Fortuna Düsseldorf Latka übertrifft Fortunas Erwartungen

Düsseldorf · Der tschechische Winterzugang sorgt für Stabilität in der Defensive. Als Innenverteidiger geht der 28-Jährige resolut in die Zweikämpfe und besitzt zudem eine hohe Spielintelligenz.

Eisenhart: Latka trainiert ohne Maske
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Vor ein paar Wochen, als er bei Fortuna offiziell vorgestellt wurde, untertrieb Martin Latka ein wenig. Der tschechische Zugang des Aufsteigers sagte damals, es gebe überhaupt keinen Grund, vor ihm Angst zu haben. Nach nun mittlerweile vier absolvierten Partien und einem gebrochenen Nasenbein in der Fußball-Bundesliga zeigt sich, dass er durchaus eine furchteinflößende Person ist. Der Innenverteidiger ist der "Türsteher" der Defensivabteilung und sorgt mit seiner Präsenz für deutlich mehr Stabilität.

Auf den ersten Blick wirkt Latka wie aus einer anderen Zeit. Er ist eine wuchtige Erscheinung, doch ihn in die Schublade "Holzhammer" zu stecken wäre völlig unangebracht. Latka besitzt eine enorm hohe Spielintelligenz, hat ein gutes Stellungsspiel und geht dahin, wo es wehtut. Beim Heimsieg (1:0) gegen die Spielvereinigung Greuther Fürth bekam er gleich ein paar Mal den Ball oder einen gegnerischen Fuß ins Gesicht - er rückte sich nur einmal kurz die Maske zurecht und machte weiter. Weniger hartgesottene Zeitgenossen haben vermutlich nur vom Zusehen ein gesteigertes Unwohlsein bekommen.

Gegen Fürth hatte Latka 50 Ballkontakte, er spielte 39 Pässe, davon kamen 87 Prozent auch an. Ganz so viel Arbeit in seinem eigentlichen Wirkungskreis hatte er nicht. Gegen ziemlich hilflos wirkende Mittelfranken musste er nur 15 Zweikämpfe führen. In dieser Kategorie konnte er 53,3 Prozent der Duelle für sich verbuchen - ein durchaus ausbaufähiger Wert, aber sicherlich auch immer eine Frage, wie eine Statistik geführt wird. Latka hat das Hauptziel einer jeden Defensivabteilung jedenfalls erfüllt und kein Gegentor zugelassen.

"Martin ist einfach ein echter Typ", sagt Fortunas Sportvorstand Wolf Werner (70). "Er hat sich in kurzer Zeit in der Mannschaft eingefunden und hat von Beginn an versucht, die Abwehr zu führen. Natürlich sind wir mit seinen Leistungen sehr zufrieden." Auch von Trainer Norbert Meier gab es schon wiederholt Sonderlob für das Tagwerk des 28-Jährigen.

Latka, von Slavia Prag an den Rhein gewechselt, hat in Düsseldorf zunächst einen Vertrag bis zum 30. Juni 2014 unterschrieben. Bereits die ersten Wochen nähren allerdings den Eindruck, man sollte sich sehr schnell mit ihm über ein längerfristiges Engagement unterhalten. "Ich fühle mich extrem wohl in Düsseldorf. Es war gleich ein gutes Gefühl mit der Mannschaft", sagt Latka. "Ich bin mir sehr sicher, dass wir unsere Ziele erreichen werden - und nächste Saison weiter in der Bundesliga spielen." Seine Gegenspieler sind nachhaltig gewarnt.

(can)
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