Fortuna Juanan: schnell, Linksfuß und bekannt mit Ronaldo

Fortunas aktuellster Zugang wirkt noch ein wenig schüchtern, wendet kaum den Blick von seinem Dolmetscher Marcel Goncalves. Der Busfahrer der Düsseldorfer im Trainingslager von Maria Alm ist Deutsch-Portugiese und derzeit einziger Ansprechpartner des spanischen Innenverteidigers Juanan, der am Dienstagabend von Real Madrids Zweitvertretung FC Castilla zu Fortuna stieß - weder seine Mitspieler noch das Trainerteam oder Manager Wolf Werner beherrschen die Muttersprache des 24-Jährigen.

 Juanan stieß am Dienstag zur Mannschaft.

Juanan stieß am Dienstag zur Mannschaft.

Foto: rpo, Falk Janning

"Deshalb muss ich mir ein wenig Zeit geben", sagt Juan Antonio González Fernández, wie er mit vollem Namen heißt. "Am liebsten würde ich sofort um einen Stammplatz kämpfen, aber es ist am Anfang nicht so einfach, da ich noch nichts verstehe." Zudem kommt der 1,92-Meter-Mann gerade erst aus einem zweiwöchigen Urlaub, den er nach dem Saisonende der dritten spanischen Liga angetreten hatte. "Ein bisschen Training fehlt mir also", erklärt der Linksfuß, "aber das werde ich so schnell wie möglich aufholen." Über seine persönlichen Stärken möchte er nicht gern sprechen: "Das sollen lieber andere beurteilen. Höchstens vielleicht, dass ich für meine Größe ganz schön schnell bin."

Daheim in Madrid hatte Juanan regelmäßigen Kontakt zu den ganz Großen. "Wir hatten dort einen gemeinsamen Saal mit der ersten Mannschaft, so dass ich Spieler wie Cristiano Ronaldo oder Mesut Özil gut kenne", berichtet der Abwehrspieler. In Düsseldorf könnte er einen weiteren Weltstar wiedertreffen, denn der inzwischen für Schalke 04 stürmende Raúl wohnt ja mit seiner Familie in der Landeshauptstadt. "Ich werde mich ihm aber nicht aufdrängen", sagt der Neu-Fortune bescheiden. "Wir kennen uns zwar, aber ich würde mir nie erlauben, mich als Freund von ihm zu bezeichnen."

Ohnehin ist Juanan ein zurückhaltender und ruhiger Zeitgenosse. "Wenn ich abends aus dem Haus gehe, dann höchstens, um etwas zu essen", berichtet der gebürtige Mallorquiner. "Partys sind überhaupt nicht mein Ding. Ich bin am liebsten zu Hause und schaue mir Filme an, und wenn ich mich mit Freunden treffe, lasse ich lieber sie reden." Über seinen neuen Verein hat er sich allerdings intensiv informiert: "Fortuna ist ein Klub mit großer Geschichte und hoher Bedeutung für den deutschen Fußball. Als ich über meinen Berater hörte, dass sie einen Spieler auf meiner Position sucht, habe ich mir sofort gedacht: Das passt zu mir."

Der 24-Jährige betrachtet seinen Wechsel an den Rhein als "großen Sprung, in Deutschland Fuß zu fassen". Seine neuen Mitspieler kenne er bislang noch nicht, "aber ich freue mich riesig, hier dabei zu sein. Alles andere kommt schon noch". Die weit niedrigeren Temperaturen im Vergleich zu seiner Heimat fürchtet Juanan nicht: "In Madrid kann es im Winter auch ganz schön kalt werden."

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