stehen. Wegkamp, der im Sommer 2012 vom VfL Osnabrück gekommen war und noch einen Vertrag bis Juni 2015 besitzt, kam in der aktuellen Saison nur in den ersten drei Partien für insgesamt 27 Minuten zum Einsatz und soll nun eine Liga tiefer Spielpraxis sammeln.
Vom technisch starken Linksfuß Liendl erhoffen sich die Düsseldorfer neue Impulse für ihr zuletzt etwas holpriges Offensivspiel. "Er wird uns durch seine Torgefahr sicher weiterhelfen", kündigt der scheidende Sportvorstand Wolf Werner an. Dessen Nachfolger Helmut Schulte, mit dem Werner derzeit gemeinsam die Geschäfte führt, kennt Liendl bestens aus eigener Anschauung, war Schulte doch bis zum Jahresende Sportdirektor beim Wolfsberger Ligarivalen Rapid Wien. Heimweh wird der Österreicher jedoch nicht nur Schultes wegen kaum bekommen: In "Jimmy" Hoffer und Christian Gartner trifft er bei Fortuna zwei Landsleute an.
"Ich bin sehr froh, dass es mit einem Wechsel nach Düsseldorf geklappt hat", sagte der gebürtige Grazer, der bei Fortuna die Nummer fünf tragen wird. "Ich hoffe, dass ich die Leistungen aus der Hinrunde hier fortsetzen kann. Früher oder später ist es ein Traum, mit der Fortuna in der Bundesliga zu spielen."
