Fortunas Trainer Was Thioune jetzt von Appelkamp sehen will

Düsseldorf · Hundertprozentig verdaut hat Fortunas Trainer die 0:2-Niederlage beim Hamburger SV auch drei Tage später noch nicht. Die Mannschaft habe sich nicht an den Matchplan gehalten, sagt Daniel Thioune. Auch dem U21-Nationalspieler aus den eigenen Reihen schreibt er etwas ins Stammbuch.

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Foto: Christof Wolff

Es ging alles ein bisschen später los als geplant. Eigentlich sollte das Dienstagtraining der Fortuna um 14 Uhr beginnen – was in aller Regel bedeutet, dass die ersten Profis spätestens gegen 13.50 Uhr auf den Rasen des Arena-Sportparks kommen. Diesmal war es erst gut 20 Minuten später soweit: Aufgrund eines Kitafestes war der übliche Besprechungsraum des Zweitligisten in der Leichtathletikhalle belegt. Die Analyse der 0:2-Niederlage beim Hamburger SV musste also in den Räumlichkeiten der Arena stattfinden. Und sie erforderte zudem ein bisschen mehr Zeit als die anderer Spiele.

„Die Stimmung ist gemischt“, gibt Trainer Daniel Thioune zu. „Wir hatten schon gehofft, dass wir etwas näher dran sind.“ Am HSV, meint er – doch der aktuelle Tabellenführer und Top-Aufstiegsfavorit zeigte in den ersten 45 Minuten am Samstagabend sehr deutlich, dass er ein ganzes Stück weiter ist als die Düsseldorfer. „Da ging die Schere doch etwas weiter auseinander, als wir uns das gewünscht hätten.“ Vor allem, weil die Fortunen schon gleich zu Beginn einige Dinge taten, die Thioune so nun ganz und gar nicht sehen wollte.

„Wir haben zum Beispiel sehr früh den gegnerischen Torwart attackiert“, erklärt der 48-Jährige. „Das war nicht gewünscht, und dadurch haben wir Räume geöffnet. So kam es zum Lattenschuss des HSV. Und so kam es auch zu der Szene in der vierten Minute, als wir Matthias Zimmermann durch den Ellbogenschlag verloren haben.“

Diese beispielhaft genannten Unzulänglichkeiten hätten ihre Ursache sicherlich auch in der personellen Besetzung gehabt, meint Thioune. Die vielen Ausfälle von Stammkräften seien gegen eine Mannschaft wie Rostock eben doch leichter kompensierbar gewesen als gegen den HSV. Wobei zwischen den Zeilen dennoch deutlich herauszuhören ist, dass er von einigen, die am Samstag eine Chance bekamen, ein Stück weit enttäuscht ist.

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Foto: Moritz Mueller

„Ich finde, dass Shinta Appelkamp aktuell nicht an sein Leistungs-Optimum kommt“, sagt der Trainer, und er rufe auch sein Potential nicht völlig ab. „Dann dürfen wir es auch nicht auf die Positionen reduzieren“, ergänzt Thioune und spielt damit auf die Kritik an, der U21-Nationalspieler müsse zu oft auf die Flügel ausweichen. „Er hat sehr häufig auf seiner Lieblingsposition gespielt, da wo man ihn gern sehen würde. Auch in Hamburg kam Shinta auf der Zehner-Position rein. Aktuell macht er ein paar einfache Fehler, er braucht einfach wieder Selbstvertrauen. Das muss er sich über mehr Kontakte nehmen, gerade in so einem Spiel.“

Ein klarer Handlungsauftrag.

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