Fortuna Düsseldorf Gefährliches Gemisch besiegelte das Aus von Kall

Düsseldorf · Der Aufsichtsrat und der Vorstandsvorsitzende des Fußball-Zweitligisten "trennen sich einvernehmlich".

Fortuna Düsseldorf: Dirk Kall – der ehemalige Chef
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Das ist Dirk Kall

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Als Aufsichtsrat Reinhold Ernst sich am Mittag mit Fortunas Vorstandsvorsitzendem Dirk Kall hinter verschlossene Türen zu einem Vier-Augen-Gespräch zurückzog, war die Entscheidung längst gefallen. Es ging nur noch darum, sich einvernehmlich zu trennen. Das heißt, zur Zufriedenheit beider Seiten - mit einer finanziellen Abfindung und ohne schmutzige Wäsche zu waschen. Das haben der Zweitligist Fortuna Düsseldorf und der Vorstandsvorsitzende Dirk Kall geschafft - zumindest vordergründig.

Entsprechend warmherzig geht es anlässlich der Trennung zu. "Nach reiflicher Überlegung, intensiven Gesprächen und Signalen aus dem Aufsichtsrat halte ich diesen Weg für alternativlos", sagte Kall, der dem Verein alles Gute wünscht. Das kann der Drittletzte der Liga natürlich brauchen. Und da will die Fortuna nicht zurückstehen. Entsprechend bedankt sich der Aufsichtsrat für die Arbeit und den Einsatz von Kall und wünscht ihm alles Gute.

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Bei so viel Harmonie vergessen die Protagonisten ganz, die Gründe für die Trennung zu nennen. Das ist auch nicht so leicht, denn es ist ein gefährliches Gemisch aus deutlich gewordenen Defiziten bei Kalls Vorstandsarbeit, Grabenkämpfen im Verein sowie der sportlichen Talfahrt. Zwar behaupten alle, die Trennung erfolge unabhängig von der sportlichen Situation, doch darf bezweifelt werden, ob sie zustande gekommen wäre, wenn der Verein an der Spitze stünde.

Kall, der über acht Jahre im Aufsichtsrat saß, ehe er zum hauptamtlichen Vorstandsvorsitzenden berufen wurde, hat es in diesem Gremium versäumt, sein Profil zu schärfen. Er hatte nicht das Format und Rückgrat, um Machtkämpfe und Ränkespiele zu bestehen. So zog er gegen Finanzvorstand Paul Jäger den Kürzeren, um dann mit ihm zu taktieren.

Geholfen hat es ihm nicht mehr.

(ths)
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