Ehemaliger Arbeitgeber Was sich Fortunas Trainer Thioune für den HSV wünscht

Düsseldorf · Am Samstag trifft Daniel Thioune in der Arena auf seinen ehemaligen Arbeitgeber. Vor knapp elf Monaten wurde Fortunas Trainer in Hamburg beurlaubt. Trotzdem wünscht er dem HSV etwas, was vielleicht nicht jeder direkt so vorausgesagt hätte. Was der 47-Jährige von der Partie erwartet.

Fortuna Düsseldorf: das ist die Startbilanz der Vorgänger von Daniel Thioune
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Das ist die Startbilanz der Thioune-Vorgänger bei Fortuna

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Foto: dpa/Roland Weihrauch

Vor genau einem Jahr war die sportliche Welt des Daniel Thioune mehr als in Ordnung. Mit dem Hamburger SV stand er nach 26 Spieltagen auf dem zweiten Tabellenplatz. Der Aufstieg in die Bundesliga erschien alles andere als unrealistisch. Doch nach einer Länderspielpause Ende März folgte ein kleiner Einbruch. Und dieser führte so weit, dass Thioune Ende April von seinen Aufgaben entbunden wurde.

Die restliche Geschichte ist bekannt. Der HSV verpasste auch unter Interimstrainer Horst Hrubesch die Rückkehr in die Beletage des deutschen Fußballs. In dieser Saison nehmen die Hanseaten unter Trainer Tim Walter einen abermaligen Anlauf. Doch auch in diesem Jahr scheint der Dino nicht das allerbeste Blatt auf der Hand zu haben. Platz sieben spricht da eine deutliche Sprache. Zwar hat man noch das Nachholspiel gegen Erzgebirge Aue in der Hinterhand, der Abstand auf das Trio an der Tabellenspitze beträgt dennoch bereits sieben Zähler.

Für Daniel Thioune ist ein Jahr nach seiner Freistellung die sportliche Welt auch wieder mehr als in Ordnung. Seit knapp einem Monat steht er nun bei Fortuna auf der Kommandobrücke. Die Bilanz: fünf Spiele, elf Punkte. Innerhalb kürzester Zeit hat es der 47-Jährige fertiggebracht, die Düsseldorfer aus einem komatösen Zustand zu erwecken und den Relegationsplatz in Windeseile hinter sich zu lassen.

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Foto: Frederic Scheidemann

Nun ist die Abstiegsgefahr in dieser engen Liga weiterhin nicht vollständig gebannt. Fortuna wird noch einige Siege brauchen, um sich dieser Sorgen vollständig entledigen zu können. Wenn es nach dem Trainer geht, der nach seiner einwöchigen Corona-Isolation seit Dienstag wieder bei der Mannschaft weilt, kann der nächste Dreier gern auch schon am Samstag (Anstoß: 13.30 Uhr) in der eigenen Arena eingefahren werden.

Die Vorzeichen stehen dafür auch gar nicht so schlecht. Bei Fortuna gesellen sich täglich neue freigetestete Spieler dazu. Am Mittwochnachmittag stiegen Matthias Zimmermann, Christoph Klarer, Andre Hoffmann, Dennis Gorka und Kristoffer Peterson wieder ins Training ein. In den kommenden Tagen rechnet Fortuna damit, dass weitere Profis ihre häusliche Isolation beenden können.

Beim Gegner sieht es da noch nicht ganz so rosig aus. Erst am vergangenen Samstag waren noch weitere Profis positiv getestet worden. Und dennoch werden die Hanseaten eine schlagkräftige Truppe stellen können. „Der HSV wird nicht viel verändern. Er muss brutal abliefern, wenn er den Anschluss an die Aufstiegsplätze halten will“, sagt Thioune auf Nachfrage. „Unabhängig von der Personalsituation werden sie sicher nicht den Bus vor dem eigenen Tor parken.“

Der mögliche Vorteil, dass Fortunas Trainer den Gegner noch bestens kennt, ist eigentlich keiner mehr. Denn der HSV hat sich vor der Saison erneut einem Facelift unterzogen. „Der Kader hat sich grundlegend verändert. In der vergangenen Saison haben wir auf ein Säulenmodell gesetzt. In diesem Jahr setzt man eher auf junge Spieler und auf Jungs, die woanders schon ihre Qualität unter Beweis gestellt haben“, befindet Thioune. „Am Ende des Tages wird man sehen, ob es dann deutlich erfolgreicher war als in den vergangenen Jahren. Ich wünsche es dem HSV, dass er die Liga verlässt. Das Ding ist schon ganz groß da und gehört dann auch eine Etage höher.“

Nur am Samstag, da wünscht er dem großen HSV vor allem eines: eine Niederlage in Düsseldorf.

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