Berater in Marbella aufgetaucht Allofs verlängert bei Fortuna – Trainer Thioune soll bald folgen
Marbella · Nach wochenlangen Spekulationen hat Fortuna am Freitag die Vertragsverlängerung mit Sportvorstand Klaus Allofs offiziell bekannt gegeben. Wie die Aufsichtsratsspitze die Entscheidung erklärt. Welche zentrale Entscheidung nun noch in den kommenden Wochen zu treffen sein wird.

Das ist Klaus Allofs
Im „Red Pepper“ am Puerto Banús von Marbella ist am Donnerstagabend auf die Zukunft von Fortuna angestoßen worden. In dem griechischen Lokal hatte sich die Aufsichtsratsspitze mit Björn Borgerding und Sebastian Fuchs mit den Vorständen Alexander Jobst, Arnd Hovemann und Klaus Allofs getroffen. Dem Vernehmen nach soll es ein lange Nacht gewesen sein, ob schon zu diesem Zeitpunkt tatsächlich die Vertragsverlängerung von Sportvorstand Allofs begossen wurde, ist indes nicht überliefert. Die wurde dann am Tag danach offiziell um 13 Uhr verkündet.
Der 66-jährige Allofs bleibt also für weitere drei Jahre auf seinem Posten. Kostenpflichtiger Inhalt Wie die Vertragsdetails ganz genau aussehen und wie viel er verdient, kann man hier nachlesen. Allofs sagt: „Das war nie ein Vertragspoker. Beide Seiten haben sehr schnell signalisiert, dass sie weitermachen möchten. Wir haben ambitionierte Ziele. Wir wollen gemeinsam zurück in die Bundesliga.“ Allofs, bisher ausschließlich über SMS zu erreichen, hat mittlerweile tatsächlich auch WhatsApp auf seinem Diensthandy installiert. „Da gab es viele Gratulanten, die haben das denke ich auch sehr aufrichtig gemeint.“
Aufsichtsratschef Borgerding sagt: „Um unsere Ziele zu erreichen, brauchen wir weiterhin Ruhe und Kontinuität. Deswegen freuen wir uns, diesen vertrauensvollen und professionellen Weg weiter mit Klaus gehen zu können.“ Und „Vize“ Sebastian Fuchs sagt: „Es warten herausfordernde Zeiten auf uns. Wir haben ein gutes Gefühl mit dieser Konstellation, unsere Ziele auch erreichen zu können.“

Diese Spieler sollte Fortuna auf dem Zettel haben
Und auf diesem Weg gibt es weitere Herausforderungen. Beim Vormittagstraining war ein interessanter Zaungast dabei. Sascha Brinker ist der Berater von Daniel Thioune. Alleine mit der Anwesenheit des 40-Jährigen ist das zentrale Thema für die kommenden Wochen bei Fortuna gesetzt. Denn nachdem es nun langfristige Planungssicherheit auf der Entscheiderebene gibt, wird es darum gehen, ob Allofs und Thioune (48) sich auf eine Idee einigen werden, es mit sportlichem Leben auf dem Platz zu füllen.
Im Klartext: Ist Thioune der Trainer, dem Allofs zutraut mit den vorhandenen Mitteln mindestens mittelfristig Fortuna in die Bundesliga zu führen? Diese Grundsatzentscheidung hängt nicht vom Abschneiden in einer Halbserie ab, sie hat etwas mit einer generellen Sicht auf die Dinge zutun. Allofs: „Wir haben mit Daniel schon vor Wochen ein erstes Gespräch geführt. Wir können uns eine weitere Zusammenarbeit über seinen aktuellen Vertrag hinaus sehr gut vorstellen, er kann das auch.“
Könnte es also in der praktischen Umsetzung schnell gehen? „Ja, das könnte passieren“, sagt Allofs auf Nachfrage unserer Redaktion. „Aber nicht mehr in diesem Trainingslager.“
Druck wäre auch ein schlechter Ratgeber. Schließlich hat ja Thioune sehr sicher bereits ein gültiges Arbeitspapier für die neue Spielzeit. In seinem Kontrakt gibt es eine Klausel, die greift, wenn Thioune mit Fortuna am Ende dieser Saison einen einstelligen Tabellenplatz erreicht. Würde er dies nicht schaffen, würde sich die Zukunftsfrage wahrscheinlich im gegenseitigen Einverständnis auch nicht mehr stellen.

Das ist Daniel Thioune
Nach unseren Infos wird es noch in diesem Trainingslager zu einem Austausch kommen. Gut möglich nach dem Testspiel am Samstag gegen Grasshopper Zürich. Brinker sagt: „Wir sind ja im ständigen Austausch miteinander. Aber es stimmt, wir werden sicherlich auch die Möglichkeiten hier nutzen, um lose über ein paar Themen zu reden.“ Also er mit seinem Klienten Thioune auf der einen und Allofs und Sportdirektor Christian Weber auf der anderen Seite.
Wann in dieser Personalie weißer Rauch aufsteigen wird? Vielleicht noch bis zum Start der Rückrunde – auch als Signal an die Mannschaft und das Umfeld. Warum es sinnvoll ist, frühzeitig diese Weichenstellung zu machen? Weil Thioune eine zentrale Rolle einnimmt und es mit begrenzten Mitteln darauf ankommt, ein Spielsystem zu finden und dafür auch entsprechendes Personal zu verpflichten und weiterzubeschäftigen, um die Wahrscheinlichkeit für Erfolg zu erhöhen.