Fortuna Düsseldorf Fortunas Fans verlieren die Hoffnung

Düsseldorf · Fast herrscht schon so etwas wie Endzeitstimmung rund um die Fortuna. Zwar stehen die Düsseldorfer noch oberhalb des Strichs, der am Saisonende der 2. Bundesliga die Absteiger und Relegationsteilnehmer von den gesicherten Klubs trennt.

Die Zuschauertabelle der 2. Bundesliga 2015/16
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Foto: dpa, Roland Weihrauch

Der Trend der jüngsten beiden Partien, so unterschiedlich das 2:3 bei 1860 München und das 1:3 gegen den VfL Bochum auch verliefen, hat die Atmosphäre jedoch krass verändert.

War nach dem überraschenden Sieg beim Aufstiegskandidaten SC Freiburg und dem 1:1 gegen dessen Verfolger 1. FC Nürnberg Hoffnung eingekehrt, so geht diese den Fans nun spürbar verloren. Nachdem die Mannschaft von Trainer Marco Kurz am Dienstag innerhalb von zehn Minuten eine 1:0-Führung gegen Bochum in ein 1:3 verspielte, gab es in der Arena nicht einmal Pfiffe - schweigend und mit Fassungslosigkeit in den Gesichtern nahm die Mehrzahl der Anhänger den Einbruch zur Kenntnis.

Die Gespräche auf dem Heimweg und die Kommentare in den sozialen Medien unterstreichen diese Haltung. Natürlich gibt es auch die lauten Kritiker, die von "Söldnern" sprechen. Viele flüchten sich jedoch eher in Sarkasmus und spießen Zitate wie jenes auf, das der kommissarische Vorsitzende Paul Jäger jüngst in Freiburg tätigte. "Paul sollte seine Aussage, die Mannschaft habe das Potenzial für Platz neun, korrigieren. Realistisch ist da eher, demnächst auf Platz elf zu landen", schrieb ein Insider bei Facebook. Mit "Platz elf" ist dabei jedoch keineswegs die entsprechende Position in der Zweitliga-Tabelle gemeint, sondern die Nebenkampfbahn des Weserstadions, in der Fortunas alter Angstgegner Werder Bremen II seine Drittliga-Heimspiele austrägt.

So weit ist es zwar noch nicht, aber der Abstieg ist für viele Düsseldorfer eine sehr realistische Option geworden. Sie trauen es der wankelmütigen und instabilen Mannschaft nicht zu, den knappen Vorsprung auf Rang 16 zu verteidigen. Nahrung erhält die Endzeitstimmung durch Kommentare wie jüngst in einer Zeitung mit großen Buchstaben, die doch tatsächlich den ewigen Retter Peter Neururer als vierten Trainer der Saison ins Gespräch brachte.

Das einzige Gegenmittel wären Siege. Die nächste Chance dazu bietet sich bereits am Freitag: Um 18.30 Uhr stellt sich der Karlsruher SC in der Düsseldorfer Arena vor. Die Kurz-Truppe muss dringend punkten. Allein schon für die Hoffnung.

(jol)
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