Fortuna Fortunen protestieren gegen Hopp

Fortunas Fans nutzten das Spiel ihrer Mannschaft gegen Rot-Weiß Erfurt, um gegen Dietmar Hopp zu demonstrieren. Sie hielten nicht nur die üblichen Banner "Gegen den modernen Fußball” hoch, sondern zeigten auch Spruchbänder mit dem Bild des Mäzen von Bundesliga-Aufsteiger 1899 Hoffenheim.

Der Betreiber des Retortenklubs hat sich zum Feindbild vieler Fußballfans entwickelt. In der vergangenen Woche brachte der SAP-Gründer aber nach Ansicht vieler Fans das Fass zum überlaufen. Im Fan-Block von Borussia Dortmund war ein Transparent hochgehalten worden, das Hopps Konterfei in einem Fadenkreuz zeigt. Darunter prangte die Aufschrift: "Hasta la vista Hopp". Der Klubmäzen stellte Anzeige und der DFB denkt über sportrechtliche Konsequenzen nach.

Die Düsseldorfer Fan-Organisation "Ultras Düsseldorf" erklärte, sie wolle sich das Recht zur freien Meinungsäußerung nicht nehmen lassen und keine Zähmung zu braven Event-Besuchern. Die Fußball-Anhängern vermieden während des Erfurt-Spiels bewusst auf Beleidigungen – auch um keinen Angriffpunkt zu geben. Sie nahmen sich vor, kreativ, intelligent und erklärend zu kritisieren. Dabei sind Spruchbänder entstanden wie "Unsere Liebe ist stärker als deine Anwälte”, "Wer glaubt es ist Neid, der hat nix verstanden" und ”Dass dich keiner leiden kann, stand wohl nicht im Business-Plan”.

Es war während der Drittliga-Partie ein die Fan-Gruppen verbindender Protest. Denn in die Düsseldorfer Sprechchöre fielen sogar die Fans aus Erfurt ein.

Die Fortunen durften ihre Proteste frei äußern. Das war ein Privileg das am vergangenen Spieltag nicht alle deutschen Fan-Kurven besaßen. Die Bremer Anhänger wollten ein Transparent mit der Aufschrift "Hoppe, hoppe Reiter, wenn er fällt, dann schreit er" zeigen. Das wurde ihnen untersagt.

Auch die "Chosen Few" des HSV hatten unter einer "Zensur" – wie sie selbst schreiben – zu leiden. Gemeinsam mit den Gladbachern planten sie eine Spruchband-Aktion in vier Teilen. Die Hamburger Seite sollte wie folgt beginnen: 'Entschuldigung, Herr Hopp, dürfen wir was sagen?' Gladbacher Antwort: 'Ohne gleich Repressionen zu ertragen…' Dann wieder die HSV-Seite: 'Sagen Sie lieber Hoffenheim adé' und zuletzt nochmal Gladbach: '…und kümmern sich wieder um SAP!'"

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