Fortuna Düsseldorf Fortuna kämpft gegen Ingolstadt für die Spannung in der Liga

Düsseldorf · Am Freitag um 18.30 Uhr ( Live-Ticker) erwarten die zweitplatzierten Düsseldorfer den Zweitliga-Spitzenreiter FC Ingolstadt. Die Truppe von Trainer Ralph Hasenhüttl hat seit 13 Monaten auswärts nicht verloren.

Fortunas Aufstellungen unter Reck
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Foto: dpa, meh wst

Am Freitag um 18.30 Uhr (Live-Ticker) erwarten die zweitplatzierten Düsseldorfer den Zweitliga-Spitzenreiter FC Ingolstadt. Die Truppe von Trainer Ralph Hasenhüttl hat seit 13 Monaten auswärts nicht verloren.

Es ist schon fast gespenstisch, was sich seit Monaten in Ingolstadt abspielt. Da hat sich eine Mannschaft, die in einer Abschlusstabelle der Zweiten Bundesliga noch nie über den zehnten Tabellenplatz hinausgekommen ist, urplötzlich zu einem Aufstiegsfavoriten aufgeschwungen, der zumindest auf fremdem Platz offenbar überhaupt nicht mehr verlieren kann. 18 Spiele ist die letzte Niederlage nun schon her, vom 22. September 2013 (1:4 beim FSV Frankfurt) ist sie datiert. Zum Vergleich: Damals war Mike Büskens noch Fortuna-Trainer und bereitete sein Team gerade auf die Partie auf St. Pauli vor (1:1 durch einen Treffer von Aristide Bancé).

Lang, lang ist es her — und deshalb hätten die Düsseldorfer auch nichts dagegen, wenn diese Dauerserie am Freitagabend ihr Ende fände. Dann gastieren die Ingolstädter als Spitzenreiter der Zweiten Liga um 18.30 Uhr in der Esprit-Arena beim Tabellenzweiten Fortuna. Ein echtes Gipfeltreffen — auch wenn das in Oberbayern offenbar noch nicht so richtig angekommen ist. Die Gäste kommen nur auf 500 gekaufte Karten, der FCI bringt zudem 300 Jugendliche aus der eigenen Fußballschule mit.

Ingolstadt leichter Favorit

Die rund 35.000 Düsseldorfer Anhänger werden es folglich nicht allzu schwer haben, eine echte Heimspiel-Atmosphäre zu inszenieren. Ein Selbstläufer wird die Partie deshalb noch lange nicht. Im Gegenteil: Aufgrund ihrer imposanten Bilanz auf fremder Scholle sind die Gäste leichter Favorit, zumal da Fortuna zwölf ihrer 20 Punkte auswärts holte und in der Heimtabelle der Liga nur Elfter ist. "Für uns ist der Erfolg der Ingolstädter nicht überraschend", sagt Fortunas Chefcoach Oliver Reck voller Anerkennung. "Es ist eine Pflanze, die gut gegossen wurde. Den Baum wollen wir nicht niederreißen. Aber dran zerren."

Am Freitag findet auch ein interessantes Trainerduell, denn auch wenn der frühere Torhüter Reck und Ex-Stürmer Ralph Hasenhüttl nie um Punkte gegeneinander spielten, gehören sie doch derselben Profigeneration an. Der Österreicher Hasenhüttl, mit 47 zwei Jahre jünger als Reck, stürmte für Köln und Fürth und hat als Trainer aus dem Mauerblümchen Ingolstadt einen Erstliga-Anwärter geformt. Aufgrund der Unterstützung durch den Audi-Konzern hatten Experten zwar schon länger mit einem Aufschwung in Ingolstadt gerechnet - dass er nun jedoch ausgerechnet mit einer No-Name-Truppe zu gelingen scheint, war nicht zu erwarten.

Tah und Benschop zurück im Training
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"Alles ist bereit für ein Topspiel"

Der FCI ist jedenfalls dem Feld schon so weit enteilt, dass Fortuna heute nicht nur für sich, sondern für die Spannung in der ganzen Liga spielt. Sechs Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz drei haben die Schwarz-Roten (25 Zähler) schon jetzt. Sollten sie auch in der Arena gewinnen, könnte dieser Abstand sogar auf acht Punkte anwachsen, da der Dritte Leipzig und der Fünfte Kaiserslautern am Montag aufeinandertreffen und der Vierte Darmstadt (alle 19 Punkte) ein schweres Auswärtsspiel beim Sechsten Heidenheim (16) absolvieren muss.

"Es ist für uns eine hervorragende Möglichkeit in unserem Prozess. Alles ist bereit für ein Topspiel", verspricht Fortunas Sportvorstand Helmut Schulte. "Da trifft eine starke Abwehr auf eine gute Offensive. Das macht es sehr interessant. Wenn es nicht nur die Fachleute unterhält, wäre das super."

Welchem Torhüter er im Zweitliga-Gipfel vertraut, lässt Reck noch offen. Es ist allerdings sehr wahrscheinlich, dass Lars Unnerstall, der beim 1:1 in Kaiserslautern sehr gut hielt, bis zur Winterpause im Kasten bleibt. Fraglich ist noch der Einsatz von Kapitän Adam Bodzek, der an muskulären Problemen leidet. "Es sieht nicht gut aus", sagt Reck, der jedoch auf den wiedergenesenen Jonathan Tah zählen kann.

(jol)
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