Fortuna Fortunas Hinrunden-Zeugnis

Höhen und Tiefen haben Fortunas Fußballer während der 17 Partien in der Hinrunde der 2. Fußball-Bundesliga erlebt. Sie verloren die ersten sechs Spiele und erlebte beim 0:3 in Ingolstadt ihren Tiefpunkt, als sie auf den letzten Tabellenplatz rutschten. Drei Spieltage lang waren die Rot-Weißen Schlusslicht, dann deutete sich mit dem 3:2-Sieg in Osnabrück eine erste Trendwende an. Die Düsseldorfer steigerten sich von Woche zu Woche und kletterten noch ins Tabellen-Mittelfeld.

Zeugnis der Hinrunde
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Die Rheinische Post und RP Online haben nach jedem der 17 Spiele die Akteure benotet. Die Durchschnittsnote beschreibt gut die Stärken und Schwächen der Mannschaft, birgt aber auch einige Überraschungen. Der Blick auf das Zeugnis der Hinrunde beweist: Vor allem die Abwehr- und Mittelfeldspieler agierten nach anfänglichen Schwierigkeiten auf gutem Niveau. Sie belegen die ersten sieben Plätze. Die Angreifer fallen dagegen deutlich ab. Erst an achter Stelle folgt mit Youngster Marcel Gaus der erste echte Stürmer.

Der Spieler mit dem besten Durchschnittswert der Hinrunde ist Kai Schwertfeger. Der Rechtsverteidiger erreichte einen Schnitt von 2,91. Der 22-Jährige erkämpfte sich mit guten Leistungen einen Stammplatz und ist seit dem sechsten Spieltag immer dabei. Der Youngster mit den starken Nerven übernahm den Posten auf der rechten Seite der Vierer-Kette vom formschwachen Christian Weber (Notenschnitt: 4,16 ), der nur während der ersten sechs Niederlagen auf dem Platz gestanden hatte.

Eine starke Hinserie spielten auch die Mittelfeldakteure Oliver Fink (Durchschnittsnote: 2,95) und Patrick Zoundi (3,02). Fink nahm seinen Faden beim 3:2-Sieg in Osnabrück wieder auf und gehört seitdem zu den zuverlässigsten und konstantesten Düsseldorfer Spielern. Publikumsliebling Zoundi verpasste eine noch bessere Durchschnittsnote, weil er zuletzt in Aachen und gegen Fürth nicht in bester Form war und zwei Vieren kassierte, die ihm den Notendurchschnitt kaputt machten. Bis zum 15. Spieltag war der Mann mit den couragierten Auftritten Fortunas Notenbester.

Auf Rang vier folgt mit Thomas Bröker (3,08) eine weitere Entdeckung der Hinserie: Der lauf- und dribbelstarke offensive Mittelfeldspieler, der lange verletzt war und sich im Laufe der Saison stetig steigerte, bewies seine Qualitäten auf den Außenbahnen. Seine beste Partie machte er beim 2:0-Sieg in Bielefeld, wo er sich in einen Spielrausch steigerte und nicht nur wegen seiner beiden Treffer die Note eins erhielt. Niemand sonst bekam während der Hinrunde die Bestnote.

Assani Lukimya-Mulongoto ist in der Rangfolge Fünfter - das war nach den großen Anlaufschwierigkeiten des Innenverteidiger aus Berlin nicht zu erwarten. Am ersten Spieltag in Cottbus erlebte er ein Desaster (Note 5) und flog aus der ersten Elf. Trainer Norbert Meier gab ihm am sechsten Spieltag eine neuerliche Chance. "Lucky" brauchte vier weitere Spiele (mit der Durchschnittsnote von 3,75), ehe er mit dem Heimspiel gegen den MSV Duisburg den Durchbruch schaffte und seitdem immer zwischen der Note 2 und 3 pendelte.

Ihm folgen in der Rangfolge seine Kameraden aus der Vierer-Kette, die während der jüngsten acht Partien nur zwei Gegentreffer zuließ: Johannes van den Bergh (3,21) und Jens Langeneke (3,27).

Der Sturm von Trainer Norbert Meier schneidet dagegen schlecht ab: Die Neuzugänge Wellington (4,25) und Sandor Torghelle (4,67) kamen nur während der ersten Wochen zum Einsatz und belegen die Plätze 18 und 20 im 22er-Feld. An Ranisav Jovanovic hielt der Coach dagegen trotz seiner schlechten Form fest: Der Serbe kam auf zwölf Einsätze, erhielt meist die Noten vier und fünf und erreichte einen Schnitt von 4,17. Für seine Vorstellung beim 0:3 in Ingolstadt erhielt er sogar die Note sechs.

Es war nicht die einzige Sechs während der Hinrunde: Zwei weitere bekam der Brasilianer Tiago, der am dritten und vierten Spieltag in den Partien bei FSV Frankfurt und gegen 1860 München von einer Verlegenheit in die andere gestolpert war. Der Innenverteidiger rehabilitierte sich durch eine souveräne und fast fehlerfreie Vorstellung am 13. Spieltag bei Union Berlin: Da schenkte ihm Trainer Meier das Vertrauen als Ersatz für den gesperrten Jens Langeneke.

Neben Christian Weber und Ranisav Jovanovic gehört ein weiterer Stammspieler der vergangenern Saison zu den Verlierern der Hinrunde: Mittelfeldspieler Marco Christ belegt mit einem Schnitt von 4,28 nur Rang 19. Der Aufstiegsheld saß zuletzt nur noch auf der Bank.

Fazit: Die Notenbesten Kai Schwertfeger, Oliver Fink, Patrick Zoundi, Thomas Bröker und Assani Lukimya-Mulongoti haben sich zu Leistungsträgern entwickelt. Spieler wie Marco Christ und Ranisav Jovanovic waren eine Enttäuschung.

(jan)
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