Fortuna Düsseldorf Fortuna: Immer wieder montags

In der aktuellen Saison der 2. Fußball-Bundesliga gibt es 29 Montag-Spieltage, und die Düsseldorfer müssen elf davon absolvieren. Die Fans sind restlos bedient, und auch sportlich ist es ein Nachteil für Norbert Meiers Team.

Demo und Humba am Millerntor
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Norbert Meier ist keiner, der sich hinter äußeren Umständen versteckt. Während die Konkurrenz - namentlich die in Frankfurt - nach weniger erfolgreichen Spielen gern die Ungerechtigkeit der Welt sowie gegnerische Spieler und Manager verantwortlich macht, zieht es Fortunas Trainer in aller Regel vor, sich an die eigene Nase zu fassen.

Umso schwerer wiegt es, wenn der Coach dann doch einmal auf ein paar Ungereimtheiten bei den Rahmenbedingungen in der Zweiten Fußball-Bundesliga hinweist. "Die Woche wird einem schon unheimlich lang, wenn wieder so ein Montagspiel ansteht", erklärt Meier. "Mir persönlich ist es am liebsten, am Freitagabend zu spielen, zu gewinnen und dann das Wochenende zu genießen. Ganz nach dem Motto: Jetzt wollen wir doch mal sehen, ob die anderen nachziehen."

Das Problem ist nur, dass Meier dieses Gefühl nur noch aus der Erinnerung kennen kann. Denn in diesem Jahr hat Fortuna überhaupt noch nicht freitags gespielt, wird es auch bis zum Saisonende am 6. Mai nicht mehr tun. Überhaupt standen für die Düsseldorfer 2011/12 nur sechs Freitag-Termine an, obwohl an diesem beliebten Termin jeweils drei Zweitliga-Partien angesetzt sind. Zum Vergleich: Der SC Paderborn durfte sage und schreibe 14 Mal freitags antreten.

Dafür denken die Deutsche Fußball Liga (DFL) und ihr Fernsehpartner Sport1 gern an Fortuna, wenn es um die Besetzung der Montagspiele geht. Exakt elfmal bei 29 Möglichkeiten musste sie ran - an fünf Spieltagen ist wegen "englischer Wochen" oder der festen Sonntag-Terminierung der letzten beiden Runden kein Montag im Programm. Es ist der einzige Tag, an dem Sport1 live im frei empfangbaren TV ein Zweitliga-Spiel sendet, und Fortuna verspricht eine höhere Einschaltquote als Paderborn, das - unglaublich - auf null Montagspiele kommt. "Das können wir als Kompliment werten", sagt Sportvorstand Wolf Werner.

Fortunas Anhänger sind damit allerdings gar nicht glücklich und haben zwei offene Beschwerdebriefe an die DFL geschrieben - ohne Erfolg. Sogar die extrem weiten Auswärtsfahrten nach Cottbus (am nächsten Montag) und Dresden (am 16. April) stehen montags an.

Dabei geht es andere als gerecht zu: Während St. Pauli und Frankfurt wenigstens noch annähernd so häufig montags spielen müssen wie Fortuna, ist das Missverhältnis gegenüber Fürth, 1860 München und Paderborn groß. Neben den Anreiseproblemen der Fans ist das auch im Aufstiegskampf ein Nachteil. "Das ist nicht immer einfach. Die Anderen legen vor, wir müssen nachziehen", beschreibt Stürmer Thomas Bröker. "Aber damit kommen wir schon klar." Wie der Trainer es vorlebt: Bei Fortuna wird nicht gejammert.

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