Fortunas Trainer vor Darmstadt Woraus Thioune keinen rosa Elefanten machen will

Düsseldorf · Fortunas Trainer ist bekannt für seine bildhafte Sprache. Vor dem Zweitliga-Topspiel beim SV Darmstadt 98 am Samstag greift er zu einer farbenfrohen Metapher. Welchen Elefanten Daniel Thioune meint, wie die Personallage aussieht und was er seinem „Rest of the Best“ am Böllenfalltor zutraut.

Fortuna Düsseldorf - Das sind die unverhofften Stammkräfte des Zweitligisten
44 Bilder

Das sind Fortunas unverhoffte Stammkräfte

44 Bilder
Foto: Frederic Scheidemann

Die Mannschaft von Trainer Daniel Thioune kann sich am Böllenfalltor auf breite Unterstützung verlassen. Mit 1338 Düsseldorfer Fans ist der Gästeblock des Darmstädter Stadions am Samstag (13 Uhr) ebenso restlos ausverkauft wie der Rest der Arena – gute Stimmung garantiert. Interessanter Randaspekt des Duells des Tabellenzweiten mit dem Vierten: Gegen Fortuna wird im Zuge des stufenweise erfolgenden Umbaus der „Lilien“-Heimstätte die neue Haupttribüne erstmals benutzt. „Wir freuen uns auf ein volles Stadion“, versichert Fortunas Trainer Daniel Thioune, „das hört sich nach Spitzenspiel an.“

Sportlich treffen am Samstag am Böllenfalltor zwei Serien aufeinander: Gastgeber SV Darmstadt 98 hat seit dem ersten Zweitligaspieltag am 16. Juli keine Partie mehr verloren, Fortuna seit demselben Datum kein Ligaspiel auf fremdem Rasen mehr gewonnen. Eine klare Sache für die Südhessen also? So viel Respekt er vor der ersten Serie auch hat – die zweite will der Düsseldorfer Coach nicht zu hoch hängen. Oder, wie Thioune es selbst ausdrückt: „Wir wollen mal keinen rosa Elefanten aus dieser vermeintlichen Auswärtsschwäche machen.“

Fortuna Düsseldorf: Das ist der neue F95-Trainer Daniel Thioune
43 Bilder

Das ist Daniel Thioune

43 Bilder
Foto: Christof Wolff

Obwohl es seit dem 2:1 zum Saisonauftakt in Magdeburg keinen Dreier in fremden Stadion mehr gegeben habe, stehe sein Team in der Auswärtstabelle immer noch in der oberen Hälfte, merkt Thioune an. „Deshalb thematisieren wir das auch gar nicht groß“, ergänzt er, „und wir versuchen am Samstag, zwei Serien zu beenden.“

Dennoch nutzt er das Gastspiel bei den „Lilien“ für ein Outing. Ihn als Fan der Darmstädter zu bezeichnen, sei zwar vielleicht etwas übertrieben, „aber ich bin ein großer Bewunderer ihres Weges. Sie sind seit Jahren konstant und spielen guten Fußball“. Letzteren könne aber Fortuna ebenfalls bieten, und das traut er auch dem stark dezimierten Team am Samstag zu.

Fortuna Düsseldorf - So sieht das aktuelle Formbarometer des Zweitligisten aus
68 Bilder

So sieht das Formbarometer bei Fortuna aus

68 Bilder
Foto: Frederic Scheidemann/Hendrik Deckers/Scheidemann

Neun Ausfälle stehen noch immer zu Buche, denn zu den acht Verletzten – noch einmal zusammengefasst: Andre Hoffmann, Daniel Ginczek, Nana Ampomah, Rouwen Hennings, Jordy de Wijs, Nicolas Gavory, Takashi Uchino und Benjamin Böckle – hat sich noch der erkrankte Nachwuchskeeper Dennis Gorka gesellt. „Ich tu mich schwer mit dem Begriff Zweitbesetzung“, erklärt Thioune dennoch. „Ich sage, das ist mein ,Rest of the Best‘. So weit geht die Schere in unserem Kader gar nicht auseinander.“

Zum Beispiel in der Innenverteidigung, in der wohl noch für einige Zeit Christoph Klarer und Tim Oberdorf erste Wahl bleiben werden. Zwar seien die meisten davon ausgegangen, dass das Stammduo Andre Hoffmann und Jordy de Wijs heißen werde – für den Trainer sei das indes gar nicht so klar. „Chris und Tim sind nicht besser, aber auch nicht schlechter als die anderen Jungs“, betont Thioune, deshalb genössen die beiden auch sein volles Vertrauen.

Der größere Haken an der Geschichte ist für ihn, dass sowohl in der Innenverteidigung als auch im Sturmzentrum, in dem Dawid Kownacki der letzte Mohikaner des Trios mit Ginczek und Hennings ist, die Personaldecke nun extrem dünn ist. Schläft der Trainer wegen der Furcht vor weiteren Ausfällen auf diesen Positionen schon schlecht? „Ich würde schon die eine oder andere unruhige Nacht verbringen, wenn dort noch was passiert“, gibt der 48-Jährige zu, „und vielleicht achte ich bei der Trainingssteuerung schon darauf, dass sich die drei nicht auch noch verletzen.“

Und dann am besten gar nicht weiter in der Mannschaft thematisieren – der rosa Elefant Verletzungsserie wird schließlich ebenso wenig gebraucht wie der rosa Elefant Auswärtsschwäche.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort