Fortuna Düsseldorf Worauf sich Fortuna gegen Aue einstellen muss

Düsseldorf · Wenn Fortuna am Sonntag (15.30 Uhr/Live-Ticker) auf Aue trifft, dann erwartet sie nicht nur eine hochmotivierte Kämpfertruppe. Das Team aus dem Erzgebirge kann neuerdings richtig schön Fußball spielen.

 Fortuna-Angreifer Rouwen Hennings im Hinspiel in Aue.

Fortuna-Angreifer Rouwen Hennings im Hinspiel in Aue.

Foto: Falk Janning

Wenn Fortuna am Sonntag (15.30 Uhr/Live-Ticker) auf Aue trifft, dann erwartet sie nicht nur eine hochmotivierte Kämpfertruppe. Das Team aus dem Erzgebirge kann neuerdings richtig schön Fußball spielen.

Das 0:0 in der Hinrunde in Aue war eine richtig müde Nullnummer. Am 16. Dezember entwickelte sich auf hartgefrorenem Boden ein hektisches Spiel, das keinen Sieger verdient hatte. Fortuna suchte in dieser Partie ihre Form. Man fand sie allerdings weder im Erzgebirge, noch in der Rückrunde wieder.

In Aue dagegen ist alles anders. Plötzlich können die "Veilchen" ansehnlichen Fußball spielen. Und erfolgreich ist er auch noch. Nach dem Heimspiel gegen Düsseldorf stand Aue mit 13 Punkten auf Platz 17. Nun sind es 39 Zähler und Rang 13. im Erzgebirge träumt man von der Rettung, wenn man nicht gerade von Domenico Tedesco träumt.

Aue ist auf Rekordjagd

Wer zum Teufel ist Tedesco? Eine Frage, die sich in Fußball-Deutschland kaum noch jemand stellt. Aus zehn Spielen hat der Trainer, der vor dem 24. Spieltag Pavel Dotchev ablöste, mit Aue 20 Punkte (sechs Siege, zwei Remis) geholt. Sein Klub kassiert hinten weniger Tore (neun), trifft dafür häufiger selbst (14).

Ein Geheimnis hinter dem Erfolg gebe es nicht, sagte der jüngste Trainer der Liga (31 Jahre) dem MDR. Die Mannschaft habe eine positive Stimmung, sei bereit alles zu geben und arbeite gut. Der Klub hat seit der Winterpause 26 Zähler gesammelt. Mit einem Sieg in Düsseldorf wäre es die beste Zweitliga-Rückserie der Vereinsgeschichte.

Aue war nie bekannt für schönen Fußball. Das hat sich geändert. Von Verunsicherung ist nichts mehr zu spüren. Die Rückrunde der "Veilchen" ist ein Spiegelbild der Düsseldorfer Hinrunde, die Ausbeute stimmt. Jetzt treffen die Teams zum zweiten Mal aufeinander. Fest steht: Die Düsseldorfer müssen sich umstellen.

Düsseldorf trifft auf eine Dreierkette

Was erwartet die Fortuna? Im Hinspiel stand Aue in einem 4-1-4-1-System. Das ist Geschichte. Tedesco, der den Fußballlehrer-Lehrgang des DFB im März 2016 als Jahrgangsbester abschloss, hat eine Dreierkette etabliert, die beim Verteidigen zu einer Fünferkette wird (5-4-1). Bei sechs Siegen aus zehn Spielen spielte Aue fünfmal zu Null.

Auch die Würzburger versuchten es in Düsseldorf beim 1:1 mit einem Systemwechsel. "Gegen die Fünferkette hatten wir große Probleme und waren nicht handlungsschnell genug", sagte Funkel am 32. Spieltag: "Die Mannschaft wollte, konnte aber nicht." In dieser Woche hat er versucht, seine Schützlinge auf die Herausforderung einzustellen. Übrigens: Auf eine Dreierkette in der Abwehr könnte es auch bei den Fortunen hinauslaufen.

"Wir spielen nicht zwingend mit einer Dreierkette in der Abwehr, haben diese Formation aber trainiert und in Hannover ausprobiert. Eine endgültige Entscheidung über das System ist noch nicht gefällt", sagte Funkel auf der Pressekonferenz am Freitag.

Nicht nur in der Defensive hat Aue-Trainer Tedesco seine Mannschaft weiterentwickelt, auch offensiv ist das Team flexibler geworden, spielte mal mit einer Spitze, mal wie gegen Stuttgart mit zwei Angreifern. Die Balance zwischen Ballbesitzfußball und Konterspiel stimmt. Auf Nicky Adler, Pascal Köpke oder Mario Kvesic muss Fortuna aufpassen. Auch Dimitrij Nazarov ist für Tore gut.

In der Viertelstunde nach der Pause sind die Gäste besonders gefährlich. Mit elf Treffern erzielten die Sachsen in dieser Zeit die meisten Tore aller Zweitligisten. Zudem verwandeln sie 55,3 Prozent ihrer Großchancen. Nur Arminia Bielefeld (60,4 Prozent) ist effektiver.

Dass Abstiegskampf kein Abstiegskrampf sein muss, beweist Aue seit Wochen eindrucksvoll. Und Fortuna, die ist am Sonntag in der Beweispflicht.

(jado)
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