Ex-Trainer der Fortuna Was Funkel zum Schalke-Gerücht sagt

Exklusiv | Düsseldorf · Der Absturz des FC Schalke 04 nimmt immer dramatischere Züge an. Um den drohenden Abstieg doch noch abzuwenden, gibt es offenbar Bestrebungen, Manuel Baum als Trainer abzulösen – mit einem erfahrenen Kandidaten: Friedhelm Funkel. Was Fortunas Ex-Trainer zu den Gerüchten sagt.

 Friedhelm Funkel.

Friedhelm Funkel.

Foto: dpa

Friedhelm Funkel ist durch und durch Rheinländer. Dieser Umstand hilft ihm ungemein, sich recht flexibel durchs Leben zu bewegen. Nach seinem Rauswurf bei Fortuna Düsseldorf im vergangenen Januar hatte er eigentlich verkündet, ab sofort den Status „Rentner“ für sich zu proklamieren. „Das ist so, und ich werde jeden Tag genießen“, hatte er gesagt.

Nun hat sich die Lage auf der Welt dramatisch verändert. Und auch Friedhelm Funkel ins Grübeln gebracht. Seine Logik: Weil das Dasein als Rentner sich nun ganz anders darstellt, als er es sich vorgestellt hatte, sind seine Pläne nun auch Makulatur. „Ich wollte mit meiner Frau viele Reisen machen, vier bis sechs Wochen am Stück unterwegs sein. Du kannst ja jetzt aber gar nichts machen. Die ganze Welt hat sich verändert“, sagt Funkel im Gespräch mit unserer Redaktion. „Das hat natürlich auch Einfluss auf meine Gedanken.“

Jetzt gibt es da dieses Gerücht. Der FC Schalke 04 taumelt bedrohlich dem Abgrund entgegen. Alle Versuche von Trainer Manuel Baum, bei den Königsblauen wieder etwas Stabilität hineinzubekommen, haben sich bislang als untauglich erwiesen. Weshalb es offenbar einen internen Vorstoß einer Gruppe um ehemalige Schalke-Profis und Jahrhunderttrainer Huub Stevens geben soll, wonach man überlegt, Baum abzulösen. Zuerst hatten „Sportbild“ und „Bild“ darüber berichtet. Als Kandidat bis Saisonende wird der im Abstiegskampf erprobte ehemalige Bundesliga-Trainer Friedhelm Funkel genannt. Schalke mochte die Berichte auf Nachfrage nicht kommentieren.

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Foto: Frederic Scheidemann

Und was sagt Funkel zu der Geschichte? „Ich spreche grundsätzlich über nichts, von dem ich nichts weiß“, sagt der 67-Jährige. „Es steht jetzt einfach nicht an. Jetzt soll ich mich für Dinge rechtfertigen, die an mich noch gar nicht herangetragen wurden. Das ist doch alles Zukunftsmusik.“

Wirklich? Oder ist er nicht doch schon intensiver in die Vorgänge eingeweiht und steht auf Abruf? Funkel weiß selbstredend um die Mechanismen des Geschäfts. Eine weitere Niederlage der Knappen gegen Arminia Bielefeld könnte den Notfallplan schnell Realität werden lassen. Funkel: „Sie können da jetzt viel hineininterpretieren. Das ist Ihre Sache.“ Interessanter Nebenaspekt: Der gebürtige Neusser hatte nicht nur sein Rentnerdasein angekündigt, sondern auch stets betont, dass Fortuna definitiv seine letzte Trainerstation gewesen sei.

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Foto: Frederic Scheidemann

Baum kommentierte derweil völlig frustriert den nächsten Rückschlag und die schwache Vorstellung beim 0:2 gegen den SC Freiburg. „Wir sind unfassbar enttäuscht“, sagte der Trainer, und kündigte eine Aufarbeitung an. „Wir werden definitiv über das Spiel noch reden müssen.“

Doch die Worte des 41 Jahre alten Fußball-Lehrers scheinen ungehört zu verhallen. Anders ist die indiskutable Leistung gegen die keineswegs übermächtigen Breisgauer kaum zu erklären. Nach dem Mut machenden 2:2 in Augsburg war die sechste Pleite im zehnten Spiel unter Baum spielerisch und kämpferisch ein Rückschritt. „Wenn man mit den Spielern spricht, hat man immer das Gefühl, sie haben es verstanden“, sagte der Coach verzweifelt. Auf dem Platz sind sie dann wie gelähmt.

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