Fortuna Düsseldorf Fortuna greift nach der Spitze

Düsseldorf · Die Düsseldorfer können heute Tabellenführer der 2. Bundesliga werden. Voraussetzung wäre ein Sieg mit mindestens zwei Treffern Differenz gegen Greuther Fürth (20.15 Uhr/Live-Ticker).

Fortuna Düsseldorf: Das sind die Marktwerte der Profis
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Das sind die Marktwerte der Fortuna-Profis

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Foto: Falk Janning/Transfermarkt.de

Die Düsseldorfer können heute Tabellenführer der 2. Bundesliga werden. Voraussetzung wäre ein Sieg mit mindestens zwei Treffern Differenz gegen Greuther Fürth (20.15 Uhr/Live-Ticker).

Die Tabelle, so versichert Oliver Reck seit Wochen, interessiere ihn derzeit überhaupt noch nicht. "Wichtig sind im Augenblick nur die Punkte, nicht die Plätze", sagt der Cheftrainer des Zweitligisten Fortuna Düsseldorf. Eine kleine Einschränkung macht der 49-Jährige aber dann doch noch: "Natürlich kriegen wir auch mit, was um uns herum passiert."

Am Sonntag galt das in besonderem Maße. Da verlor der FC Ingolstadt 1:2 beim 1. FC Nürnberg und büßte nach zuvor 13 Saisonspielen ohne Niederlage seinen Nimbus der Unbesiegbarkeit ein, den sich die Oberbayern vor allem auf fremden Plätzen verdient hatten: Dort hatte Ingolstadt saisonübergreifend sogar seit 19 Partien nicht mehr alle Punkte abgegeben.

Für Fortuna schafft das eine Tabellensituation, die sogar Reck ein wenig interessieren dürfte. Sollten die Düsseldorfer am Montagabend (20.15 Uhr/Live-Ticker) ihr Heimspiel gegen die Spielvereinigung Greuther Fürth mit mindestens zwei Treffern Differenz gewinnen, hätten sie Platz eins erobert - zum ersten Mal seit dem 18. Februar 2012. Und was mit Blick auf den weiteren Saisonverlauf noch wichtiger wäre: Mit dann vier Punkten Vorsprung auf Rang vier hätte sich die Reck-Truppe erst einmal in der Spitzengruppe festgesetzt.

Rein statistisch kommt Fürth in dieser Situation gerade recht, denn die Spielvereinigung hat noch nie in Düsseldorf gewonnen. Fortunas Trainer beeindruckt das allerdings weniger: "Wir sollten nicht zu sehr zurückschauen, uns nicht auf der Vergangenheit ausruhen", fordert Reck. "Viel besser wäre es, sich mit einem engagierten Spiel von neuem zu belohnen."

Eine kleine Rückschau muss er sich dennoch gefallen lassen, denn eine Serie wie die seines Teams gibt es in einer deutschen Profiliga nicht alle Tage. Von den zurückliegenden 20 Ligaspielen verloren die Düsseldorfer nur eines - das allerdings mit 0:2 gegen Karlsruhe im eigenen Stadion. Der kleine Haken an dieser Geschichte: Die Niederlage, nach der Fortunas Serie begann, kassierte sie vor acht Monaten ausgerechnet in Fürth, mit 1:4.

Reck war damals noch Torwarttrainer, übernahm den Chefposten vom erkrankten Lorenz-Günther Köstner erst eine Woche später. In der Zeit danach erwarb er sich den Ruf eines experimentierfreudigen Coachs mit gutem Bauchgefühl. Heute könnte sich dies darin äußern, dass er erstmals einer Dreier-Abwehrkette vertraut. "Wir haben das zwar nicht explizit trainiert", erklärt er, "aber die Bayern spielen so, und auch wir haben diese Möglichkeit. Ich habe jedenfalls einen Plan."

Dieses Systems würde ihn zumindest eines Luxusproblems entheben, das durch die Rückkehr des zuvor verletzten Kapitäns Adam Bodzek entsteht. Jonathan Tah ist zur Stunde der überragende Innenverteidiger der Liga und daher gesetzt, an seiner Seite machte Bruno Soares starke Spiele und köpfte in München das Siegtor zum 0:1. Mit einer Dreierkette könnte Reck Soares im Team belassen und dennoch Bodzek bringen - den laufstarken Julian Schauerte und Axel Bellinghausen ist ohne Weiteres zuzutrauen, die Außenbahnen allein zu beackern.

So oder so geht Fortuna bester Stimmung in die Partie. "Wie viele Spiele haben wir noch bis Weihnachten? Sechs?", fragt Sportvorstand Helmut Schulte augenzwinkernd. "Dann versuchen wir, 18 Punkte zu holen. Aber das ist jetzt keine Vorgabe." Beruhigend.

(RP)
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