Rückrunden-Zeugnis für die „Zwote“, Teil drei Welcher Mittelfeldspieler von Fortunas U23 besonders überzeugte

Düsseldorf · Nach den Torhütern und den Abwehrspielern folgt in Teil drei unserer Rückrundenbilanz: das Mittelfeld. Ähnlich wie das gesamte Team zeigten viele Akteure der „Zwoten“ in diesem Mannschaftsteil schwankende Leistungen, andere ließen ihr Können regelmäßig aufblitzen.

Fortuna Düsseldorf: Fans sind aufgebracht nach Abstimmung bei DFL-Investoren-Entscheidung​
31 Bilder

So aufgebracht sind Fortunas Fans nach Abstimmung bei DFL-Investoren-Entscheidung

31 Bilder
Foto: Frederic Scheidemann

Das Mittelfeld von Fortunas Regionalliga-Fußballern war in der Rückrunde stark von fehlender personeller Kontinuität geprägt. Fast alle Spieler hatten Verletzungsprobleme, dazu stießen Kwadwo Baah und Nana Ampomah für einige Spiele aus der Profi-Mannschaft dazu. Trotzdem sah man insbesondere zum Ende der Saison die hohe Qualität, die in dieser Positionsgruppe vorhanden ist. Eine Positionsgruppe, die mit vielen schnellen und flexiblen Spielern in mehreren Begegnungen bewies, dass sie selbst Teams aus der oberen Tabellenregion vor Probleme stellen kann.

Adam Bodzek (9 Spiele/0 Tore) In der Hinrunde noch häufig in der Innenverteidigung gebraucht worden, lief der 37-Jährige in der Rückrunde wieder auf seiner angestammten Position im defensiven Mittelfeld auf. Dort brachte er sich mit seiner Erfahrung aus fast 300 Zweitliga-Spielen als resoluter Zweikämpfer ein. Gab seinen Mitspielern viele Kommandos, ordnete das Spiel. Die fehlende Geschwindigkeit war zwar ab und zu ein Problem, seine Ausdauer reichte aber für acht Spiele über die volle Distanz. Fehlte in den letzten fünf Partien mit einer Rippenverletzung.

Tom Geerkens (5/0) Normalerweise einer der prägenden Spieler der „Zwoten“, nach der Winterpause kam er allerdings nur auf fünf Einsätze. Wenn er spielte, trat er als leidenschaftlicher Antreiber in Erscheinung, der überdurchschnittliches Regionalliga-Niveau mitbringt. Stand zweimal bei den Profis im Kader, ohne dort zum Einsatz zu kommen, fiel ansonsten lange Zeit verletzt aus. Den Sieg bei Schlusslicht Straelen verpasste er außerdem aufgrund einer fragwürdigen Gelb-Rot-Sperre.

Fortuna Düsseldorf: Diese Ex-Profis sind als Führungsspieler in die U23 gewechselt
14 Bilder

Diese Ex-Profis sind in Fortunas U23 gewechselt

14 Bilder
Foto: Christof Wolff

Maximilian Adamski (11/0) Nachdem er zum Ende der Hinrunde seinen Stammplatz verloren hatte, entwickelte sich Adamski im Laufe der Rückrunde zu einem zuverlässigen Teil des Teams. Meist ohne groß aufzufallen, verrichtete er seine Arbeit sowohl auf seiner eigentlichen Position als defensiver Mittelfeldspieler als auch als Linksverteidiger, wenn Not am Mann war. Erfüllte auch dort die Ansprüche. Räumte insbesondere zum Ende der Saison in der Zentrale hinter seinen offensiv denkenden Mittelfeld-Kollegen auf, überzeugte dabei durch seine unspektakuläre, aber effektive Spielweise. Wenn er nicht verletzt fehlte, stand er außer beim Spiel gegen Gladbach immer in der Startelf.

Luca Thissen (4/0) Nach seinem Mittelfußbruch in der Hinrunde sammelte er gegen den SV Straelen seine ersten Minuten im zentralen Mittelfeld. Fiel danach allerdings erneut für acht Partien mit einem Sehnenanriss aus und wurde so nie richtig Teil der Mannschaft. Stand gegen Münster erstmals wieder im Kader und kam in den darauffolgenden drei Partien jeweils noch ein paar Minuten nach Einwechselung zum Einsatz. Wechsel nach Straelen.

Fortuna Düsseldorf: Ben Abelski, Leander Goralski, Sebastian Michalsky – das sind die Rekordspieler der "Zwoten"
25 Bilder

Das sind die Rekordspieler von Fortunas U23

25 Bilder
Foto: Frederic Scheidemann

Soufiane El-Faouzi (3/0) Fehlte ähnlich wie Thissen lange Zeit verletzt und spielte somit keine große Rolle in der abgelaufenen Halbserie. Kam erst am 30. Spieltag zu seinem ersten Rückrundeneinsatz und stand in den beiden folgenden Partien gegen Münster und Wuppertal direkt in der Startelf, wobei er gegen schwierige Gegner durchaus zu überzeugen wusste.

