Fortuna Frymuth: „Dürfen uns nicht ausruhen“

Peter Frymuth, Vorstandsvorsitzender des Fußball-Zweitligisten Fortuna, spricht im Interview über die treuen Fans, die wirtschaftliche Lage des Vereins, schmerzhafte Niederlagen und sportliche Ziele.

 Fortuna-Präsident: Peter Frymuth.

Fortuna-Präsident: Peter Frymuth.

Foto: rpo, Falk Janning

Fortuna verliert in St. Pauli 1:2 - und 3000 Düsseldorfer Fans feiern noch eine halbe Stunde nach dem Abpfiff. Wie fühlt sich das an?

Frymuth: Traumhaft. Weil es einfach großartig ist, welch positive Emotionen unsere Fans zeigen. Unseren treuen Anhängern ist es gelungen, die Stimmung von der Südtribüne ins ganze Stadion und auch zu den Auswärtsspielen zu transportieren.

Liegt das nur am Erfolg des Teams?

Frymuth: Am Erfolg, klar, aber es gehört ebenso dazu, dass man bei der Mannschaft stets spürt, dass sie will. Selbst dann, wenn sie mal ihre Grenzen aufgezeigt bekommt wie etwa in der ersten Hälfte gegen den FC Augsburg.

Sie sind folglich mit der sportlichen Seite und auch der sportlichen Leitung rundum zufrieden?

Frymuth: Ich kann mich noch bestens an die Gespräche erinnern, die ich mit Manager Wolf Werner bei seinem Amtsantritt in Düsseldorf führte. Dabei haben wir natürlich auch über Ziele gesprochen, und ich freue mich riesig, dass er diese Ziele jetzt erreicht hat. Man muss auch mal ein paar Jahre zurückblicken und sehen, wie Fortuna sich seitdem entwickelt hat.

Gibt es irgendetwas, was Sie trotz des Stimmungshochs bemängeln?

Frymuth: Das ist jetzt natürlich Klagen auf hohem Niveau. Aber wir haben in Fürth und jetzt in St. Pauli verloren, obwohl wir ganz sicher nicht die schlechtere Mannschaft waren. So etwas tut in der Zweiten Liga genauso weh wie in der Dritten, und mehr als zweimal brauche ich das nicht unbedingt.

Wie steht Fortuna wirtschaftlich da? Interessieren sich jetzt mehr und andere Unternehmen für den Klub?

Frymuth: Das auf jeden Fall. Bei einigen Spielen können wir deutlich mehr VIP-Karten absetzen, und insgesamt hat sich die Kommunikationsplattform weiterentwickelt. Wir können kontinuierlich in kleinen Schritten unsere Altlasten abbauen, müssen nicht mehr jeden Tag zittern, sondern können etwas im voraus planen. Aber wir dürfen uns darauf nicht ausruhen. Schon jetzt müssen wir die nächsten Schritte machen.

Welche sportliche Entwicklung halten Sie für möglich?

Frymuth: Wenn man einen bestimmten Platz erreicht hat, will man diesen auch nicht leichtfertig wieder hergeben.

... und Fortuna ist derzeit Fünfter.

Frymuth: Eben. Und wenn man dann ein Spiel gegen Cottbus vor der Brust hat, muss man den erst einmal verteidigen. Aber auch vor der Saison habe ich nie vom Nicht-Abstieg als Ziel gesprochen. Ich wollte, dass wir in der Zweiten Liga ankommen. Der nächste Schritt ist, sich dort zu behaupten.

(RP)
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