Pipi gegen Perso Als Fortuna für den Toilettengang den Ausweis sehen wollte

Düsseldorf · Wenn am Sonntag Fortuna und der SC Freiburg aufeinandertreffen, dann ist vor allem unter den rot-weißen Fans eine Idee ihres Vereins wieder Thema. Der wollte nämlich beim Spiel in Freiburg für den Gang zur Toilette einen Personalausweis als Pfand verlangen.

 Eine öffentliche Toilette (Symbolbild).

Eine öffentliche Toilette (Symbolbild).

Foto: Teifel/Udo Teifel

Schon etwas ganz Besonderes muss vorgefallen sein, wenn wenige Tage vor einer Bundesligapartie nicht der Sport im Mittelpunkt der öffentlichen Diskussion steht, sondern Zitate wie „das stinkt mir“ oder „wenn das Mal nicht in die Hose geht“. Wenn am Sonntag Fortuna Düsseldorf und der SC Freiburg aufeinandertreffen, dann ist vor allem unter den rot-weißen Fans eine ungewöhnliche Aktion ihres Vereins aus der vergangenen Saison wieder Thema. Der hatte für das Auswärtsspiel am 32. Spieltag im Schwarzwald-Stadion beschlossen, zwei Kontrolleure vor den Gäste-Toiletten zu postieren. Die Ordnungskräfte sollten Fans nur dann passieren lassen, wenn sie als Pfand ihren Personalausweis abgeben.

Fortuna wollte auf diese Weise gegen die regelmäßige Zerstörung der Toiletten vorgehen. In den Wochen zuvor hatten die Anhänger der Rot-Weißen in den Stadien regelmäßig für große Schäden an den Sanitäranlagen gesorgt. Fortuna hatte unter anderem Borussia Mönchengladbach, Bayern München, dem VfL Wolfsburg und Mainz 05 für Reparaturen einige tausend Euro überweisen müssen. Zum Teil waren ganze Toiletten herausgerissen worden. Laut Angaben des Vereins war er auch aktiv geworden, weil sich eigene Fans über unannehmbare Zustände auf überschwemmten Toiletten beschwert hatten.

Freiburg-Coach Christian Streich fand die Aktion der Fortuna gut. „Jeder Mensch muss ja auf die Toilette. Und wenn jedes zweite Spiel die Toiletten zerstört werden, das finde ich kurios“, sagte er. „Aber dass dann irgendwann mal ein Verein auf die Idee kommt, jetzt schauen wir mal, dass die Toiletten nicht zerstört werden, ist vielleicht gar keine so schlechte Idee. Das finde ich konsequent.” In den Sozialen Medien waren sich die Düsseldorfer Anhänger einig, dass etwas gegen die Zerstörungswut unternommen werden muss. Sie liefen aber Sturm gegen die Idee der Vereinsführung, den Pass vor den Tritt vor die Latrine abgeben zu müssen.

Fortuna ruderte dann wenige Stunden später zurück und betonte, dass keine Persönlichkeitsrechte verletzt würden. Der Ausweis müsse nicht abgegeben werden. Es müsse auch kein Personalausweis sein, es reiche irgendein Lichtbildausweis. Zudem werde kein Ordner den Toilettengang begleiten. Im

Schwarzwaldstadion ließ sich das Ganze dann gar nicht auch nur in Ansätzen umsetzen. Zwar hatte die Fortuna die Ordner tatsächlich vor den Toiletten platziert (und sie blieben pflichtgemäß bis Spielende dort auch stehen), doch die Fans ließen sich auf ihrem Weg zur Pinkelrinne nicht aufhalten. Niemand zeigte seinen Ausweis vor.

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