Düsseldorf Fortunas Feier bleibt maßvoll

Die mehr als 30.000 Düsseldorfer Fans waren begeistert vom 2:0 gegen den Aufstiegs-Mitfavoriten VfL Bochum, aber die Spieler blieben auf dem Teppich. Trainer Norbert Meier konnte viel Qualität von der Bank holen.

 Thomas Bröker bejubelt den Treffer zum 2:0.

Thomas Bröker bejubelt den Treffer zum 2:0.

Foto: rpo, Falk Janning

Thomas Bröker bewies Bodenhaftung. "Das war ein guter Start, mehr nicht", sagte der Angreifer, der mit seinem Treffer zum 2:0-Endstand Fortunas Saison-Auftaktsieg gegen den VfL Bochum unter Dach und Fach gebracht hatte. "Immerhin aber haben wir jetzt schon mehr Punkte als in der vergangenen Saison nach sechs Spieltagen. Darauf lässt sich doch aufbauen."

Vorsichtiger Optimismus also beim zweifachen Familienvater, und dieser Linie folgten alle Düsseldorfer Hauptdarsteller des glanzvollen Premierenabends der Zweitligasaison. Sascha Rösler etwa, der mit seinem atemberaubenden Fallrückzieher zum 1:0 die Weichen auf Sieg gestellt hatte. "Es war ein Tor, der Ball war drin, das ist es, was wichtig ist", meinte der 33-Jährige. "Man sollte solche Dinger in meinem Alter nicht allzu oft machen. Wenn es passt, merkt man den Schmerz erst einmal nicht mehr - der kommt aber am Abend und erst recht am nächsten Tag wieder, garantiert."

Deswegen sorgte Rösler auch vor und verzichtete auf die "Humba" vor der Fankurve, ließ sich stattdessen lieber physiotherapeutisch behandeln. Der Spott seines Trainers war dem Blondschopf dafür sicher. "Nach solch einem Tor in dem Alter musst du erstmal mit Mauersteinen abgerieben werden", scherzte Norbert Meier, zollte Rösler dann aber das verdiente Lob: "Sascha hat sich sehr gut bewegt. Er hätte auch bis zum Schluss durchgehalten, aber ich wollte ihn ein wenig schonen."

Die rot-weißen Sympathisanten unter den 33 150 Zuschauern feierten das 2:0 enthusiastisch, und wer wollte ihnen das nach der über weite Strecken hervorragenden Vorstellung gegen einen ebenso routinierten wie starken Gegner auch verübeln? So sehr Meier die Euphorie auch in Bahnen zu lenken versuchte ("In der zweiten Hälfte hatten wir Schwierigkeiten, ins Spiel zu finden"), so sehr beeindruckte das variable Fortuna-Spiel. Zudem zeigte gleich die erste erste Partie, dass die Düsseldorfer enorme Qualität von der Bank holen können: Ken Ilsø, Thomas Bröker, selbst Sascha Dum bei seinem Kurzeinsatz brachten viel frischen Wind.

Auf seine Rolle als "Joker" angesprochen, die längst nicht jedem Profi liegt, antwortete Torschütze Bröker gelassen: "Sicher spielt jeder gern von Anfang an, aber ich kann beides." Was er auch schon hinlänglich bewiesen hat, und deshalb fasste Trainer Meier auch zusammen: "Schön für Bröki, dass er für seine gute und engagierte Arbeit in der Vorbereitung so belohnt wird."

Der Konkurrenzkampf im Kader wird so weiter befeuert, und das könnte ein großes Plus werden. Ebenso wie die Fähigkeit, vor eigenem Publikum einen solch enormen Druck zu entfachen wie in den ersten 25 Minuten gegen Bochum. "Wenn man sieht, was da für starke Leute für den VfL auf dem Platz stehen", sagte Fortunas Vorstandschef Peter Frymuth, "dann muss man einen solchen Druck schon bemerkenswert finden." Stimmt

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