DAS SPIEL Fortuna Düsseldorf gegen Hannover 96 (Samstag, 15.30 Uhr, Esprit-Arena) ist am 17. Spieltag das Duell des Tabellen-15. (18 Punkte, 18:21) gegen den Zehnten (23, 31:29). Fortuna hat seine Heimbilanz in den vergangenen Wochen verbessert und ist in der "Heimtabelle" auf Rang 14 geklettert. Die ersten sechs Partien auf eigenem Platz hatten die Düsseldorfer nicht gewonnen, nun haben sie aktuell ihre jüngsten drei Heimspiele nicht verloren (1:1, 4:0, 2:0). Hannover gehört mit zwei Siegen und fünf Niederlagen zu den vier auswärtsschwächsten Mannschaften der Liga (zuletzt: 1:2 in Mainz, 0:5 beim FC Bayern). Saisonübergreifend haben die 96er nur vier der jüngsten 25 Auswärtsspiele gewonnen.

DIE AUSGANGSLAGE Hannover kämpft aktuell gegen das Phänomen der frühen Auswärtsgegentore. In den vergangenen drei Auswärtsspielen geriet das Team immer früh mit 0:1 in Rückstand: In Frankfurt (1:3) nach fünf, beim FC Bayern (0:5) nach vier und in Mainz (1:2) nach zehn Minuten, auch gegen Leverkusen (3:2) gab es das 0:1 schon nach zwei Minuten. Die offensiv ausgerichteten 96er, die gegen Bayer 04 mit vier gelernten Stürmern aufliefen (Didier Ya Konan, Szabolcs Huszti, Mame Diouf, Jan Schlaudraff), können den Hebel nach den frühen Rückständen meist nicht mehr umlegen. Auch in der Esprit-Arena werden "die Roten" offensiv auftreten. Dabei gilt der Senegalese Mame Biram Diouf als besonders torgefährlich. Für den am Syndesmoseband des rechten Fußes operierten Lars Stindl wird auf der rechten Seite das Offensivduo Jan Schlaudraff/Ya Konan spielen.

DER TRAINER Mirko Slomka arbeitet seit Januar 2010 für Hannover und ist 52. Trainer in der Geschichte des Klubs. Der gebürtige Hildesheimer, der jüngst seinen Vertrag bis 2016 verlängerte, führte die Mannschaft in der Rückrunde 2009/10 aus der Abstiegszone und in den vergangenen beiden Jahren in die europäischen Wettbewerbe. Das 3:2 gegen Bayer Leverkusen war am vergangenen Wochenende Slomkas 100. Spiel als 96-Coach (43 Siege, 18 Remis, 39 Niederlagen). Hannover ist für Slomka nach Tennis-Borussia Berlin (2000) und Schalke 04 (2006-2008) die dritte Station als Chefcoach. Der studierte Mathematiker spielte zur Aktivenzeit nur für unterklassige Klubs.

DER VEREIN Zweimal wurde Hannover Deutscher Meister, einmal DFB-Pokalsieger. Nach langen Jahren der Erstklassigkeit stiegen die Niedersachsen 1974 ab. 2002 führte Trainer Ralf Rangnick die Mannschaft mit einem Zweitliga-Torrekord nach 13 Jahren Abstinenz wieder ins Oberhaus. Derzeit schreibt der Klub mit zehn Jahren Bundesliga am Stück das größte Erfolgskapitel seit vierzig Jahren. Hannover ist nach 24 Jahren Bundesliga-Zugehörigkeit 16. der Ewigen Rangliste. Die beste Platzierung in der Bundesliga gelang 2010/11 mit Rang vier. Höhepunkte in Hannovers Vereinsgeschichte sind die deutschen Meisterschaften 1938 und 54 sowie der DFB-Pokalsieg 1992, mit dem der damalige Zweitligist Geschichte schrieb. Denn bis heute sind die Roten der einzige unterklassige Verein, der den DFB-Pokal gewann. Auf den Tag genau 38 Jahre zuvor hatten die Niedersachsen ihren letzten großen Titel geholt. Sie besiegten den hohen Favoriten 1. FC Kaiserslautern mit Nationalmannschaftskapitän Fritz Walter 5:1. Das Ergebnis gilt als eine der größten Überraschungen in der deutschen Fußball-Geschichte.

DER DIREKTE VERGLEICH Fortunas Bilanz gegen 96 ist positiv: Neun Siegen und vier Remis stehen fünf Niederlagen gegenüber. Auf eigenem Platz gab es in neun gemeinsamen Jahren in der Bundesliga und 2. Liga vier Siege, vier Remis und zwei Niederlagen. Die jüngsten vier Punktspiele (ein in der Bundesliga, drei in der 2. Liga) konnte Fortuna nicht gewinnen (2:2, 0:1, 1:1, 1:1). Den bislang letzten Bundesliga-Heimsieg gab es im November 1975: Fortuna siegte 3:0 durch Treffer von Wolfgang Seel, Reiner Geye und Dieter Brei.

BESONDERES Beim bislang letzten Bundesliga-Vergleich am 27. März 1986 (2:2) stand im Düsseldorfer Tor der heutige Hannover-Manager Jörg Schmadtke.