Fortuna Düsseldorf Fortuna leidet unter Linksverteidiger-Fluch
Düsseldorf · Gleich fünf Profis, die diese Position bekleiden können, sind derzeit verletzt. Beim Stadtwerke Wintercup am Sonntag (14 Uhr, Live-Ticker) wird erneut Leon Balogun auf der "falschen" Seite aushelfen müssen.
Das ist Leon Balogun
Vier Jahre lang musste bei Fortuna über die Position des Linksverteidigers nicht groß diskutiert werden. Johannes van den Bergh war der Dauerbrenner, der von 136 möglichen Einsätzen 124 absolvierte, die meisten davon sogar über die volle Distanz. Doch seit "Jojo" zum Bundesligisten Hertha BSC wechselte, scheint ein Fluch auf seinen Nachfolgern zu liegen. Wenn am Sonntag ab 14 Uhr in der Esprit-Arena der Stadtwerke Wintercup ausgespielt wird, fehlen gleich fünf Profis verletzt, die als Linksverteidiger agieren könnten.
Am schwersten wiegt dabei der Ausfall Heinrich Schmidtgals, denn von seiner Verpflichtung hatten sich Fortunas Verantwortliche sehr viel versprochen. Mehr noch als durch seine Defensivqualitäten überragte der kasachische Nationalspieler bei Greuther Fürth durch die Dynamik seiner Vorstöße über den linken Flügel.
Schmidtgal-Comeback noch nicht in Aussicht
Doch Schmidtgals Zeit in Düsseldorf stand von Anfang an unter einem ungünstigen Stern: Der 28-Jährige kam bereits angeschlagen an den Rhein, litt lange unter Patellasehnen-Problemen. Als er dann gerade fit war, streckte ihn am 26. Oktober ein böses Foul des Paderborners Alban Meha nieder. Die Diagnose Syndesmoseband-Abriss erforderte eine Operation und eine Pause, die bis heute anhält. Seit einigen Tagen trainiert "Schmiddy" zwar wieder, doch noch ist an ein Comeback nicht zu denken.
Erste Wahl als Ersatz wäre Cristian Ramirez, doch der 19-jährige Ecuadorianer steht beim Wintercup, bei dem neben Fortuna noch Eintracht Braunschweig, Bayer Leverkusen und Dinamo Zagreb starten, ebenfalls nicht zur Verfügung. Den Nationalspieler plagen muskuläre Probleme. Noch ärger erwischte es die übrigen Kandidaten, mit Dustin Bomheuer an der Spitze. Der 22-Jährige erlitt beim 2:3 gegen Köln einen Bänderriss in der Schulter, fehlt nach seiner Operation ein Vierteljahr.
Blieben noch der aufgrund der Personalnot aus der Zweitvertretung hochgemeldete Christian Weber und - theoretisch — Axel Bellinghausen, obwohl Letzterer schon länger nicht mehr links verteidigte. Weber verletzte sich ebenfalls gegen Köln am Knie, fällt wegen eines Innenbandanrisses daher noch einige Wochen aus. Und Bellinghausen musste sich einer Meniskus-Operation unterziehen, die sogar seine Mitreise ins Trainingslager von La Manga (von Montag bis zum 28. Januar) verhindert.
Trainer Lorenz-Günther Köstner stellt dieser Fluch vor eine schwierige Aufgabe. In den bisherigen Tests beorderte er Leon Balogun auf die linke Abwehrseite — wohl wissend, dass diese Rolle für den Rechtsfuß und gelernten Innenverteidiger nicht die ideale sein kann. Zumindest aber stimmt bei dem 25-Jährigen die Einstellung, und Balogun weiß, was die Stunde geschlagen hat: Da er in der Hinrunde nur zu acht Einsätzen kam, kämpft er um seine Zukunft in Düsseldorf.
