Fortuna Düsseldorf Fortuna mit Höhen und Tiefen

Doorwerth/düsseldorf · Der Düsseldorfer Cheftrainer Norbert Meier muss 17 neue Spieler integrieren. Zu Beginn der Vorbereitung hakte es kräftig beim Bundesliga-Aufsteiger. Inzwischen herrscht jedoch vorsichtige Zuversicht – auch dank Andrej Woronin.

AZ Alkmaar - Fortuna 3:1
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Der Düsseldorfer Cheftrainer Norbert Meier muss 17 neue Spieler integrieren. Zu Beginn der Vorbereitung hakte es kräftig beim Bundesliga-Aufsteiger. Inzwischen herrscht jedoch vorsichtige Zuversicht — auch dank Andrej Woronin.

Es gibt leichtere Aufgaben für einen Trainer. Doch Norbert Meier klagt nicht — er hat es sich ja selbst so ausgesucht. "Der Umbruch war nötig", sagt der Chefcoach des Bundesliga-Aufsteigers Fortuna Düsseldorf. Nötig und umfassend: 17 neue Profis muss der 53-Jährige integrieren, und dabei ist der aus Mönchengladbach eingekaufte Tobias Levels noch nicht einmal mitgerechnet, weil er bereits in der Vorsaison als Leihspieler zum Fortuna-Kader gezählt hatte.

"Deshalb ist es auch gut, dass die Vorbereitung diesmal ausgesprochen lang ist", erklärt Meier. "Wir brauchen die Zeit, damit die Spieler sich richtig kennenlernen können." Logisch, dass es zu Beginn noch etwas holprig lief. Im ersten Testspiel während des Trainingslagers im österreichischen Maria Alm ging fast gar nichts zusammen, und mancher Fan ließ nach dem 0:2 gegen den Viertligisten VfL Wolfsburg II schon die Alarmglocken läuten. Meier indes blieb gelassen — und die Entwicklung der jüngsten Wochen gibt ihm überwiegend Recht.

Im zweiten Trainingslager, wenige Kilometer hinter der niederländischen Grenze im idyllischen Doorwerth bei Arnheim, stand im Gegensatz zur Basisarbeit in Maria Alm das Spielerische im Vordergrund. Und was dann bei den drei Testspielen gegen durchaus nennenswerte holländische Konkurrenz auf dem Platz zu sehen war, hatte schon eine andere Qualität als die Pleite gegen Wolfsburg II. Gegen den Ehrendivisionär NEC Nimwegen siegten die Düsseldorfer 1:0, beim Zweitliga-Spitzenteam De Graafschap 4:0. Bei AZ Alkmaar gab es gestern dann zwar eine 1:3-Niederlage, doch zeigte der Aufsteiger beim Tabellenvierten der Ehrendivision nach schwacher erster Hälfte eine deutliche Steigerung.

Axel Bellinghausen, der nach acht Jahren Diaspora beim 1. FC Kaiserslautern und beim FC Augsburg wieder zur Fortuna zurückgekehrt ist, warnt dennoch vor zu großer Euphorie. "Man darf die Ergebnisse nicht überbewerten", betont der 29-Jährige. "Das heißt alles noch nichts." Auch Bellinghausen wertet es jedoch als positiv, dass zuletzt einige ansehnliche Spielzüge zustande kamen. "Man erkennt, dass jetzt einige Automatismen greifen", sagt der Mittelfeldspieler. "Wir wissen schon besser, wie der Mitspieler läuft, wohin die Pässe gespielt werden müssen. Es war ein Schritt nach vorn." Das unterstreicht auch der spanische Innenverteidiger Juanan: "Wir haben gegen Nimwegen gut gespielt und De Graafschap eindeutig dominiert. Das spricht schon für uns."

Bei Fortuna macht sich vorsichtiger Optimismus breit, und genau darauf hatte Norbert Meier vor der Tour in die Niederlande gesetzt. "Sicher sind Ergebnisse in Testspielen nicht das Wichtigste", erläutert der Coach. "Aber wir kommen jetzt in eine Phase, in der die Jungs auch ein bisschen Selbstvertrauen aufbauen müssen. Es ist nicht gut, wenn man immer wieder eins auf die Glocke bekommt."

Die wahrscheinlich letzte Neuverpflichtung vor dem Bundesliga-Start war ebenfalls dazu angetan, das Selbstbewusstsein zu heben. Andrej Woronin kennt das Geschäft, hat noch im Juni bei der EM für Gastgeber Ukraine gespielt und kann genau die Führungsfigur werden, die Fortuna in der Offensive noch fehlte. "Mit Geld hätten wir Andrej nicht mehr locken können", berichtet Meier lächelnd. "Er ist richtig heiß auf die Bundesliga." Schaden kann das nicht.

(RP/can/rm)
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