Fortuna Infront - Schweizer glänzen mit WM-Rechten

Infront hat ein Gesicht - und das ist Günter Netzer. Der Fußball- Welt- und Europameister ist das Aushängeschild des Sportvermarkters.

 Günter Netzer tritt bei der ARD als Fußballexperte auf.

Günter Netzer tritt bei der ARD als Fußballexperte auf.

Foto: AP, AP

Obwohl Netzer nur 2,5 Prozent der Aktien am Unternehmen mit Firmensitz in Zug (Schweiz) hält, kann man seine Rolle wohl als "Botschafter der Gruppe" bezeichnen.

Vor allem im Wintersport führt kein Weg an Infront vorbei. Fast alle großen Verbände haben Verträge mit dem Unternehmen, das von Philippe Blatter, einem Neffen des Fifa-Präsidenten Sepp Blatter, geführt wird. Im Fußball glänzt Infront vor allem durch millionenschwere Verträge mit den Verbänden Fifa und Uefa, sowie Verträgen mit Klubs in Italien, Frankreich und Deutschland.

Trotz der Vermarktungsrechte für die Welt- und Europameisterschaft sieht Infront für sein Unternehmen im Fußball noch Expansionspotential. "Unser Konkurrent Sportfive ist da vielleicht einen Tick stärker", sagt Vorstand Stephan Herth. Doch in Bremen und Schalke hat das Unternehmen zwei deutsche Spitzenteams unter Vertrag, aus den ersten beiden Ligen gehören noch der VfL Bochum und Hansa Rostock zu den Kunden. Zudem besteht eine Zusammenarbeit mit dem Deutschen Fußball-Bund. Infront garantiert den Klubs sichere Vermarktungs-Einnahmen, kassiert dafür als Gegenleistung 15 bis 20 Prozent des Sponsoring-Umsatzes. In den Geschäftsstellen der Vereine arbeiten Infront-Mitarbeiter, die dort die Vermarktung der Werbung für den Partner übernehmen.

Das Unternehmen gehört zu gut 58 Prozent der Jacobs-Kaffee-Dynastie aus Deutschland. Andreas Jacobs fungiert als Vizepräsident des Verwaltungsrats. Die übrigen Anteile gehören dem Kreis um den am 4. Juli verstorbenen ehemaligen Adidas-Chef Robert-Louis Dreyfuss. Zahlen über Infront sind kaum bis gar nicht vorhanden. Kolportiert wird, dass das Unternehmen jährlich einen Umsatz von etwa 500 Millionen Schweizer Franken verbuchen kann. Blatter betont, dass trotz der Wirtschaftskrise keine Sponsoren abgesprungen seien.

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