Fortuna-Trainer Thioune vor KSC-Spiel „Ich habe noch den Feuerwehrhelm auf“

Düsseldorf · Trainer Daniel Thioune muss beim Auswärtsspiel in Karlsruhe sicher auf den verletzten Mittelfeldakteur Jakub Piotrowski verzichten. Bei anderen Personalien könnte es noch mit einem Einsatz klappen. Für ihn befindet sich Fortuna weiterhin in der Stabilisationsphase. Was ihm wichtig ist.

Fortuna Düsseldorf: Das ist der neue F95-Trainer Daniel Thioune
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Das ist Daniel Thioune

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Foto: Christof Wolff

Daniel Thioune hat in den vergangenen Wochen wenig Zeit gehabt, um wirklich ausgeruht Dinge anzupacken. Er musste funktionieren. Das System Fortuna musste wieder funktionieren. Bislang hat er eine ziemlich gute Mischung gefunden. Und doch ist er weiter im angespannten Modus. „Ich habe noch immer den Feuerwehrhelm auf“, sagt er vor dem Auswärtsspiel beim Karlsruher SC. „Wir sind nach wie vor in der Stabilisationsphase bis wir 40 Punkte erreicht haben. Wir sind aber auf einem guten Weg. Die Länderspielpause war zum Durchschnaufen da, in den letzten Wochen habe ich sehr viel für den Kopf und die Beine der Spieler gefordert. Gestern haben wir dann nochmal Gespräche mit den Nationalspielern geführt. Da ging es um taktische Inhalte, beispielsweise die Spieleröffnung. Aber das sind möglicherweise auch Dinge, die erst zur Vorbereitung auf die neue Saison Umsetzung finden werden.“

Es gibt noch ein paar Fragezeichen personeller Natur und schon eine finale Entscheidung. „Jakub Piotrowski wird ausfallen. Felix Klaus und Marcel Sobottka sind seit Mittwoch wieder voll im Training dabei, da werde ich mir morgen noch einen letzten Eindruck holen. Alle Nationalspieler sind gesund zurückgekehrt. Wir haben viele fitte Spieler, was die Kaderauswahl erschweren wird, aber das ist ja auch eine schöne Situation. Besser so, als andersrum.“

Der Ausfall von „Kuba“ zwingt Thioune zu einem leichten Umbau der Startelf. Matthias Zimmermann spielt in seinen Gedanken dabei aber aktuell keine tragende Rolle. „Ich weiß, dass Matthias Zimmermann auch im zentralen Mittelfeld spielen kann. Das hat er beispielsweise beim VfB Stuttgart getan. Aber ich bin aktuell weniger versucht, zu experimentieren. ‚Zimbo‘ spielt gut als Rechtsverteidiger. Perspektivisch kann man vielleicht was ändern, aber jetzt wird es keine große Veränderung geben.“

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Auf diese Spieler sollte Fortuna ein Auge werfen

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Foto: IMAGO/foto2press/IMAGO/Sven Leifer

Was er zum Spiel am Sonntag zu sagen hat?  „Als ich damals noch Trainer in Osnabrück war, haben wir gemeinsam mit dem Karlsruher SC die 3. Liga verlassen dürfen. Der KSC hat sich in den letzten Jahren mit Christian Eichner als Cheftrainer stabilisiert. Das findet man auch in der Spielidee wieder. Sie haben sehr aktive drei Spitzen, die häufig hoch verteidigen. Das Zentrum ist geschlossen.“

Und weiter: „Mit Marvin Wanitzek haben sie jemanden, der aus allen Situationen ein Tor schießen kann. Jerome Gondorf ist sozusagen das Regulativ im Mittelfeld. Der KSC definiert sich viel über Standardsituationen. Da gehören sie zu den gefährlichsten Teams. Wir wollen bei uns bleiben, viele unserer Ideen umsetzen, müssen aber auch auf die Stärken des Gegners achten. Das heißt: Standardsituationen vermeiden und klar beim Verteidigen dieser Standards sein – und dem Gegner dann möglichst viel Fortuna aufdrängen.“

Das Funktionsteam (Trainer, Analysten, Scouts, Vorstand) bei Fortuna
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Fortunas Team hinter dem Team

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Foto: dpa/Bernd Thissen

Übrigens: Fortuna hat seit 1998 nicht mehr in Karlsruhe verloren. Letzter Trainer, der ohne drei Punkte nach Hause fahren musste, war ein gewisser Klaus Allofs. Die Geschichte ist bekannt, am Ende der Saison stieg Fortuna ab, Allofs ist mittlerweile Sportvorstand von Fortuna.  Thioune sagt: „Statistiken sind schön und ich bediene sie auch, wenn sie zugunsten meiner Idee verlässliche Zahlen anbieten. Die wichtigste Statistik ist aber die, die auf der Anzeigetafel steht.“

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