Nicolas Hirschberger (12/1) Einer der prägenden Spieler im Mittelfeld. Stand immer in der Startelf, fehlte zwischenzeitlich nur mit einer Zerrung. Als „Zehner“ an sehr vielen Aktionen beteiligt, die meisten Angriffe liefen über ihn. Dabei war er sehr spielfreudig, ließ beispielsweise beim 5:4-Sieg in Ahlen seine Gegner reihenweise stehen und setzte seine Mitspieler gut in Szene. Was fehlte, war eigene Torgefahr. Obwohl mehr drin gewesen wäre, blieb es aber bei einem einzigen Treffer gegen Wuppertal.

Fortuna Düsseldorf: Das sind die Trainer der "Zwoten" seit 2003
13 Bilder

Das sind Fortunas U23-Trainer seit 2004

13 Bilder
Foto: Benefoto

Justin Seven (10/1) Fehlte zwischenzeitlich mit Verletzungen, pendelte ansonsten zwischen erster Elf und Ergänzungsspieler. Lief erst auf seiner angestammten Position im zentralen Mittelfeld auf, verlor seinen Platz dort allerdings, als einige seiner Konkurrenten auf dieser Position aus ihren Verletzungen zurückkehrten. Gab dann in den letzten drei Spielen der Saison, als im Sturm kein Personal zur Verfügung stand, die alleinige Spitze. Mit seiner starken Physis und feinen Technik brachte der 19-Jährige auch in dieser Rolle respektable Leistungen. Konnte gegen Wuppertal bereits ein Assist verbuchen, bevor er gegen Ahlen nach einer schönen Einzelaktion mit viel Willen selbst traf.

Kevin Brechmann (6/1) Noch einer, der mit einer Verletzung weite Teile der Rückrunde verpasste. War nach seiner Rückkehr gegen Münster sofort Teil der Startformation, brachte Spielfreude und Tempo ins Team. Belohnte sich für einen guten Auftritt gegen Ahlen mit einem eigenen Treffer, ansonsten waren seine Abschlüsse häufig etwas ungenau.

Fortuna Düsseldorf: Diese Ex-Spieler arbeiten jetzt beim Verein
46 Bilder

Diese Ex-Spieler arbeiten jetzt bei der Fortuna

46 Bilder
Foto: RP, Falk Janning/Falk Janning

Kwadwo Baah (5/0) Der 20-Jährige, der eigentlich für den Profikader verpflichtet worden war, blieb bei seinen fünf Einsätzen in der Regionalliga ähnlich wie in der Hinrunde glücklos. Hatte häufig Abstimmungsprobleme mit seinen Mitspielern, ließ die taktische Disziplin ebenso vermissen wie die Konsequenz in der Rückwärtsbewegung. Wenn er am Ball war, sah man durchaus phasenweise seine Qualitäten im Eins-gegen-eins und sein hohes Tempo. Wurde trotzdem nach seiner Auswechslung gegen Fortuna Köln in den folgenden Partien überhaupt nicht mehr in den Kader berufen.

Nana Ampomah (7/1) Nachdem er bei Daniel Thioune endgültig in Ungnade gefallen war, kam Ampomah immerhin auf sieben Einsätze in der Regionalliga. Zeigte zwar ähnlich wie Baah schwankende Leistungen, dafür aber auch häufig genug seine große Qualität. Konnte Gegenspieler schwindelig spielen und mit Einzelaktionen das Offensivspiel der U23 im Alleingang beleben. Allerdings verlor auch er zu häufig seine Teamkollegen aus den Augen und verpasste den Moment des Abspiels. Beim 1:5 gegen Kaan-Marienborn, als die gesamte „Zwote“ einen Tiefpunkt erlebte, stach der 27 Jahre alte Linksaußen als bester Mann auf dem Platz hervor, und das nicht nur mit seinem Treffer.

Fortuna Düsseldorf: Das machen die Abgänge​ von Zweitligist F95
79 Bilder

Das machen die Ex-Fortunen nach ihrem Abgang

79 Bilder
Foto: Frederic Scheidemann

Robin Bird (7/3) Musste mit einem Muskelfaserriss zwar lange aussetzen, kam aber immer noch auf sieben Einsätze, davon vier in der Startelf. Konnte seine Leistung im Verlauf der Rückrunde immer ein wenig steigern und wurde mit seinem Tempo und Spielwitz ein schwer zu verteidigender Teil der Offensive. Auf den Außenbahnen stark im direkten Duell, stellte seine Gegenspieler nicht nur in Ahlen, wo er zwei Treffer erzielte und eine Vorlage leistete, vor Probleme. War zwar effektiver als seine Teamkollegen, aber auch bei ihm besteht noch Steigerungspotenzial in der Chancenverwertung.

Luis-Felipe Monteiro (14/0) Der Rechtsaußen hat ein Alleinstellungsmerkmal: Er fehlte nie verletzt, verpasste nur eine Partie mit einer Gelbsperre. Trotzdem kein fester Bestandteil der Startelf, sondern häufig als Einwechselspieler von der Bank eingesetzt, der mit seiner hohen Geschwindigkeit müden Gegnern Probleme bereiten kann. Allerdings im Dribbling etwas zu verspielt und dadurch nicht effektiv genug, Effektivität fehlte bei ihm auch im Abschluss. Gegen Ahlen, als die „Zwote“ ihren Gegner lange Zeit schwindelig spielte, hatte auch er seinen besten Auftritt und setzte seine Kollegen mit zwei Assists gut in Szene.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort