Ex-Sportvorstand verteidigt sich Diese Ansage macht Pfannenstiel seinen Kritikern bei Fortuna
Düsseldorf · Er hat Dawid Kownacki einst nach Düsseldorf geholt. Der Rekordtransfer des polnischen Angreifers hat dem damaligen Sportvorstand Lutz Pfannenstiel viel Spott eingehandelt. Wie er die Entwicklung des 25-Jährigen bewertet. Was er ihm für einen Weg zutraut.
Im Fußball sind es manchmal Kleinigkeiten die den großen Unterschied ausmachen. Talent hatte man Dawid Kownacki immer bei Fortuna attestiert. Und dennoch wollte der Knoten beim polnischen Angreifer nicht platzen. Irgendwas war immer. Verletzt. Verstimmt. Verkorkst. Kurioserweise in seinem letzten Vertragsjahr in Düsseldorf ist der mittlerweile 25-Jährige wieder auferstanden. Praktisch für ihn – so kann er sich ausreichend ins Schaufenster stellen und auf Angebote warten.
Denn im Sommer wird er jenen Verein, der für ihn 2019 die bis heute gültige Rekordsumme von 6,8 Millionen Euro (und nicht mehr, wie oft kolportiert wird) bezahlt hat, ablösefrei verlassen. Kein wirtschaftlicher Totalschaden für den Zweitligisten, aber schon eine ziemlich bittere Nummer. Doch als man wirklich noch Geld mit Kownacki hätte generieren können, befand er sich mal wieder in einem ausgewachsenen Formtief.
Davon kann aktuell keine Rede sein. Die Bilanz des Stürmers liest sich ausgezeichnet. Sechs Tore, sechs Vorlagen in 17 Ligaspielen, dazu noch ein Tor und eine Vorlage in zwei Pokalspielen – Kownacki ist in dieser Saison richtig gut in Form. Nun meldet sich der Mann zu Wort, der Kownacki einst in die Landeshauptstadt geholt hat. „Ich hoffe, dass jetzt auch der Letzte in Düsseldorf kapiert, warum wir Dawid damals geholt haben“, sagt Lutz Pfannenstiel im Gespräch mit dem „Express“.
Und weiter sagt Pfannenstiel: „Hätten wir Dawid damals nicht fest verpflichtet, hätten sie mich gevierteilt, weil er in dem halben Leihjahr einfach genau das gezeigt hat, was er jetzt wieder zeigt. Als der Transfer durch war, gab es ja auch ausschließlich Schulterklopfer.“
Problem: nach der anfänglichen Euphorie folgte die Ernüchterung. Denn Kownacki „funktionierte“ fortan einfach nicht mehr. Er war oft nicht mal mehr Offensivkraft Nummer drei. Zudem verscherzte er es sich mit seiner Einstellung bei einigen im Team und drumherum. Erst eine Leihe in seine polnische Heimat in der Rückrunde der vergangenen Saison brachte die Wende. Bei Lech Posen wurde er Meister und kam mit einer völlig veränderten Körpersprache wieder.
Wohin die Reise von Kownacki gehen wird? Sehr wahrscheinlich in die Bundesliga. Gleich mehrere Klubs aus der zweiten Reihe sind an ihm interessiert. Wie sehr, werden die kommenden Monate zeigen. Der Pole dürfte sich Zeit lassen und genüsslich pokern, aktuell hat er die besseren Karten.
Pfannenstiel sagt: „Es ist bitter gelaufen, dass er jetzt ablösefrei gehen kann. Ich wünsche Dawid eine tolle Rückrunde und dass er danach einen Klub findet, bei dem er sein Erstliganiveau nachweisen kann.“