Jan Hoepner in Paderborn Wie Fortunas Co-Trainer zum stillen Helden der Fans wurde

Paderborn/Düsseldorf · Er steht viel lieber auf dem Trainingsplatz als vor einer Kamera. Aber wenn es sein muss, kann Fortunas Co-Trainer Jan Hoepner auch dort starke Akzente setzen. Wie der 40-Jährige als Vertreter von Daniel Thioune viele Pluspunkte bei den Fans sammelte.

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Foto: RP/Wolff/Christof Wolff

Große Reden sind nicht Jan Hoepners Ding. Das ist Fortunas Co-Trainer deutlich anzumerken – selbst bei einer so harmlosen Veranstaltung wie der wöchentlichen Pressekonferenz vor dem Spiel. Die musste Hoepner vor der Partie beim SC Paderborn ja übernehmen, weil der sonst dafür zuständige Chefcoach Daniel Thioune wegen seines positiven Coronatests in häuslicher Isolation saß.

Hoepner sprang also ein, antwortete auch stets höflich und freundlich; und doch war bei seinen meist etwas wortkarg ausgefallenen Ausführungen zu spüren, dass er viel lieber auf dem Trainingsplatz stünde als vor einer Kamera zu sitzen. Nach dem 1:1 in der denkwürdigen Partie am Samstag war das ganz ähnlich, als sein Eingangs-Statement zum eben beendeten Spiel so knapp ausfiel, wie es nur irgend möglich war.

Doch dann schlug doch noch seine große Stunde, die den 40-Jährigen zum stillen Helden der Fortuna-Fans machte. Vorausgegangen war die Brandrede des Paderborner Trainers Lukas Kwasniok, der für das höchst enttäuschende Ergebnis gegen Fortunas Rumpfteam alles, vor allem den Schiedsrichter, verantwortlich machte – alles, außer der Leistung des SCP.

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Höhepunkt der Ausführungen: Fortunas Elf sei gerade wegen der 14 coronabedingten Ausfälle gleichstark mit Kwasnioks Team einzuschätzen. In normaler Besetzung, so der schäumende Übungsleiter, seien die Düsseldorfer schließlich etwas für die Top fünf der Liga und damit ein viel größeres Kaliber als Paderborn. 

Eine zumindest einmal etwas gewagte Sichtweise, und deshalb ging im Nachgang auch noch einmal die Frage eines Medienvertreters an Hoepner, ob er denn seine Notelf ebenfalls auf Augenhöhe mit den Gastgebern gesehen habe. Der Co-Trainer antwortete mit einem kleinen Grinsen: „Wenn man das Spiel heute so nimmt – dann war es so.“ Ein Konter mit dem Florett gegen Säbel-Lukas – und ganz bewusst auf die gezeigten Leistungen und nicht wie Kwasniok auf die natürlich (zu Gunsten des SCP) völlig ungleiche Personalsituation gemünzt.

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Foto: RP/Wolff/Christof Wolff

Für diese feine Spitze gegen Kwasniok feierten die Fans Hoepner in vielen Internet-Postings ab. „Unglaublich souverän, unser Jan Hoepner! Super! Danke!“, schrieb zum Beispiel User „95 4 ever“ bei Youtube, wo die Pressekonferenz eingestellt ist. Bei Twitter schrieb „Flemmbo“: „Den hat Jan Hoepner eiskalt verwandelt.“ User „Packsi“ ergänzte: „Traumtor!“ Auch Twitter-Nutzer „cristiano“ lobte den 40-Jährigen gerade im Vergleich mit Kwasniok: „Hoepner hat kurz und souverän die richtigen Antworten gegeben!“

Dass er jetzt bald wieder in die zweite Reihe hinter Thioune zurücktreten darf, wird den stillen Helden dennoch freuen.

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