Bis zur WM 2026: DFB verlängert Vertrag mit Bundestrainer Nagelsmann
EILMELDUNG
Bis zur WM 2026: DFB verlängert Vertrag mit Bundestrainer Nagelsmann

Fortuna Fortuna kann auf Millionen hoffen

Fortuna Düsseldorf darf mit einer Anschubfinanzierung von mehreren Millionen rechnen. Eine Gruppe von Schwergewichten aus der Wirtschaft um den ehemaligen Sparkassen-Chef Schwarz will den Klub unterstützen.

SV Mehring - Fortuna 1:5
23 Bilder

SV Mehring - Fortuna 1:5

23 Bilder

Vor exakt sieben Wochen ist Fortuna Düsseldorf die Rückkehr in die Zweite Fußball-Bundesliga gelungen. Es war ein ganz großer Wurf, ein enorm wichtiger Schritt - aber was dem Klub jetzt ins Haus steht, könnte den sportlichen Coup an Tragweite noch übertreffen. Denn wie unsere Zeitung erfuhr, plant Fortuna den Millionen-Deal. Besser gesagt: Eine Gruppe von Schwergewichten aus der Wirtschaft und wirtschaftsnahen Kreisen plant ihn.

Kopf der Gruppe ist ein in der Landeshauptstadt von NRW sehr bekannter Mann: Hans Schwarz, von 1996 bis 2005 Vorstandsvorsitzender der Stadt-Sparkasse. "Wir wollen Fortuna wieder richtig in die Spur setzen", sagt Schwarz, nach seinem Eintritt in den Sparkassen-Ruhestand Präsident des Deutschen Roten Kreuzes, Landesverband Nordrhein. "Wir haben es dabei wirklich nicht mehr nötig, uns zu profilieren. Uns geht es einzig und allein um den Verein." Und für diesen ist der Zeitpunkt gut gewählt: Auf der außerordentlichen Jahreshauptversammlung am 25. August werden drei neue Mitglieder in den Aufsichtsrat gewählt - und diese Posten wollen Schwarz und zwei seiner Mitstreiter gern besetzen.

Im Gepäck haben sie die Aussicht auf "mehrere Millionen Euro", wie Schwarz - alles andere als ein Sprücheklopfer - auf Anfrage verrät. Die Gruppe hat über einen Marketing-Experten Kontakt zu Sportfive aufgenommen, dem bedeutendsten Sportrechte-Vermarkter, der in der Bundesliga unter anderem mit Bayer Leverkusen, Hertha BSC und Hannover 96 zusammenarbeitet. "Sportfive bietet uns einen Zehn-Jahres-Vertrag mit einer erheblichen Anschubfinanzierung in Millionenhöhe", erklärt Schwarz. Ganz wichtig: Es handelt sich dabei nicht um ein Darlehen.

Schwarz und sein Team, zu dem im Seniorpartner des renommierten Unternehmensberaters Boston Consulting, Christian Veith, mindestens ein weiteres Schwergewicht gehört, legen besonderen Wert auf die Abgrenzung zu früheren Partnergeschäften Fortunas. "Dieses Konzept hat nicht das Geringste mit dem von Michael Kölmels Sportwelt zu tun", betont Schwarz. Damals erhielt Fortuna mehr als sieben Millionen Euro als Darlehen, die sie nun als Verbindlichkeiten belasten. "Sportfive will seinen Profit aus den 20 Prozent ziehen, die es von jedem seiner Sponsoring-Abschlüsse für Fortuna bekommt." Soll heißen: Um eine in Fortuna investierte Million wieder hereinzubekommen, muss Sportfive Verträge in Höhe von fünf Millionen abschließen, von denen der Klub dann vier Millionen erhielte. Fernsehgelder sind davon übrigens nicht betroffen, hier streicht die Sportwelt weiter 30 Prozent ein, Fortuna 70.

Kern des Plans ist also die Zusammenarbeit mit einem Vermarkter als Dienstleister, nicht als Darlehensgeber. Mit diesem Modell könnte sich auch die aktuelle Fortuna-Führung - mit der das neue Konsortium eng zusammenarbeiten möchte - durchaus anfreunden, wie der Vorstandsvorsitzende Peter Frymuth andeutet: "Die Entscheidung liegt aber beim Aufsichtsrat." Parallel zu den Sportfive-Kontakten der Schwarz-Gruppe verhandelt der derzeit auf Gran Canaria urlaubende Aufsichtsratschef Dirk Kall zwar auch mit einem anderen Vermarkter über eine kleinere Lösung. Nach Informationen unserer Zeitung haben Kall und Schwarz aber bereits intensiven Kontakt aufgenommen.

Mit "Heuschrecken" oder "feindlichen Übernahmen" will das neue Konsortium nicht das Geringste zu tun haben. "Fortuna ist eine großartige Marke mit enormem Wert", erklärt Hans Schwarz. "Wir wollen ihr Ruhe, Planungssicherheit und klare Linien geben." Mal was anderes für den krisengewohnten Verein.

Der Vorbereitungsplan:

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort