Fortuna Düsseldorf Fortuna muss noch nachrüsten

Bisher sind die Verantwortlichen beim Bundesliga-Aufsteiger Fortuna Düsseldorf mit dem Fortschritt der Integration von bisher 15 Zugängen zufrieden. Trainer Norbert Meier hat aber auch Schwachstellen entdeckt. Für die Defensive und die Offensive sollen noch Spieler verpflichtet werden.

Auswahl Iserlohn - Fortuna 0:7
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Das Ergebnis liest sich gut: 7:0. Klingt nach offensiver Durchschlagskraft und gleichzeitig nach defensiver Stabilität. Allerdings kann der Test gegen die Fußball-Initiative Nordkreis (FIN) natürlich nicht als relevanter Prüfstein für die Bundesligatauglichkeit der Fortuna herhalten - das weiß auch Trainer Norbert Meier, der Schwachstellen in seinem Kader erkannt hat und deshalb nun personell nachrüsten will.

"Wir müssen noch was machen - in zwei Bereichen", sagt der 53-Jährige. Sowohl in der Defensive als auch im Angriff - so die Interpretation - sollen bis zum Saisonstart noch Verstärkungen kommen.

Am trainingsfreien Samstag stattete der Coach dem holländischen Ort Doorwerth einen Besuch ab. Dort ist der griechische Klub PAOK Saloniki derzeit im Trainingslager. "Es ist ganz normal, wenn ein Verein in der Nähe ist, sich die Spieler mal anzuschauen", erklärt Meier, der das Testspiel der Griechen gegen RCD Mallorca begutachtete. Das Interesse an Innenverteidiger Stelios Malezas (27) will der Trainer nicht bestätigen.

Dass für diese Position jedoch noch ein Spieler gesucht wird, ist ein offenes Geheimnis. In Jens Langeneke (35), Juanan (25) und Bruno Soares (23) stehen drei Innenverteidiger im Kader. Leon Balogun (24) wurde in den Testspielen zuletzt nur auf der rechten Verteidigerposition aufgeboten. Langeneke bringt Erfahrung mit, ist aber nicht der Schnellste. Juanan wirkt ab und an zu phlegmatisch, kam in der zweiten Liga nicht an Langeneke und Lukimya vorbei. Soares hat die entsprechende Physis, ist am Ball aber nicht der sicherste.

"Wir schauen, was finanziell machbar ist", erklärt Manager Wolf Werner zur Suche nach neuen Akteuren. "Das Alter spielt dabei keine Rolle. Es geht nur um Qualität." Von den 15 bisherigen Zugängen sind die meisten Perspektivspieler, ohne Erfahrung in den höheren Ligen. Das soll sich nun ändern. "Wir werden den Kader nicht auffüllen, um ihn größer zu machen. Es müssen Spieler kommen, die uns sofort weiterhelfen, die Bundesligatauglichkeit haben", erläutert Werner.

Auch wenn Meier die Entwicklung der völlig neu zusammengestellten Mannschaft lobt, weiß er, wo der Schuh noch drückt. Nach dem 7:0 sagte er: "Wir hätten nach drei Minuten schon 3:0 führen müssen. Die Torausbeute und die Gier haben mir nicht gefallen." Auch Bastian Müller hat erkannt, dass die Kaltschnäuzigkeit noch fehlt. "Man weiß nicht, wie viele Chancen wir in der Bundesliga bekommen werden. Die, die wir haben, müssen wir dann auch nutzen", sagt der defensive Mittelfeldspieler.

Im Sturm ist noch etwas Sand im Getriebe. Dani Schahin betrieb mit seinem Hattrick zwar Eigenwerbung, und auch die Stürmer, die in der zweiten Halbzeit zum Einsatz kamen, Gerrit Wegkamp und Nando Rafael, trafen. Insgesamt wurden dennoch zu viele gute Torgelegenheiten vergeben - auch durch die von Meier angesprochene fehlende Gier.

In 26 Tagen trifft Fortuna im Pokal auf Burghausen. Bis dahin hätte Meier gerne seinen endgültigen Kader zusammen. Wolf Werner versucht, diesen Wunsch zu erfüllen.

(areh/rm/areh)
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