0:1 gegen Borussia Dortmund K.o. für Fortuna in Nachspielzeit

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf hat im Kampf um den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga den nächsten Nackenschlag hinnehmen müssen. Borussia Dortmund gewinnt durch einen Treffer von Erling Haaland in der letzten Minute.

Bundesliga 19/20: Fortuna Düsseldorf gegen Borussia Dortmund - die Bilder des Spiels
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Fortuna - Dortmund: die Bilder des Spiels

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Foto: dpa/Bernd Thissen

Bitterer geht es nicht. Fortuna verteidigt über mehr als 90 Minuten hervorragend gegen schwache Dortmunder. Doch dann schlägt Erling Haaland zu. Dabei wäre der eine Punkt so wertvoll für die Elf von Trainer Uwe Rösler gewesen. Besonders, weil die Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt, Union Berlin und Werder Bremen, ihre Spiele gewinnen konnten. Fortuna liegt damit drei Spieltage vor Saisonende weiter auf dem Relegationsplatz – nun punktgleich mit Bremen.

Eigentlich hatte Rouwen Hennings dem Trainer keinen Anlass gegeben, ihn aus der Startelf zu nehmen. In seinen beiden Auftritten zuvor hatte er schließlich drei Tore erzielt. Mehr kann man von einem Stürmer nicht erwarten. Und doch setzte Rösler seinen 14-Treffer-Mann wieder auf die Bank. Aufgrund taktischer Erwägungen erhielt Kenan Karaman, der zuletzt auch immer treffsicherer wurder, den Vorzug in der Spitze.

Fortuna Düsseldorf gegen Borussia Dortmund - die Fortunen in der Einzelkritik
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Fortuna - Dortmund: die Düsseldorfer in der Einzelkritik

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Foto: dpa/Bernd Thissen

Im 3-4-2-1-System wurde der türkische Nationalstürmer von Erik Thommy und Valon Berisha flankiert. Marcel Sobottka ersetzte nach überstandener Bänderdehnung den gelbgesperrten Adam Bodzek. Niko Gießelmann rückte in die Dreierkette neben Andre Hoffmann und Kaan Ayhan.

Fortuna, die in strahlend weißen Sondertrikots zum 125-jährigen Bestehen des Klubs auflief, zeigte von Beginn an, dass sie bereit war, sich mit voller Kampfkraft den Dortmunden entgegenzustellen. Laufbereitschaft und Zweikampfhärte stimmten. In Ballbesitz fanden die Düsseldorfer allerdings überhaupt keine Lösungen gegen ebenfalls gut verteidigende Borussen – sehr zum Missfallen von Rösler, der gegen Ende der ersten Hälfte immer lauter seinen Unmut über falsche Laufwege in der Offensive zum Ausdruck brachte.

Fortuna Düsseldorf: Fortunas Scorerliste 2021/22
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Fortunas Scorerliste 2021/22

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Foto: dpa/Roland Weihrauch

Und so gab es aus dem Ballbesitz heraus keine einzige nenneswerte Chance in sehr zähen ersten 45 Minuten. Dennoch hätte Dortmund in Führung gehen müssen – nach einem Konter. Fortuna war bei einer Ecke mit fast allen Mannen aufgerückt, führte eine kurz gespielte Variante sehr fahrlässig aus, so dass am Ende eines schnellen Gegenzuges Achraf Hakimi völlig frei auf Florian Kastenmeier zudribbelte. Da Fortunas Schlussmann aber im Eins-gegen-Eins-Duell die Oberhand behielt, ging es mit einem 0:0 in die Kabine.

Auch nach dem Seitenwechsel spielte sich das Geschehen zumeist zwischen den beiden Strafräumen ab. Erik Thommy testete einmal kurz, ob Roman Bürki noch wach ist, richtig brenzlig wurde es für die beiden Torhüter aber zunächst nicht. Besonders die Borussia enttäuschte spielerisch auf ganzer Linie.

Nach etwas mehr als einer Stunde passierte dann in einer Minute mehr Spannendes als in der gesamten Spielzeit zuvor. Erst dribbelte Thommy Richtung Dortmunder Strafraum, wurde von Lukas Pisczcek zu Fall gebracht. Marcel Sobottka kam zum Abschluss, den Bürki entschärfte. Schiedsrichter Sascha Stegemann entschied auf Vorteil.

Im direkten Gegenzug ging der BVB vermeintlich in Führung. Raphael Guerreiro traf per Volleyschuss. Alle Spieler versammelten sich zum Anstoss, doch dann griff plötzlich Videoschiedsrichter Deniz Aytekin ein. Ergebnis: Das Tor zählte nicht, da der Ball zuvor unglücklich den Arm von Guerrerio berührte. Seit dieser Spielzeit gibt es in diesem Fall keine Auslegungsmöglichkeit mehr: kein Treffer.

Doch nach dieser kurzen Phase der Aufregung verflachte das Spiel wieder – bis zur Schlussphase: Der eingewechselte Hennings bediente rund zehn Minuten vor Schluss den ebenfalls eingewechselten Steven Skrzybski. Und die Schalker Leihgabe probierte es mit einem Flachschuss aus 20 Metern. Bürki war schon geschlagen, doch der Pfosten verhinderte den Jubelschrei von der Düsseldorfer Bank. In der Schlussminute war es wieder Skrzybski, der bei einem Alleingang den Siegtreffer auf dem Fuß hatte, doch diesmal schoss der Angreifer an den rechten Pfosten.

Und wie es dann so häufig kommt: Dortmund drückte in der Nachspielzeit Fortuna in die eigene Hälfte. Eine letzte Flanke von Manuel Akanji drückte Torjäger Erling Haaland, der nach Verletzung sein Comeback gab, in der 95. Minute mit dem Kopf über die Linie. Es ist der nächste heftige Nackenschlag für die Fortunen im Kampf um den Klassenerhalt.

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