Comeback von Hennings Wie sich Fortunas Torjäger zurückmeldet
Rostock/Düsseldorf · Die zurückliegenden Wochen waren nicht die des Rouwen Hennings. Nur wenige Einsatzminuten, öffentliche Meldungen über ein Ende seiner Zeit in Düsseldorf. Beim 5:2 in Rostock gab der 35-Jährige die Antwort darauf. Auf dem Platz. Was er selbst dazu sagt.
Diese Noten haben die Fans und wir den Fortuna-Profis gegeben
Rouwen Hennings ist keiner, der in eigener Sache trommelt. Der 35-Jährige stellt sich nicht vor irgendwelche Kameras und meldet Ansprüche an. Er sucht keine billigen Ausreden, wenn es einmal nicht so läuft – und schon gar nicht schiebt er in solchen Fällen jemand anderem die Schuld in die Schuhe. Hennings arbeitet einfach weiter. Und wartet, bis er die Antwort auf dem Platz geben kann.
Auch auf so manche Kritik, die immer dann laut wird, wenn ein Stürmer eine gewisse Zeit nicht getroffen hat. Oder auf Meldungen, wie sie vor ein paar Tagen die Runde machten – als die „Bild“ ihre Informationen öffentlich machte, der Verein wolle den im Sommer auslaufenden Vertrag des Norddeutschen nicht verlängern.
In Hennings’ Alter ist das natürlich ein Thema, das diskutiert werden darf. Nur hat er am Sonntag mal eben schnell ein paar neue Argumente in diese Diskussion geworfen. Auf dem Platz, wie es so seine Art ist. In der 20. Minute der Zweitligapartie der Fortuna beim FC Hansa Rostock nutzte er entschlossen seine Chance, als der Ball nach einer schönen Kombination über Michal Karbownik und Felix Klaus auf seinem Fuß landete. Eiskalt vollendete er zum 0:2 – ein Meilenstein auf dem Weg zum ersten Punktspielsieg der Düsseldorfer in Rostock überhaupt.
Das sagen Fortunas Profis nach dem Auswärtscoup
„Wir haben in der ersten Halbzeit sehr, sehr viel richtig gemacht“, sagt Hennings dazu. „Es hat sehr viel Spaß gemacht und nahezu alles ging auf, was wir uns vorgenommen hatten.“ Wir – natürlich. Nicht „ich“. Obwohl das nach einer ausgesprochen starken ersten Hälfte des Routiniers ebenfalls angebracht gewesen wäre. Aber eben nicht henningsmäßig.
Das ist Rouwen Hennings
Der Routinier lief die Rostocker Abwehrspieler entschlossen an, bot sich immer wieder als Zielspieler für Fortuna-Angriffe an, lief viel und scheute keinen Zweikampf. Pech, dass seine geschickte Kopfballverlängerung einer Ecke von Jorrit Hendrix knapp nicht zum Erfolg führte.
In der zweiten Hälfte war dann nicht mehr ganz so viel von ihm zu sehen; allerdings ein Faktum, das für fast jeden Fortunen galt, nachdem der FC Hansa im Anschluss an den Treffer zum 1:4 besser in die Partie fand. „Danach hat man gesehen, wie schnell es aber auch gehen kann“, erklärt Hennings. „Es gab Phasen, in denen wir Druck aushalten mussten, aber das ist auch normal – Rostock steht mit dem Rücken zur Wand und hat alles versucht. Wenn man aber hier unter diesen Voraussetzungen mit 5:2 gewinnt, kann man sehr zufrieden sein.“
Rostock - Fortuna: Bilder des Spiels
So wie der Stürmer mit seiner Vorstellung. Nach 90 Bankminuten in Regensburg, was ihm zum ersten Mal nach 1008 Tagen passiert war, und deren 80 gegen Heidenheim wieder in der Startelf, dazu sein sechster Saisontreffer, mit dem er auch den vergebenen Elfmeter beim 3:1 gegen Braunschweig endgültig abhakte. Ein gelungener Sonntag, der auch Sportvorstand Klaus Allofs und Sportdirektor Christian Weber noch einmal an die eigenen Worte erinnern sollte, nach denen noch keine Entscheidung über Hennings‘ Zukunft gefallen sei.
Denn eine Frage sollten sich die beiden ganz sicher stellen: Wenn auch wegen seiner 35 Jahre nicht mehr als Stürmer Nummer eins – ist Fortuna wirklich schon so weit, auf eine Trumpfkarte wie Hennings verzichten zu können? Bis zum Saisonende hat er noch einige Chancen, weitere Antworten auf dem Platz zu geben.
