Fortuna Grimaldi zeigt Bodenhaftung

Fortunas Nachwuchsstürmer Adriano Grimaldi absolviert bislang eine starke Vorbereitung. Trainer Meier hält seine schützende Hand über ihn - und freut sich zugleich über das Auftreten der jungen Spieler.

Derby-Cup: Alemannia Aachen - Fortuna 0:1
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Bei Adriano Grimaldi ist die Botschaft angekommen. Weil die Euphorie in Düsseldorf immer besonders schnell einen höchst ungesunden Pegel erreicht, hat Fortunas Trainer Norbert Meier seinen jungen Stürmer ein wenig aus der Öffentlichkeit gezogen. Und so floh der 20-Jährige nach seinem entscheidenden Treffer beim Derby Cup gegen Gastgeber Alemannia Aachen geradezu vor den Medien. "Tut mir leid, ich bin sehr glücklich, aber jetzt muss ich wirklich weg", rief der frühere Mainzer freundlich lächelnd - und war tatsächlich verschwunden.

Die Vorsicht darf Meier wie Grimaldi niemand verübeln. Schon jetzt wird der junge Deutsch-Italiener mit Spitznamen wie "Tor-Fürst" betitelt, wobei die Namensgleichheit mit dem monegassischen Herrscherhaus natürlich dienlich ist. Ein leichtes Abbremsen ist da sinnvoll, damit Grimaldi nicht am Erwartungsdruck nach seinen Treffern in der Vorbereitung (unter anderem gegen Karpaty Lwiw und Aachen) zerbricht.

Ein Lob hat Meier aber dennoch für seinen Stürmer parat. "Das Ding, das Adi da in Aachen gemacht hat, ist der schwerste Ball, den es im Fußball überhaupt gibt", erklärt der frühere Nationalspieler. "Aus der Luft mit der Innenseite, das muss man erst mal so spielen. Mir gefällt aber auch, dass er körperlich immer präsent ist." Und Angst kennt Grimaldi ohnehin nicht. Er geht dahin, wo es scheppert, und er hat einen ausgeprägten Riecher für torgefährliche Situationen.

Somit ist der 1,88-Meter-Mann ein gutes Beispiel für den Nachwuchs, der bei den Düsseldorfern massiv nach vorn drängt. Noch darf man ebenso wenig von Grimaldi wie von anderen Youngstern wie Flügelflitzer Robbie Kruse oder Innenverteidiger Jeron Hazaimeh verlangen, dass sie die Etablierten sofort aus der Startelf schubsen - den Konkurrenzkampf aber heizen sie bereits gehörig an.

"Es ist noch vieles offen", sagt der Chefcoach mit Blick auf den Zweitligastart am 18. Juli gegen Bochum, "da sollte sich keiner sicher sein. Ich freue mich, dass die jungen Spieler derart in Erscheinung treten, denn dann sehen die Alten, dass sie durchaus noch etwas tun müssen."

Bei aller Zufriedenheit Meiers mit dem aktuellen Leistungsstand darf man aus diesen Worten auch leichte Kritik heraushören. Diese präzisiert der 52-Jährige dann noch: "Man hat auch in Aachen trotz unseres Turniersiegs wieder gesehen, dass wir gewisse Situationen entschlossener und kaltblütiger nutzen müssen. Das war unser altes Lied in vielen Auswärtsspielen, und das wollen wir abstellen." In der Defensive ist Fortuna schon weiter, denn sie gestattete Aachenern wie Gladbachern fast keine Torchancen. So darf es getrost weitergehen.

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