Vor dem Heimspiel gegen Paderborn Worin Trainer Preußer das Kernproblem von Fortuna sieht

Düsseldorf · Christian Preußer hat großen Respekt vor der Offensivstärke des Samstag-Gegners SC Paderborn. Aber er traut seiner Truppe eine gehörige Steigerung zu. Was Fortunas Trainer bislang am meisten stört – und bei welcher Frage er sich überhaupt nicht festlegen will.

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Foto: Christof Wolff

Nein, auf Stichworte wie „weichenstellend“ oder „richtungweisend“ möchte sich Christian Preußer partout nicht einlassen. So freundlich und mitteilsam Fortunas Trainer ansonsten auch ist: Wenn man ihn auf die Bedeutung des Heimspiels gegen den SC Paderborn (Samstag, 13.30 Uhr) für die weitere Saison anspricht, dann macht der 37-Jährige absolut dicht.

„Sehen Sie es mir nach, aber darüber können wir hinterher sprechen“, sagt er dann. „Zunächst einmal wollen wir uns nur auf dieses Spiel fokussieren. Ich möchte vorab gar nicht ansprechen, was der erste Heimsieg mit uns machen könnte oder was passiert, falls er nicht kommt.“ Wichtig sei allein: „Wir wollen es unbedingt gut machen am Samstag.“ Womit er über die Bedeutung der Partie doch schon einiges ausgesagt hat.

Die Fakten sind ja auch entsprechend. Fortuna ist Tabellenzehnter in der 2. Bundesliga – sicher nicht das, was sich der Klub zuvor erhofft hatte. Er steht noch ohne Heimsieg da, und nach Paderborn folgt die nächste Länderspielpause. Logisch, dass die sich mit drei Punkten wesentlich lockerer angehen ließe.

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Foto: dpa/Sebastian Kahnert

Das Kernproblem, das Preußer in der bisherigen Saison ausgemacht hat, ist die fehlende Konstanz. „Unsere Leistungen sind grundsätzlich noch sehr schwankend“, sagt der Coach und nennt als Beispiel Flügelstürmer Kristoffer Peterson. „Kris hat gegen Regensburg eine tolle zweite Hälfte gespielt, es fehlte nur die letzte Aktion.“ Beim 2:1 in Ingolstadt tauchte der Schwede dann wieder nahezu ab; anderen wichtigen Spielern wie Shinta Appelkamp oder Leonardo Koutris ergeht es ganz ähnlich. „Ich traue allen zu, dass sie unser Spiel wieder tragen können“, versichert Preußer.

Nun sind diese drei natürlich nicht die einzigen Fortunen, die Schwankungen unterworfen sind. Auch Ao Tanaka hat noch nicht komplett in die Rolle hineingefunden, die er für die Mannschaft einmal spielen soll – was aber absolut verständlich ist, da der 22-Jährige sich an ein ganz neues Land und eine neue Sprache gewöhnen muss. Ganz zu schweigen von einem völlig anderen Fußball als in seinem Heimatland Japan.

Da ist es natürlich misslich, dass Tanaka nach dem Paderborn-Spiel auf Länderspielreise geht. Andererseits konnte Fortuna schwerlich von dem Mittelfeldspieler verlangen, schon wieder eine Einladung seines Nationaltrainers auszuschlagen. Das hatte er schon in der vergangenen Phase der Auswahlspiele getan, um sich in Düsseldorf besser einzufinden. „Aber es wird einige Reisestrapazen für Ao geben“, merkt Preußer besorgt an. „Und er wird erst sehr spät zu uns zurückkehren.“

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Foto: Frederic Scheidemann

Gut möglich also, dass Tanaka erst einmal nicht zur Startformation gehören wird, wenn es am 16. Oktober in Hamburg weitergeht. Aber das ist Zukunftsmusik – erst einmal geht es gegen Paderborn. Und da lässt der Trainer ausdrücklich offen, wie es nach diesem „komplizierten Spiel“ (Preußer) gegen das beste Auswärtsteam der Liga in der Torhüterfrage weitergeht. „Am Samstag spielt Raphael Wolf, und ich bin total zuversichlich, dass er das gut macht. Aber danach ist es lange hin bis zum HSV-Spiel. Ich habe die Bitte, dass wir da Ruhe hineinbringen.“ Eine Zusage an Florian Kastenmeier, nach Ablauf seiner Rotsperre in den Kasten zurückzukehren, ist das nicht.

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