Fortuna Fortuna freut sich auf Aachen

Bis Mittwoch waren bereits 20.000 Karten für das Zweitliga-Westderby am Montag (20.15 Uhr) in der Arena verkauft. Marco Christ steht vor dem Comeback - und Paul Jäger wird als Nachfolger Werner Sesterhenns gehandelt.

 Paul Jäger ­ Finanzchef auf Bewährung?

Paul Jäger ­ Finanzchef auf Bewährung?

Foto: rpo, Falk Janning

Gäbe es allein die sportliche Seite - Fortuna käme derzeit aus dem Strahlen gar nicht mehr heraus. Obwohl in Torhüter Michael Melka und Regisseur Marco Christ zwei tragende Säulen der Aufstiegsmannschaft seit Wochen verletzt ausfallen, hat sich die Truppe von Trainer Norbert Meier in der Zweiten Fußball-Bundesliga prächtig eingerichtet. Platz fünf, neun Punkte von einem direkten Abstiegsplatz entfernt, zuletzt eine 4:1-Gala bei Rot-Weiss Ahlen abgeliefert und nun ein attraktives West-Derby gegen Alemannia Aachen in der heimischen Arena vor der Brust - besser könnte es kaum laufen.

Entsprechend groß ist die Vorfreude beim Aufsteiger. Schon jetzt sind 20.000 Karten für das Aachen-Spiel am Montag (20.15 Uhr) verkauft, was angesichts der Live-Übertragung im DSF eine sehr gute Zahl ist. "Ich glaube, dass wir trotz des Fernsehens zwischen 25.000 und 30.000 Zuschauer haben werden", sagt Geschäftsführer Paul Jäger. In Fankreisen wird sogar "30000 plus" angestrebt, aber da mahnt Jäger zur Vorsicht: "Inzwischen kommen sehr viele Familien zu unseren Spielen. Eine Anstoßzeit nach 20 Uhr ist aber für Schulkinder außerhalb der Ferien kaum machbar."

Paul Jäger als Realist - eine gute Voraussetzung für sein mögliches neues Amt. Der langjährige Geschäftsführer wird als aussichtsreicher Kandidat für die Nachfolge von Finanzchef Werner Sesterhenn im Fortuna-Vorstand gehandelt. Jäger selbst äußert sich dazu ebenso wenig wie der Aufsichtsrat, bei dem letztlich die Entscheidung liegt.

Die Berufung des 52-Jährigen wäre jedoch naheliegend und konsequent, da er seit 20 Jahren eng mit den wirtschaftlichen Belangen des Klubs befasst ist. Zudem arbeitete Jäger mit Sesterhenn während dessen kompletter Amtszeit Seite an Seite und ist auch in der aktuellen Übergangsphase nach Sesterhenns Rücktrittsankündigung (Präsident Peter Frymuth: "Ein herber Verlust, mein wichtigster Mitstreiter") derjenige, der de facto die finanziellen Fäden in der Hand hält. Der Haken an der Sache: Insider befürchten, dass Jäger den Posten des Finanzchefs gar nicht annehmen würde, da er sich nicht sicher sein könne, im Aufsichtsrat genügend Rückhalt zu haben.

Hinter den Kulissen knirscht es also bei Fortuna doch - umso wichtiger, dass der Sport für Ausgleich sorgt. Nicht zuletzt dadurch, dass Marco Christ wieder eifrig mit der Mannschaft trainiert und dabei sichtlich Spaß hat. Noch warnt Trainer Meier: "Bis ein Spieler richtig fit ist, vergeht im Training oft genauso viel Zeit, wie er zuvor verletzt war." Christ selbst will spätestens bei seinem persönlichen "Heimspiel" in Fürth (er ist ja gebürtiger Nürnberger) wieder mitmischen. Und ein paar Minuten gegen Aachen wären eine prima Zugabe.

(RP)
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