Auf DFL-Mitgliederversammlung Fortuna Düsseldorf will 50+1-Regel verteidigen

Düsseldorf · Im deutschen Fußball wird in diesen Tagen wieder kräftig darum gerungen, ob Investoren nicht doch im vollen Umfang der Einstieg ermöglicht werden sollte. Auf der Mitgliederversammlung der DFL will sich Zweitligist Fortuna allerdings eindeutig dagegen positionieren.

 Fortunas Vorstandsboss Thomas Röttgermann.

Fortunas Vorstandsboss Thomas Röttgermann.

Foto: Falk Janning

Es rumort mal wieder im deutschen Fußball. Hinter den Kulissen wird heftig über die Frage gestritten, welches Geschäftsmodell künftig hierzulande unterstützt wird. Das Bundeskartellamt hat sich unlängst mit der 50+1-Regel befasst und die Ausnahmeregelungen für einzelne Vereine für wettbewerbswidrig erklärt. Nun beraten die 36 Vereine der Bundesliga und Zweiten Liga, wie es weitergehen soll.

Darum geht es Die 50+1-Regel sorgt dafür, dass die Mehrheit der Anteile (mindestens 51 Prozent) auch bei einer Ausgliederung der Profifußball-Abteilung in eine Kapitalgesellschaft beim Mutterverein liegen muss. Nur dann kann eine Kapitalgesellschaft eine Lizenz für die Teilnahme an der Bundesliga oder Zweiten Liga erwerben. So soll der vereinsprägende Charakter erhalten bleiben und der Einfluss von Investoren begrenzt werden.

Diese Ausnahmen gibt es Vereine, die von einem Investor in „erheblichen“ Umfang ununterbrochen seit mehr als 20 Jahre unterstützt werden, können sich auf eine Ausnahmeregelung berufen. In der Bundesliga gilt das für die Unternehmen Bayer in Leverkusen, Volkswagen in Wolfsburg und den Milliardär Dietmar Hopp (SAP) als Eigentümer in Hoffenheim.

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Foto: Frederic Scheidemann

Warum RB Leipzig nicht dabei ist RB darf immer noch behaupten, keine Ausnahme zu sein, weil die Stimmenmehrheit in der Kapitalgesellschaft bei den Klubmitgliedern liege. Der Klub lässt allerdings nur 19 Mitglieder zu, die allermeisten sind Angestellte des Vereins oder eines Unternehmens der Red-Bull-Gruppe. Diese Firma steckt, wie jeder weiß, hinter RB, sie gibt 99 Prozent des Kapitals. Alle anderen Bundesliga-Klubs halten sich für von Mitgliederversammlungen geführte Vereine.

Wer für den Einstieg von Investoren ist Wolfsburg, Leverkusen und Hoffenheim wehren sich dagegen, dass ihre Rolle in Zweifel gestellt wird. Der FC Bayern München zeigt sich grundsätzlich offen für den Einstieg von Investoren. Bisher waren die Mehrheitsverhältnisse aber andere.

Wie es in anderen Ländern aussieht Dort gibt es schon lange keine Restriktionen mehr. In England, Italien, Spanien und Frankreich sind Investoren zugelassen. Die Klubs verkommen zum Teil allerdings zu absoluten Spekulationsobjekten.

Was Fortuna sagt Auf Anfrage unserer Redaktion heißt es in einer Antwort des Vereins: „Wir werden uns dafür einsetzen, die 50+1-Regel zu erhalten.“

(gic/dpa)
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