Fortuna Fortuna hadert nach Berlin-Pleite mit sich selbst

Es war schon ein wenig Ratlosigkeit im Gepäck, als der Düsseldorfer Tross die Bundeshauptstadt verließ. Sicher, Fortuna hatte das Zweitliga-Fußballspiel bei Hertha BSC 2:4 verloren. Aber irgendwie fühlte sich die Partie beim Tabellenführer und Aufstiegsfavoriten für die allermeisten der 3000 mitgereisten Fans gar nicht nach einer Niederlage an.

3000 Fortunen im Olympiastadion
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Es war schon ein wenig Ratlosigkeit im Gepäck, als der Düsseldorfer Tross die Bundeshauptstadt verließ. Sicher, Fortuna hatte das Zweitliga-Fußballspiel bei Hertha BSC 2:4 verloren. Aber irgendwie fühlte sich die Partie beim Tabellenführer und Aufstiegsfavoriten für die allermeisten der 3000 mitgereisten Fans gar nicht nach einer Niederlage an.

Umso mehr galt das für diejenigen, die nach dem Abpfiff die Analysen der Berliner Offiziellen und Journalisten hörten: Bei Hertha-Trainer Markus Babbel und Manager Michael Preetz angefangen, war da durch die Bank von großem Respekt für den couragierten Auftritt und von Anerkennung für das spielerische Potential der Düsseldorfer die Rede.

Etwas kaufen können sich diese dafür freilich nicht, und wohl auch deshalb fiel die Bewertung Norbert Meiers eher nüchtern aus. "Wir haben in unserer Defensive zu viel zugelassen, um in Berlin wirklich den großen Coup landen zu können", meinte Fortunas Trainer. "Da hat man gesehen, dass wir einfach noch nicht so weit sind, tatsächlich in den Kampf um die vordersten Plätze einzugreifen."

Seine Schlussfolgerung: "Für die Zuschauer war es sicher ein attraktives Spiel. Wenn ich aber vier Gegentreffer kassiere, bin ich als Trainer sauer. Es muss mindestens für einen Punkt reichen, wenn du auswärts zwei Tore schießt." Das war auch der Hauptgrund dafür, dass Ranisav Jovanovic nach dem 45-Minuten-Auftritt in seiner Heimatstadt — den man nach seiner Nicht-Nominierung für das Cottbus-Spiel nicht erwarten konnte — wortlos in die Kabine stürmte.

Und auch dafür, dass Sascha Rösler, sonst stets bereit für ein Statement, außer lauten Fluch-Tiraden nichts äußerte. Während die Fans auf den Tribünen das mutige Offensivspiel Fortunas feierten, ärgerten sich die Beteiligten schlichtweg maßlos über den ausgebliebenen Lohn.

Norbert Meiers Hauptaufgabe in den kommenden Tagen vor dem Heimspiel gegen den FSV Frankfurt wird sein, die Erkenntnisse von Berlin richtig zu kanalisieren. Fände Fortuna tatsächlich zu einer Kombination aus alter Abwehrstärke, die ihr im Olympiastadion auch wegen der Unsicherheiten von Torhüter Michael Melka abhanden gekommen war, und neuem Offensivdruck, kann aus dieser Saison noch einiges werden. "Es waren etliche gute Dinge dabei", befand der kritische Trainer, "wir hatten noch Riesenmöglichkeiten."

Diesmal freilich keine durch den sonst so agilen Patrick Zoundi, der schon zur Pause ausgewechselt wurde. "Pat war nicht so wach, wie ich ihn eigentlich kenne", erklärte der Coach. "Ich hoffe, dass seine Vertragssituation bald geklärt ist. So etwas muss nicht immer förderlich sein." Ein ganz dezenter Hinweis an Zoundis Berater, der Fortunas Angebot nun schon einige Zeit vorliegen hat.

(RP)
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