Achtelfinal-Duell am Mittwoch Was der Pokal für Fortuna und Nürnberg bedeutet
Nürnberg/Düsseldorf · Die Traditionsklubs Nürnberg und Düsseldorf haben in der Liga große Probleme. Beide liegen in der Tabelle weit hinter ihren Zielen zurück, den „Club“ plagen sogar Abstiegssorgen. Das Pokalduell der beiden am Mittwoch gewinnt dadurch weiter an Bedeutung.

Fortunas besondere Momente im DFB-Pokal
So lang ist es eigentlich noch gar nicht her. Nicht einmal fünf Jahre. Am 13. Mai 2018 gönnten sich die beiden traditionsreichen Vereine 1. FC Nürnberg und Fortuna Düsseldorf eine große gemeinsame Feier: Am letzten Spieltag der Zweitligasaison trafen sie im ausverkauften Max-Morlock-Stadion aufeinander und spielten den Meister des deutschen Unterhauses aus. Aufgestiegen waren beide ohnehin schon, Fortunas 3:2-Sieg und der Gewinn der „Radkappe“ waren auf Düsseldorfer Seite die Kirsche auf die gemeinsame Partytorte.
Im Februar 2023 trägt die Szenerie längst wieder einen Grauschleier. Statt Torte gibt es Eintopf, wenn „Club“ und Fortuna am Mittwoch um 18 Uhr erneut gegeneinander antreten. Beide sind längst wieder Zweitligisten, Gastgeber Nürnberg kämpft nach der 0:1-Niederlage im Frankenderby bei Greuther Fürth als Tabellendrittletzter sogar gegen den Absturz in die Dritte Liga.
Diesmal geht es allerdings gar nicht um Punkte, sondern um den Einzug ins Viertelfinale des DFB-Pokals. Und irgendwie ist es für beide schon so etwas wie die letzte Ausfahrt aus einer Saison, die sich so wieder einmal kaum jemand erhofft hatte. „Es ist klar, dass sich ein Auftritt wie bei unserem 1:4 in Paderborn nicht wiederholen darf“, sagt Fortunas Trainer Daniel Thioune deutlich. „Klar ist aber auch: Wir kommen zwar aus einer nicht so tollen Situation, aber andere Klubs in der Liga würden vielleicht immer noch gern mit uns tauschen.“

Großer Bahnhof für Fortunas Fans bei Ipswich Town
Stimmt, denn die Düsseldorfer sind zwar als Tabellensechster mit sieben Punkten Rückstand auf den Relegationsrang drei und gar deren elf auf einen direkten Aufstiegsplatz aktuell ziemlich ernüchtert. Im Vergleich mit ihrem Pokal-Gastgeber Nürnberg (Drittletzter mit 19 Punkten gegenüber 29 der Fortuna) ist ihre Lage aber entspannt. Als „angeschlagenen Boxer“ sieht Thioune die Mittelfranken, auf Wiedergutmachung brennend und entsprechend gefährlich.

So hart kritisieren die Fans Fortunas Auftritt
Die Motivation dürfte allerdings bei den Gästen mindestens ebenso hoch sein. Während für den „Club“ der Klassenerhalt oberste Priorität hat, ist der Pokal für Fortuna ein Stück nach oben gerückt, seit der Aufstieg unwahrscheinlicher geworden ist. „Im Achtelfinale ist fast nur noch das große Besteck in der Lostrommel“, sagt Thioune. „Wenn man dann einen anderen Zweitligisten zieht, fängt man bei allem Respekt natürlich an zu träumen.“ Ein Traum, den der 48-Jährige mit den Fans des zweimaligen Pokalsiegers (1979 und 1980) teilt.