"Es ist völlig normal, dass in Fortunas Umfeld eine so große Enttäuschung herrscht", sagt der Coach. "Wir sind ja selbst alles andere als zufrieden. In erster Linie steht natürlich der Trainer in der Kritik, aber die Mannschaft kann man auch nicht ganz freisprechen." Wohlwollend ausgedrückt. Wer sich die Mühe macht, ein Fortuna-Training intensiv zu beobachten, der sieht schließlich, mit wieviel Akribie das Trainergespann entscheidende Situationen wie Torabschlüsse, Ecken und Freistöße einstudiert - im Spiel jedoch bekommen es die Kicker seit der Lübeck-Partie einfach nicht mehr hin.

"Wir müssen bei Standards noch aggressiver und konzentrierter zu Werke gehen", fordert Weidemann, "wir machen einfach zu wenig daraus." Stimmt - in der Offensive zumindest. Hinten dagegen "klingelte" es beim 1:1 gegen Wilhelmshaven nach dem einzigen Eckstoß der Gäste. Erschwerend für die Arbeit des Trainers ist, dass er seine Deckung erneut umstellen muss. Jens Langeneke und Tim Kruse sind nach der fünften Gelben Karte gesperrt, Oliver Barth muss wegen Muskelschmerzen im Hüftbeuger passen. Dafür sind David Krecidlo, der von ähnlichen Problemen wie jetzt Barth geplagt war, Markus Anfang, Sebastian Kneißl und Henri Heeren wieder fit.

Eine spannende Frage bleibt, wer in Leverkusen das Fortuna-Tor hüten wird. Patrick Deuß machte anstelle des wegen der "Disco-Affäre" pausierenden Kenneth Kronholm ein gutes Spiel, lieferte eigentlich keinen Anlass, ihn wieder herauszunehmen. Wer also kommt zum Einsatz? "Einer von beiden", lautet Weidemanns Antwort. Darauf wäre nun wirklich niemand gekommen.