Fotos Fortuna - FC St. Pauli 2:0
Auch eine halbe Stunde nach dem Schlusspfiff war Fortuna-Coach Uwe Weidemann die Anspannung noch deutlich anzumerken: Beim wichtigen 2:0 (1:0)-Sieg seiner Mannschaft über den FC St. Pauli ...
... war er mit großem Engagement mitgegangen und hatte bis zur letzten Sekunde des intensiven Spiels um den Zwei-Tore-Vorsprung zittern müssen.
Am Ende fuhren die Gastgeber ...
... vor fast 25.000 Besuchern einen ungefährdeten und verdienten Sieg ein.
Die Weidemänner um Rückkehrer Markus Anfang zeigten eine insgesamt gute Leistung gegen die kampf- und konditionsstarken Hamburger und kletterten durch den Dreier von Rang sechs auf vier.
Fortunas Erfolg sicherten zwei Treffer, die jeweils im psychologisch genau richtigen Moment fielen: Zunächst ein Kopfballtreffer vom Ex-Paulianer Robert Palikuca (10.) inmitten der stürmischen Anfangsphase der Gäste, schließlich ein Eigentor durch Paulis Florian Lechner in der ersten Minute der zweiten Halbzeit.
Die Düsseldorfer Führung fiel dann wie aus dem Nichts: Ausgerechnet der im Sommer vom Kiez an den Rhein gewechselte Palikuca (Nummer 4) verwandelte per Kopf eine maßgerechte Freistoß-Flanke von Jörg Albertz fast von der Eckfahne.
Über die Schulter von St. Paulis Eger und den linken Innenpfosten fand das Leder den Weg zum 1:0 ins Tor.
Es war der erste ernstgemeinte Fortuna-Angriff.
Die Hamburger waren geschockt und verloren völlig den Faden. Fortuna hätte in den folgenden Minuten erhöhen müssen, verpasste aber beste Möglichkeiten.
Ein verunglückter Linksschuss des ansonsten harmlosen Angreifers Yusuf Adewunmi aus 16 Metern ...
... kullerte nur um wenige Zentimeter rechts am Kasten ....
.. der ganz in schwarz gekleideten Hamburger vorbei.
Nach einer halben Stunde aber wurden die Gäste wieder stärker ....
... und besaßen noch bis zur Pause drei Riesenmöglichkeiten zum Ausgleich.
Die beste hatten Eger und Braun, die nach einer Flanke aber aus nächster Nähe das Leder knapp verfehlten: Eger rutschte der Ball über den Scheitel, Braun säbelte drei Meter vor der Torlinie neben den Ball. Deuß hätte nichts ausrichten können.
Mit Wiederbeginn machten die Düsseldorfer den Sack früh zu: Sie benötigten nur 46 Sekunden bis zum zweiten Treffer: Hier trifft Lechner vor canale ins eigene Tor.
Adewunmi schickte mit diesem Steilpass ....
... Lambertz auf Rechtsaußen, der quirlige Mittelfeldmann passte das Leder flach und scharf nach innen,
... wo Paulis Lechner den Ball vor dem einschussbereiten "Pino" Canale ins eigene Tor lenkte.
Jubelnd dreht Pino ab.
Paulis Keeper Bogner kann es nicht fassen.
Vorlagengeber Lumpi Lambertz und der verhinderte Volstrecker Pino Canale.
Die Fortunen bekamen tüchtig was auf die Knochen,...
... weil es Schiedsrichter Trautmann in der ersten Halbzeit verpasst hatte, gelbe Karten zu zeigen.
Das holte er im zweiten Durchgang nach.
St. Pauli spielte auch nach dem 0:2 weiter gut mit und hielt die Partie ausgeglichen.
Selbst nach der Gelb-Roten Karte gegen Ian Joy, der Lambertz böse von hinten in die Beine getreten hatte, gab es Chancen für die Braun-Weißen.
Lambertz liegt mit Schmerzen am Boden.
Währenddesen geht Meggle auf Co-Trainer Uwe Klein los und schubst ihn um.
Eger und Fortunas Torwart-Trainer Herbert Becker haben sich daraufhin heftig lieb. Es folgen tumultartige Szenen.
Pauli-Trainer Andreas Bergmann bleibt bei der Beobachterrolle.
Joy ahnt was passiert, nach gelb...
... kommt rot.
Palikuca strahlte nach dem Spiel übers ganze Gesicht und berichtete von Albertz' Prophezeiung: "Ali hat mir vor dem Anpfiff gesagt, dass ich heute mein Tor mache...
...Ich habe ihm geantwortet: ,Gib mir eine präzise Flanke, dann nicke ich ihn rein'. Und das er dann ja tatsächlich gemacht."
Palikuca (hier im Laufduell mit Takyi) ist jetzt sicher auch seine Wette mit seinen alten Kameraden um einen Kasten Bier zu gewinnen. "Ich habe gewettet, dass wir gegen Pauli mindestens vier Punkte holen", verriet der Kroate.
Ivan Pusic kommt Mitte der zweiten Hälfte für den erschöpften Markus Anfang...
... und sollte mit seiner Schnelligkeit ...
... die Konter laufen. Hier klärt Lechner vor Pusic.
Borgner war ein Unsicherheitsfaktor in St. Paulis Abwehr. An den Gegentoren konnte er allerdings nichts machen.
Lambertz und Joy im Kopfballduell. Paulis Bergmann/Trulsen sehen interessiert zu.
"Lumpi" war an allen spielentscheidenden Szenen beteiligt, absolvierte erneut ein "Wahnsinnspensum".
Spielführer Marcel Podszus hatte erneut einen unglücklichen Tag erwischt, ...
... vor allem seine Riesenchance kurz vor Schluss wird ihm sicher Albträume bereiten. Freistehend hatte er den Ball am Winkel vorbei geschlenzt.
Der Abwehrchef Jens Langeneke...
... grätscht hier gegen den sechs Minuten vor Schluss eingewechselten Prediger.
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Tim Kruse kam neun Minuten vor Schluss für Henri Heeren, ...
... setzt sich hier gegen Marvin Braun durch.
Zwei Paulianer sehen zu, wie "Lumpi" durchs Mittelfeld marschiert.
Trainer Weidemann hatte Jörg Albertz von der linken Mittelfeldseite ...
... auf die Canale-Position halblinks beordert - ...
... wegen der Körpergröße. Canale wäre im zentralen Mittelfeld gegen die Pauli-Recken wohl untergegangen.
Rechtsverteidiger David Krecidlo umspielt Rothenbach.
Paulis Morena ist eher am Ball als Adewunmi.
Dennis Wolf kam im Schlussspurt für Adewunmi und...
... lief einige schnelle Gegenstöße und Entlastungsangriffe. Eine Torchance hatte er aber nicht.
Mannschaft und...
... Fans feiern den Sieg
Keeper Pat Deuß...
... machte die Humba und baute passend zum 11.11. ein kräftiges "Düsseldorf, Helau" ein.
Pauli-Trainer Andreas Bergmann war ein fairer Verlierer. Den Aufstieg hat er noch lange nicht abgehakt. "Wir können es schaffen, aber es wird ein harter Weg", sagte er.