Bei Führungstreffer im Topspiel Diese große Schwäche von Fortuna-Torwart Kastenmeier deckt Heidenheim-Coach Schmidt auf

Düsseldorf · War das 1:0 des 1. FC Heidenheim gegen Fortuna das Resultat eines perfekt vorgetragenen Angriffs? Oder war es die Konsequenz einer großen Schwäche von Schlussmann Florian Kastenmeier? FCH-Trainer Frank Schmidt hat dazu eine klare Meinung. Was ihm aufgefallen ist.

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Das sagen die Fortunen nach dem verpassten Sieg gegen Heidenheim

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Foto: dpa/Roland Weihrauch

Es läuft die 20. Minute im Topspiel der Zweiten Liga zwischen Fortuna und dem 1. FC Heidenheim. Der Ball geht über die linke Seite der Düsseldorfer. Die Flanke kann recht unbedrängt hereingebracht werden. Am langen Pfosten steht Tim Kleindienst bereit und köpft einigermaßen problemlos im Rücken von Florian Kastenmeier zur Führung ein. Bereits der 16. Saisontreffer des 27-Jährigen. Es dürfte nicht der Schwierigste gewesen sein.

Warum? Martin Harnik war als TV-Experte für den Sender „Sport1“ im Stadion. Der Ex-Fortuna-Profi analysierte: „Ein Treffer, der super schwer zu verteidigen ist. Alle gucken zum Ball, Kleindienst kommt vom zweiten Pfosten, muss ihn dann nur noch einnicken. Wie gesagt: Kastenmeier für meinem Geschmack ein, zwei Meter zu weit weg vom ersten Pfosten, dann fischt er ihn vielleicht weg. Aber im Großen und Ganzen: guter Angriff.“

Währendessen stand Heidenheims Trainer Frank Schmidt neben Harnik, hörte sich die Expertise an und musste die ganze Zeit grinsen. Wahrscheinlich deshalb, weil er so gerne schon früher reingegrätscht wäre, um seine Auflösung als gegnerischer Trainer zu verraten. Denn die Entstehung war keineswegs zufällig, sondern ist von den Heidenheimern ganz bewusst erzwungen worden.

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Foto: Frederic Scheidemann

So sagte Schmidt zum Erstaunen von Harnik: „Ja, aber Kastenmeier macht das immer. Und das haben wir thematisiert, dass er sehr offensiv den ersten Pfosten verteidigt. Chipbälle auf den zweiten Pfosten, idealerweise auf Tim Kleindienst, weil der ins Kopfballduell geht, dann gewinnt er es in der Regel.“

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Foto: dpa/David Inderlied

Die Strafraumbeherrschung ist tatsächlich eine große Schwäche von Fortuna-Keeper Kastenmeier. Nicht zum ersten Mal hat er auf diese Weise sein Tor anfällig für Offensivkräfte von Kontrahenten gemacht. Er ist zweifelsohne am Ball einer der besten Torhüter der Liga, und auch seine Reflexe auf der Linie sind gut. Doch an der Strafraumbeherrschung muss er unbedingt noch arbeiten.

Erst im Heimspiel gegen Braunschweig war Kastenmeier mit einem skurrilen Patzer aufgefallen. Da passierte eine kuriose Szene, als er vermeintlich mit dem Ball hinter die Torlinie gefallen war. „Auf jeden Fall ist es Kategorie ,Kacktor des Monats‘ bei ,Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs‘, da habe ich mich ordentlich beworben“, sagte er hinterher selbstkritisch am ARD-Mikrofon. Die ganze Geschichte dazu gibt es hier zum Nachlesen.

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Foto: Frederic Scheidemann

Kastenmeier geht mittlerweile allerdings ganz anders mit Fehlern wie diesen um. Aus ihm ist ein Spieler geworden, der sich selbst ständig reflektiert und an sich hart arbeitet. Und sicherlich gibt es noch einige Themen in seinem Spiel, wo auch er selbst Nachbesserungsbedarf sieht.

(gic)
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