Verhandlungen über neuen Vertrag Fortuna will Kaan Ayhan langfristig binden

Düsseldorf · Der türkische Nationalspieler soll wie Marcel Sobottka und Benito Raman auf Jahre hinaus eine Säule des Aufsteigers werden.

Kaan Ayhan: Schalker Jung bei Fortuna
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Das ist Kaan Ayhan

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Foto: Falk Janning

Der türkische Nationalspieler Kaan Ayhan soll wie Marcel Sobottka und Benito Raman auf Jahre hinaus eine Säule des Aufsteigers werden. Fortuna will den Abwehrspieler mit einem langfristigen Vertrag ausstatten.

Mitten im Jubel um den Bundesliga-Aufstieg sorgt Kaan Ayhan ein paar Momente lang für Irritationen. Am Ende eines launigen Gesprächs in der Interviewzone des Dresdner Stadions wird Fortunas Abwehrchef darauf angesprochen, dass er nun ja doch in der ersten Liga spielen werde. Allerdings für die Düsseldorfer, und mit Liga eins war ja nicht unbedingt zu rechnen, als sich sein Vertrag durch eine entsprechende Option des Vereins automatisch um ein Jahr verlängerte. "Jetzt feiern wir erst einmal alle in Ruhe, und danach werden Robert Schäfer und ich uns zusammensetzen", antwortet der türkische Nationalspieler kryptisch. "Noch ist nichts entschieden."

Die Umstehenden reagieren mit Fragezeichen in den Augen. Sollte Ayhan der Fortuna etwa doch noch von der Fahne gehen? Es hatte zwar zu Saisonbeginn stets Spekulationen darum gegeben, dass er zu einem Bundesligisten oder einem türkischen Topklub wechseln könnte, zumal da der 23-Jährige aus seinem Traum, in der ersten Liga zu spielen, nie ein Hehl gemacht hatte. Sollte sein Vertrag etwa nur für die zweite Liga gegolten haben?

Fortunas Vorstandsvorsitzender bringt Licht in die Angelegenheit. "Kaan Ayhan hat einen Vertrag bei uns, der bis 2019 läuft und auch für die erste Bundesliga gilt", stellt Schäfer klar. Dass Ayhan und er sich demnächst zusammensetzen werden, hat der Innenverteidiger dennoch nicht aus der Luft gegriffen, der Anlass ist nur ein anderer: Fortuna möchte ihn langfristig binden. Der gebürtige Gelsenkirchener, der folgerichtig auch beim FC Schalke seine ersten Schritte im Profifußball unternahm, soll nach Schäfers Vorstellungen ähnlich wie Marcel Sobottka und Benito Raman eine Säule von Fortunas Zukunft werden. Sobottka, wie Ayhan in Gelsenkirchen geboren, ist trotz seiner erst 24 Jahre längst ein absoluter Führungsspieler und so etwas wie der heimliche Kapitän; mit seinem Vertrag bis 2022 hatte er in einer Phase, als noch niemand von der ersten Liga sprach, ein Signal gesetzt. Raman unterschrieb ebenfalls bis 2022 und ist mit seiner Schnelligkeit und Torgefährlichkeit - auch wenn er zuletzt nur eingewechselt wurde - ein wichtiger Baustein.

Ayhan würde in diese Reihe perfekt hineinpassen. Dass er sich in Düsseldorf ausgesprochen wohl fühlt, steht außer Frage. "Wir haben überragende Fans", betont der Nationalspieler. "Und wir haben über 32 Spieltage immer einen fantastischen Zusammenhalt in der Mannschaft gehabt. Einen solchen Geist habe ich im Profifußball noch nie erlebt." Besonders imponiert hat ihm die Ausgeglichenheit im Kader: "Mit Ausnahme des Dresden-Spiels hat unser Trainer in jeder Partie dieser Saison eine andere Startaufstellung gebracht als in der vorangegangenen. Das hat wunderbar funktioniert, weil jeder da war, als er gebraucht wurde."

Nach dem Fast-Abstieg in der vergangenen Saison seien nicht nur die verbliebenen Profis noch enger zusammengerückt, "wir haben zu Saisonbeginn auch viel Qualität hinzugewonnen. Man kann nur jedem Einzelnen im Verein ein großes Lob aussprechen." Fortuna will diesen Weg auch in der Bundesliga fortsetzen. Kaan Ayhan ist mit seinen technischen Fertigkeiten ein maßgeblicher Faktor dafür.

(jol)
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