Fortuna Düsseldorf Kramer legt die Messlatte in Düsseldorf hoch
Düsseldorf · Die rund 2000 Fortuna-Fans feierten in der Alten Försterei ausgelassen das 1:1 ihres Teams beim Zweitliga-Mitfavoriten Union Berlin, ließen insbesondere den Ausgleichsschützen Didier Ya Konan immer wieder hochleben. In den einschlägigen Internetforen fand die Darbietung der Düsseldorfer Fußballer ebenso überwiegend Lob wie in den Medien beider beteiligter Städte. Nur einer fällt dabei etwas aus dem Rahmen: Fortunas Trainer Frank Kramer.
Das ist Frank Kramer
"Jubelarien nach nur einem Spiel widerstreben mir", sagt der 43-Jährige auch noch mit einem Tag Abstand zum Geschehen. "Ich habe schon viele Dinge gesehen, die wir verbessern müssen. Und dann ist da ja auch noch der Ertrag: Wir haben einen Punkt mitgenommen - damit darf man nicht zufrieden sein."
Kein Zweifel, der neue Cheftrainer hat die Messlatte in Düsseldorf deutlich höher gelegt. Kramer hat in der Landeshauptstadt mit seinem angenehmen Auftreten zwar in kürzester Zeit große Teile des Umfelds für sich einnehmen können, die Spieler aber müssen sich darauf einstellen, dass ihr Trainer selten zufriedenzustellen ist. In Berlin etwa beeindruckte Fortuna mit ihrem leidenschaftlichen Kampf und dem unbedingten Willen zum Erfolg, den Innenverteidiger Christian Strohdiek so beschrieb: "Wir haben in jeder Sekunde an uns geglaubt."
Für Kramer jedoch sind diese Eigenschaften nicht mehr als die Basis zum Erfolg. "Klar, in Sachen Mentalität, Arbeits- und Laufbereitschaft war das in Berlin bei uns so, wie es sein muss", erklärt der Coach. "Das hat gepasst, aber das ist die Voraussetzung, das sollte man nicht jedes Mal herausheben." Wenn Kramer Fortuna in der Vorsaison aus der Nähe erlebt hätte, täte er es vielleicht doch.
Wie auch immer: Der Saisonstart seines Teams war sehr ordentlich, machte Lust auf mehr. Wenn es jetzt seine vielen gut herausgespielten Chancen auch noch nutzt, kann es eine gute Saison werden.
