Traum vom Meistertitel lebt Wie Fortunas Ex-Trainer Rösler den dänischen Fußball aufmischt

Aarhus/Düsseldorf · Im Sommer trat Uwe Rösler als Trainer bei Aarhus GF an, nachdem der dänische Erstligist zuvor mit Ach und Krach die Klasse gehalten hatte. Mittlerweile bewegt sich der Klub in ganz anderen Sphären und träumt sogar noch von der Meisterschaft. Wie Fortunas ehemaligem Coach dieser Aufschwung gelungen ist.

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Foto: Frederic Scheidemann

Als Uwe Rösler im vergangenen Sommer sein Traineramt beim dänischen Erstligisten Aarhus GF antrat, schrieben ihm seine Vorgesetzten ein unmissverständliches Ziel ins Stammbuch. Platz sechs sollte Fortunas Ex-Coach mit seiner neuen Mannschaft erreichen, gleichbedeutend mit der Qualifikation für die Teilnahme an der Meisterrunde; wohlgemerkt nur eine Saison, nachdem der Klub mit Ach und Krach die Klasse gehalten hatte. Rösler erfüllte die Erwartungen jedoch mit Bravour – und darf sogar noch vom ganz großen Wurf träumen.

Denn der Meistertitel ist keineswegs in unerreichbarer Ferne, auch wenn der 54-Jährige mit seinen Schützlingen momentan lediglich den vierten Tabellenplatz belegt. Zugegeben, um den Fünf-Punkte-Rückstand auf Spitzenreiter und Titelverteidiger FC Kopenhagen aufzuholen und außerdem den FC Nordsjaelland sowie Viborg FF hinter sich zu lassen, bedarf es bei noch drei ausstehenden Spielen durchaus eines kleinen Fußballwunders. Doch warum sollte man in Aarhus nicht einfach weiter an seine Chance glauben?

Zumal am kommenden Sonntag das direkte Duell mit Kopenhagen ansteht und sich somit die hervorragende Gelegenheit bietet, zwei Spieltage vor Schluss auf zwei Zähler an den Tabellenführer heranzurücken. Diese Fakten kann auch Rösler nicht von der Hand weisen, selbst wenn er vor dem jüngsten Last-Minute-1:1 gegen Nordsjaelland den Ball betont flachgehalten hat. Vom Titel zu reden, hat der ehemalige Fortuna-Trainer dem Fachmagazin „Kicker“ gesagt, „wäre viel zu offensiv, wenn man bedenkt, wo wir herkommen“.

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Dennoch hat der Klub sein Saisonziel nach dem Erreichen der Meisterrunde nach oben korrigiert. „Wir wollen jetzt unter die ersten Drei“, betont Rösler, dessen Team dann an der Europa-League-Qualifikation teilnehmen dürfte. Und auf Viborg, den aktuell Drittplatzierten, beträgt der Rückstand auch nur zwei Punkte – eine durchaus zu schließende Lücke.

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Der Aarhuser Erfolg fußt auf zwei Säulen. Die erste hat Rösler im Winter im Gespräch mit unserer Redaktion folgendermaßen skizziert: „Der Verein hat während Corona gut gewirtschaftet, hier geht jetzt richtig die Post ab. In der vereinseigenen Jugendakademie wird großartig gearbeitet, ab spätestens 2026 wird in einem modernen neuen Stadion gespielt. Es macht Spaß, bei alldem dabei zu sein.“

Die zweite Säule stellt der Trainer indes selbst dar. Denn eines der Erfolgsgeheimnisse ist eine taktische Anpassung, die Rösler im Laufe der Saison vorgenommen hat. „Wir stehen höher und sind weniger ausrechenbar“, sagt der Coach, der in seinem Team über zwei Schlüsselspieler verfügt: den deutschen U21-Nationalspieler Yann Aurel Bisseck in der Defensive und Kapitän Patrick Mortensen, den mit 14 Treffern ligaweit besten Schützen, in der Offensive.

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Foto: imago sportfotodienst

Die Sehnsucht nach der Meisterschaft ist jedenfalls groß in Aarhus, der zweitgrößten Stadt Dänemarks, schließlich krönte sich der Klub letztmals vor 37 Jahren mit dem Titel. In dieser Saison haben zwar vor allem Kopenhagen und Nordsjaelland die deutlich bessere Ausgangslage im Endspurt. Gründe, nicht trotzdem bis zuletzt an das Wunder zu glauben, gibt es für Fortunas Ex-Trainer und seine Mannschaft dennoch keine.

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