Fortuna Fortuna kämpft gegen die Null

Zweimal trat Fortuna seit seinem Wiederaufstieg beim FSV Frankfurt an, unterlag dabei 0:2 und 0:1. Sonntag ab 13.30 Uhr soll diese Serie reißen, dafür eine weitere erhalten bleiben: Seit 19 Punktspielen ist Norbert Meiers Team ungeschlagen.

FSV Frankfurt - Fortuna 1:0
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Das Volksbank-Stadion im Frankfurter Stadtteil Bornheim ist keine x-beliebige Sportstätte. Zum Beispiel dürfte es weltweit nur ganz wenige - wenn überhaupt irgendwelche - Arenen geben, bei denen eine Tribünenseite dank eines Planungsfehlers Überlänge hat. Wer sich ganz links auf diesen Rängen hinstellt, hat somit eine blendende Aussicht auf den Stadion-Vorplatz und die Rückseite der Hintertor-Tribüne. Auf den Rasen allerdings nicht.

Aus Düsseldorfer Sicht hat das Volksbank-Stadion jedoch noch eine einschneidendere Eigenschaft: Fortuna scheint dort nicht gewinnen, ja nicht einmal einen Treffer erzielen zu können. Vor dem Stadionumbau, als alle Tribünen noch gleich lang, dafür aber baufällig waren, war das noch anders. Da gewannen die Düsseldorfer gegen ihren Gastgeber FSV Frankfurt einmal 2:1, in der Saison 1993/94. Nach dem Wiederaufstieg Fortunas in die 2. Bundesliga setzte es jedoch eine 0:1- und eine 0:2-Niederlage. Am Sonntag gibt es die nächste Gelegenheit, diese Geschichte umzuschreiben.

Ein paar Punkte sprechen dafür, dass das gelingen könnte. Der erste und gewichtigste: Der Brasilianer Cidimar spielt nicht mehr für den FSV, ist zu Dynamo Dresden gewechselt. "Cidimar hat alle Tore gegen uns geschossen bei den beiden Niederlagen", erinnert sich Fortunas Trainer Norbert Meier, ergänzt aber sogleich: "Wir hatten beide Male eine Menge Chancen, aber der Ball wollte einfach nicht rein."

Punkt zwei: Der FSV ist die schwächste Heimmannschaft der Saison, hat am Bornheimer Hang in dieser Spielzeit überhaupt noch nicht gewonnen (vier Remis, zwei Niederlagen). Meier wiegelt freilich ab: "Die Frankfurter haben meist dominant gespielt und nur den Sack nicht zugemacht. Wir sind jedenfalls gewarnt."

Punkt drei: Fortunas Fans werden die Partie zu einem Heimspiel im Hessischen machen. Insgesamt werden 6000 Zuschauer erwartet, davon 3000 aus Düsseldorf.

Bei all diesen positiven Vorzeichen kommt Norbert Meier die miese Fortuna-Bilanz beim FSV gar nicht ungelegen. Schließlich ist es für die Spieler nicht einfach, nach dem grandiosen Pokalabend vor mehr als 34.000 Zuschauern gegen 1860 München mental umzuschalten auf den Liga-Alltag - erst recht, wenn man mehr als sieben Monate lang ungeschlagen ist. "Da kann es vielleicht ganz hilfreich sein, dass wir dort zweimal zu Null verloren haben", meint der Coach. Klar, so ist jeder hellwach.

Kapitän Andreas Lambertz fehlt wegen der fünften Gelben Karte und kommentiert launig: "Ich habe noch Resturlaub vom alten Jahr." Ob sein Vertreter Jens Langeneke seine Rückenbeschwerden überwunden hat, entscheidet sich kurzfristig - wie auch die Frage, wer als Kapitän aufläuft, wenn Langeneke passen muss. Nur eins, so Meier, stehe fest: "Wer die Binde trägt, zahlt in die Mannschaftskasse." Raue Sitten.

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