Fortuna Düsseldorf Fortunas Zehn steht: Nur Bodzek wackelt

Düsseldorf · Der heutige letzte Test des Zweitligisten beim Landesligisten VfL Benrath wird Aufschluss darüber geben, ob Adam Bodzek beim Meisterschafts-Auftakt am Samstag in Sandhausen mitwirken kann oder nicht.

 Adam Bodzek will nach einwöchiger Pause heute in Benrath wieder mitspielen.

Adam Bodzek will nach einwöchiger Pause heute in Benrath wieder mitspielen.

Foto: Homü

Heute vor einer Woche hat es Adam Bodzek erwischt. Zehn Minuten vor dem Trainingsende knickte er um. Halb so wild, hieß es; dass er das Training abgebrochen habe, sei eine reine Vorsichtsmaßnahme gewesen. Am Donnerstag und Freitag sollte er schon wieder mittrainieren, am Samstag wollte er gegen Malaga spielen — aus all diesen Vorhaben wurde nichts.

"In Benrath will ich auf jeden Fall spielen", sagt Bodzek. Zumindest eine Halbzeit. Sollte sein Einsatz jedoch auch heute (18 Uhr, Karl-Hohmann-Straße) nicht möglich sein, dürfte der stellvertretende Kapitän der Fortuna auch beim Zweitliga-Auftakt am Samstag beim SV Sandhausen nicht zur Verfügung stehen.

In der Anfangsformation steht wohl kein einziger neuer Spieler

Die Elf von Trainer Friedhelm Funkel steht — bis auf Bodzek. Sie ist identisch mit der Anfangsformation des Testspiels gegen den FC Malaga (2:3). Sollte der 30 Jahre alte defensive Mittelfeldspieler jedoch rechtzeitig fit werden, dürfte er in die Startelf rücken. Dann müsste wahrscheinlich Marcel Sobottka weichen, oder aber Christian Gartner, der jedoch in der Spielgestaltung einen Tick stärker ist.

Dass in der Anfangsformation kein einziger neuer Spieler steht, ist aus mehreren Gründen überaus bemerkenswert. Es ist ein Vertrauenbeweis für das bereits im Vorjahr vorhandene Personal. Schon im Frühjahr hatte er zuvor ausgemusterten Routiniers wie Oliver Fink oder Bodzek das Vertrauen geschenkt. Jetzt hat er ihnen sogar noch mehr Verantwortung in Form der Kapitänsbinde übertragen.

Friedhelm Funkel stellt sich schützend vor die Talente

Funkel signalisiert damit aber auch, dass mit der Elf der vergangenen Saison weitaus mehr drin gewesen wäre, als die Zitterpartie mit dem Klassenerhalt auf den letzten Drücker. Selbstbewusst dokumentiert er, dass er Spieler besser macht, dass er weiß wie es geht, dass er die Mannschaft zum Erfolg führt. Das ist ihm in der vergangenen Saison gelungen, indem er den Spielern vertraut und ihr Selbstbewusstsein gestärkt hat.

Das zeigte sich zum Beispiel sehr schön bei seinem Einstand gegen Kaiserslautern, als die Mannschaft nach einer 3:1-Führung den Ausgleich hinnehmen musste, die Köpfe aber nicht runter gingen und Fortuna das Spiel 4:3 gewann. Das war richtungsweisend.

Oder sind die Neuen zu schwach für die zweite Liga oder sich einen Platz in der Mannschaft zu erkämpfen? Funkel setzt alles dran, um diesen Eindruck zu vermeiden. "Ich könnte jeden einzelnen bringen", sagt er und stellt sich schützend vor die Talente. Er hat mit jedem Spieler im Trainingslager ausführlich gesprochen. So gelingt es ihm, seine Position zu vermitteln und die Spieler mitzunehmen. Damit beugt er auch allzu großen Enttäuschungen vor.

Zugleich übt er Kritik und stachelt an, zum Beispiel Özkan Yildirim. Der 23 Jahre alte Mittelfeldspieler, der gegen Malaga ein Tor erzielte, habe zwei Jahre lang nicht regelmäßig gespielt. "Manchmal führt er den Ball zu lang, deshalb bekommt er viel auf die Socken", erklärt Funkel. "Da muss er schneller spielen, aber das kann er." Dieses Vertrauen kann Yildirim demnächst zurückzahlen — vielleicht schon als Joker in Sandhausen.

(ths)
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