Als Nachfolger von Narey Welcher Spielertyp Thioune bei Fortuna noch fehlt

Düsseldorf · Die freien Tage hat Fortunas Trainer Daniel Thioune zur Aufarbeitung genutzt. Die Niederlage gegen den SV Sandhausen hing noch nach. Warum er das Ergebnis nur schwer akzeptieren konnte. Und was er sich nun von seiner Mannschaft wünscht.

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Foto: Frederic Scheidemann

Es gibt im Sport diese These, dass man erst durch Niederlagen zu einem echten Gewinner wird. Darauf angesprochen senkt Daniel Thioune seinen Kopf ein wenig und man hat für einen Augenblick etwas Sorge, er könnte sich beim Anheben des Hauptes in Hulk verwandelt haben. Denn der Cheftrainer von Zweitligist Fortuna hat da eine deutlich andere Meinung: „Ich kann mit Niederlagen überhaupt nichts anfangen. Für mich sind die zu gar nichts gut. Ich kann genauso aus Siegen viele Dinge ziehen, die wir verbessern können.“

Die 0:1-Niederlage in Sandhausen wurmt ihn noch immer. Die freien Tage hat er genutzt, um seine Haare zu trimmen, vor allem aber, um den Auftritt seiner Mannschaft aufzuarbeiten. „Wenn wir wie auf Pauli das klar unterlegene Team waren, ist es leichter, so ein Ergebnis zu akzeptieren, aber die Nummer am Wochenende war einfach unnötig. Das ärgert mich dann natürlich schon“, sagt der 48-Jährige.

Nun hat er bis Sonntag Zeit, seine Mannschaft wieder auf Kurs zu bringen. Wenngleich er die Leistung des Teams keineswegs als niederschmetternd einschätzt. Am Ende war es vor allem das Ergebnis – und natürlich gibt es für den Weg dahin Gründe. Die gilt es nun miteinander zu besprechen und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. Bei der Einheit am Dienstagvormittag standen dem Coach stattliche 26 Akteure zur Verfügung. „Das wünscht man sich natürlich als Trainer“, sagt er. Ob und wie sich das auszahlt, wird sich am Sonntag (13.30 Uhr) gegen Bundesliga-Absteiger Greuther Fürth in der Arena zeigen.

„Wir haben es ja aufgearbeitet. Ich habe die Zeit genutzt, um mal in was Neues reinzuschauen, mich etwas intensiver mit den Spielern, die wir noch dazu bekommen haben, zu beschäftigen. Von Michal Karbownik habe ich mir viele Partien angesehen, um etwas mehr zu Wissen über ihn zu erhalten“, sagt Thioune.

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Foto: Christof Wolff

Und was genau meint er mit „Neues“? Thioune sagt: „Es geht um die Schwerpunkte bei uns. Wie die Technikeinheit heute, die mir sehr wichtig ist. Es ist ganz gut, wenn die Jungs mich auch mal wieder brüllen hören. Es sind die Kleinigkeiten. Erster Kontakt, Spiel mit dem Ball, Tempo, dynamisches Bewegungsverhalten.“

Die Fans in Sandhausen standen wie eine Wand hinter dem Team, im Umfeld dagegen konnte man sehr schnell wieder registrieren, wie viele Anhänger in alte Muster verfallen sind und schon kräftig gemosert haben. „Unsere Fans im Stadion sahen mehr so aus, als hätten sie 3:0 gewonnen. Die haben gejubelt und gefeiert. Das lag gewiss nicht an unserem Vortrag. Da haben sie sich wahrscheinlich mehr selbst gefeiert. Ist ja auch mal ganz schön“, sagt Thioune.

Doch das ist selbstredend nicht sein Anspruch. Er will mit Fortuna maximal erfolgreich sein: „34 Siege am Stück wird schwer. Unser Ziel ist immer gewesen, dass wir alles versuchen rauszuholen. Ich finde immer noch, dass der Vortrag nicht schlecht war. Es war inhaltlich vielleicht sogar das beste Spiel von uns mit dem Ball. Im Ergebnis dann vielleicht die Enttäuschung, dass wir es nicht gewonnen haben.“

Was noch fehlt, ist die Balance zwischen den Mannschaftsteilen. „Wenn wir vorne ein Tor mehr schießen, als wir hinten kassieren, kann ich als Trainer da am Ende mit Leben“, sagt Thioune. „Uns fehlt immer noch so ein Finisher, so wie es in der vergangenen Saison von Khaled Narey interpretiert wurde. Das muss sich jetzt neu entwickeln. Wir haben ja durchaus die Momente schon kreiert. Bei Khaled war der Ball immer sehr schnell vom Fuß weg und dann oft im Tor drin. Das hat uns gutgetan. Wir können da noch die Effizienz erhöhen. Manchmal braucht man ein paar mehr Bälle, um Tore zu erzielen. Daran arbeiten wir jetzt wieder in ganz kleinen Schritten.“

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