Als Spitzenreiter in die Pause Fortunas Zwischenbilanz kann sich sehen lassen
Düsseldorf · Die Länderspielpause bietet die Möglichkeit, kurz innezuhalten und die Situation der Fortuna abseits des turbulenten 2:2 gegen den 1. FC Heidenheim zu bewerten. Die Zahlen sind eindeutig: 13 Spiele, nur eine Niederlage, Spitzenreiter.
Das Ergebnis der durchschnittlichen Begegnung mit der explosiven Schlussphase war ernüchternd. Eigentlich konnte die Fortuna an diesem Tag nur verlieren, denn von dem Spitzenreiter der zweiten Bundesliga erwartete gegen den 1. FC Heidenheim natürlich fast jeder einen Heimsieg. 75 Minuten lang war es das befürchtet zähe Spiel gegen einen unangenehmen, guten Gegner. Und dann wähnten sich die Gastgeber zwei Mal auf der Siegerstraße - nach dem Führungstor von Rouwen Hennings und dem Treffer von Benito Raman in der Nachspielzeit. Doch dann endete das Spiel nach selten erlebten derart turbulenten Schlussminuten 2:2.
Fortunas Trainer Friedhelm Funkel und sein Kollege Frank Schmidt traten 40 Minuten nach dem Abpfiff inzwischen wieder gut aufgeräumt vor die Presse. "Das 2:2 ist okay", sagt Schmidt. "Das Wichtige am Fußball ist doch, dass man nach so einem Spiel runterfährt und sich die Hand gibt."
Auch Funkels Blutdruck hatte sich inzwischen wieder normalisiert. "In der ersten Halbzeit war es schwer. Heidenheim hat das sehr, sehr gut gemacht", sagte der Düsseldorfer Coach. "Aber da muss man ruhig bleiben." Das gelang seiner Mannschaft weitaus besser als einigen wenigen Fans. So gab es vereinzelt Pfiffe, wenn die Rot-Weißen nicht geradlinig nach vorne spielten, sondern hinten herum, weil sich einfach keine Lücke bot. Und so blieb es ein Geheimnis, ob Torschütze Rouwen Hennings die wenigen, unangebrachten Pfiffe auf dem Feld nicht wahrgenommen hatte oder er sie ironisch konterte: "Wir waren geduldig und ich finde es gut, dass das Publikum ruhig geblieben ist und nicht gepfiffen hat. Die Partie in Bochum und das heutige Spiel waren hart umkämpft. Wir haben gemacht, was verlangt wurde und nötig war."
Die Gefühlslage der Spieler war unterschiedlich. "Wir waren zwei Mal in Führung, dann die komischen Umstände am Ende - es ist eine gefühlte Niederlage, es tut weh", sagte Torhüter Raphael Wolf, während Jean Zimmer schon frisch geduscht mit düsterer Miene und hängendem Kopf die Arena verließ. Ganz anders Niko Gießelmann, der die Partie schnell abgehakt hatte: "Wir sind weiterhin zu Hause ungeschlagen, das ist doch ein schönes Gefühl."
Trainer Friedhelm Funkel setzte noch einen drauf: "Wir haben jetzt 13 Spiele absolviert und nur eine einzige Niederlage kassiert - das ist sensationell. Ich kann mit dem Punkt heute gut leben." Und er nutzte die Gelegenheit, sich noch einmal als optimistischer Realist zu präsentieren: "Wir sind Fortuna Düsseldorf und nicht Bayern München. Wir können nicht in jedem Spiel ein Feuerwerk abbrennen. Ich bin stolz auf die Mannschaft, auf das, was sie geleistet hat. Sie wehrt sich und lässt sich nix gefallen."