Nach Unentschieden gegen Dresden Was Fortuna-Trainer Thioune an seinem Kader bemängelt

Düsseldorf · Es sollte beim Heimspiel die große Sause zum Klassenerhalt werden – doch nach dem 2:2 gegen Dresden ist das Projekt vertagt. Was Daniel Thioune seinen Spielern in Aussicht gestellt hatte. Welche Qualitäten er deutlich ausgeprägter im Kader sehen möchte.

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Foto: dpa/Roland Weihrauch

Am Tag danach wird Daniel Thioune in der Medienrunde gefragt, welche Frage er sich denn selbst stellen würde. Der Cheftrainer von Zweitligist Fortuna windet sich ein wenig und tritt dann den verbalen Gang in die Offensive an. „Sie würden mir sicher die Frage stellen, woran es gelegen hat, dass wir die 2:0-Führung aus der Hand gegeben haben. Von meiner Bewertung her haben wir das Spiel vorneheraus nicht gewonnen, hintenraus nicht verloren.“ Beim Endstand von 2:2 spricht einiges für diese These.

Und weiter sagt Thioune: „Ich glaube, es liegt auf der Hand bei 21 Schüssen aufs Tor, bei acht vermeintlich hundertprozentigen Chancen: eine Ausbeute von zwei Toren ist dann deutlich zu gering. Da hätten wir das Spiel selbst zu machen können. Wir haben uns selbst nach dem 1:2 das Leben schwer gemacht. Somit ist die Frage, wann schaffen wir es, den nächsten Schritt zu gehen. Das gehört zu unserer Entwicklung dazu.“

Und dann führt Thioune ein Wort in seine Analyse ein, dass er in vielen Nuancen versucht einzuordnen. „Wir rammeln noch zu sehr, statt geduldig und mehr Ruhe ins Spiel zu bekommen. Es ist das, was sich durch die Saison zieht.“ Mit „rammeln“ will er die Unruhe beschreiben, die auf dem Platz entstanden war, als er eigentlich für Ordnung sorgen wollte. Er hatte sich vor allem durch seine Einwechslungen etwas andere Impulse erhofft. Auf der Gegenseite hatten die Dresdner durch ihre Wechsel plötzlich eine ganz andere Statik auf dem Feld, der Unterschied war merklich.

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Foto: Frederic Scheidemann

Was zudem auffällig ist: nicht zum ersten Mal hat Fortuna in der Schlussphase einer Partie nichts mehr entgegensetzen können. Liegt es möglicherweise an konditionellen Defiziten? Ist die Düsseldorfer Mannschaft vielleicht einfach nicht fit genug? Thioune nimmt seinen Vorgänger Christian Preußer deutlich in Schutz. „Die Mannschaft ist topfit. Sieht man auch unter anderem daran, dass wir fünf Kilometer mehr als die Dresdner runtergespult haben.“

Thioune hätte gerne schon am Freitag den Deckel draufgemacht auf eine durch und durch verkorkste Saison. Seinen Spielern hatte er in Aussicht gestellt, ein freies Wochenende zu bekommen, wenn man den Klassenerhalt geschafft hätte. „Ich wäre natürlich deutlich lieber in meinem eigenen Bett aufgewacht. So wäre es meinen Spielern sich auch gegangen – also natürlich nicht in meinem Bett.“

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Foto: Frederic Scheidemann

Nun also ist die Mission vertagt. Im Auswärtsspiel gegen den FC Heidenheim gibt es die nächste Möglichkeit, sich endgültig die Zugehörigkeit zur Zweiten Liga auch für die neue Saison zu sichern. „Am Ende des Tages definiert sich alles über die Qualität. Deswegen stehen wir da unten“, sagt Thioune. „Dann muss man die Qualität erhöhen, wenn man Widerstandsfähiger sein will.“

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