Gegen Spitzenreiter aus Dortmund Fortuna verliert hochklassiges U23-Duell

Düsseldorf · Fast über die gesamte Dauer der Partie befindet sich die „Zwote“ auf Augenhöhe mit der U23 von Borussia Dortmund. Sie hat größere Spielanteile, ist vor dem Tor aber nicht zwingend genug. Ein früher Strafstoß entscheidet die Partie zu ihren Ungunsten.

 „Zwote“-Trainer Nico Michaty.

„Zwote“-Trainer Nico Michaty.

Foto: rp/Benefoto

Selbst vor den Teams aus der ganz oberen Tabellenregion mussten sich Fortunas Regionalliga-Fußballer bisher nicht verstecken. Rot-Weiss Essen (3:0) fügten sie kürzlich die erste Saisonniederlage zu, hätten bei Preußen Münster (1:2) im November mindestens ein Unentschieden verdient gehabt und knöpften der U23 von Borussia Dortmund (1:1) kurz vor Weihnachten einen Punkt ab. Am Samstag empfing die „Zwote“ den Spitzenreiter aus dem Ruhrpott zum Rückspiel, musste sich wieder nicht verstecken – diesmal in einer hochklassigen Partie aber mit einer 0:1-Schlappe abfinden.

Um die Dortmunder Offensivwucht im Zaum zu halten, hatte Trainer Nico Michaty die gewohnte Formation verändert. Er schickte seine Mannschaft in einem 3-4-3-System ins Rennen: Moritz Montag, Jamil Siebert und Kapitän Tim Oberdorf bildeten die Innenverteidigung, auf den Außenpositionen ergänzten Vincent Schaub und Georgios Siadas den Abwehrblock zu einer Fünferkette. Boris Tomiak rückte ins zentrale Mittelfeld vor, an die Seite von Oliver Fink.

Besonders Youngster Siebert fiel in der ersten Hälfte eine besondere Aufgabe zu. Der 18-Jährige kümmerte sich als persönlicher Bewacher um BVB-Top-Stürmer Steffen Tigges, der in dieser Saison fünf Bundesliga-Spiele absolvierte und in der Regionalliga schon 17 Tore erzielte. Siebert gelang es, den 1,93-Meter-Hünen zunächst abzumelden. In den Luftzweikämpfen behielt der Verteidiger zumeist die Oberhand, auch auf flachem Weg erreichten Tigges kaum Zuspiele.

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Trotzdem geriet die „Zwote“ früh in Rückstand. Siadas hatte Richmond Tachie im Strafraum unglücklich zu Fall gebracht, Schiedsrichter Martin Ulankiewicz deutete sofort auf den Punkt. Diese unerwartete Gelegenheit nahm die Borussia dankend an: Tobias Raschl donnerte den Ball flach in die Mitte – Fortuna-Torwart Anton Mitryushkin hatte sich in die aus seiner Sicht rechte Torecke verabschiedet.

Kurz zeigten sich die Flingerner beeindruckt, sie schüttelten den Schock aber schnell aus den Knochen und trugen ihren Teil zu einer temporeichen, unterhaltsamen Begegnung bei. Die erste gute Chance vergab Lex-Tyger Lobinger, der seinen technisch anspruchsvollen Volleyschuss zu hoch ansetzte. Auch Cedric Euschen hatte nicht besser gezielt, er beförderte die Kugel genau in die Arme von BVB-Keeper Luca Unbehaun.

In der Halbzeit justierte Michaty taktisch nach. Er löste die Dreierkette auf und zog den starken Lovren vom Flügel ins Zentrum, um den Schwerpunkt der Angriffsbemühungen weiter nach vorne zu verlagern. Der 22-Jährige nahm die Fäden in die Hand und initiierte gleich eine Reihe verheißungsvoller Vorstöße. Das Problem: Die „Zwote“ kam nicht zwingend vor das Tor der Dortmunder. Lobinger ließ erst einen Schuss von der Leine, dem die Kraft fehlte. Und als er alleine auf BVB-Keeper Unbehaun zustürmte, pfiff ihn Schiedsrichter Ulankiewicz zurück.

An ihrer besten Gelegenheit waren die Flingerner nur teilweise beteiligt. Eine Hereingabe von der rechten Seite hätte Henri Weigelt beinahe ins eigene Tor befördert, Unbehaun rettete aber auf der Linie. Mit der Führung im Rücken zog sich die Borussia in der zweiten Hälfte mehr und mehr zurück, sie verlagerte sich aufs Kontern. Kurz vor dem Schlusspfiff hätte Tigges beinahe alles klar gemacht, scheiterte aber zwei Mal an Oberdorf und im dritten Anlauf an Mitryushkin. Die „Zwote“ warf nochmal alles in die Waagschale, konnte die Niederlage aber nicht mehr abwenden.

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