Thioune vor Sandhausen-Spiel Was Fortunas Trainer Gänsehaut verschaffte

Düsseldorf · Vor dem Zweitliga-Gastspiel beim SV Sandhausen am Freitag hat Fortuna sich ein Stimmungshoch in ihrer Anhängerschaft verschafft. Warum Trainer Daniel Thioune definitiv nicht auf die Euphoriebremse treten wird, welche Spieler Einsatzchancen haben und was er als Zusatzantrieb für sein Team sieht.

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Foto: dpa/David Inderlied

Eine gewisse Skepsis machte sich im Frühsommer schon breit in der Landeshauptstadt. Eine recht durchwachsene Vorbereitung mit mäßigen Ergebnissen, Zurückhaltung auf dem Transfermarkt und dann auch noch ein brisanter Spielplan mit Auftaktpartien beim heimstarken und euphorisierten Aufsteiger Magdeburg sowie daheim gegen Paderborn, das beste Auswärtsteam der Liga in der Vorsaison. Dazu eine Pokalaufgabe bei den als Favoritenschreck bekannten Offenbacher Kickers – da zogen sich über den Fans von Fortuna Düsseldorf schon die ersten grauen Wolken zusammen.

Inzwischen ist der Himmel aufgeklart, mit leichten Spuren von Rosarot. 2:1 in Magdeburg, 2:1 gegen Paderborn, 4:1 gar in Offenbach. Fortuna geht als Tabellendritter in den dritten Zweitliga-Spieltag, und die aufkommende Euphorie in der Stadt lässt sich unter anderem daran ablesen, dass mehr als 3000 Anhänger das Team im Pokal begleiteten. „Das ist der Hammer“, sagt Trainer Daniel Thioune kopfschüttelnd. „Ich habe Gänsehaut bekommen in Offenbach, denn dafür spielen wir Fußball. Aber ich werde diese Euphorie definitiv nicht bremsen. Es wächst etwas zusammen hier, im Verein und nach draußen.“

Nun steckt im Topstart der Mannschaft, die seit Thiounes Amtsantritt im Februar 16 Pflichtspiele absolvierte und nur eines davon verlor, eine gewisse Gefahr. Den Auftakt hatten viele als schwierig angesehen – aber nun folgen das Gastspiel beim SV Sandhausen (Freitag, 18.30 Uhr), die Heimaufgabe gegen die schwach gestartete und im Pokal bei Fünftligist Stuttgarter Kickers gescheiterte SpVgg Greuther Fürth sowie die Partie beim Vorletzten Eintracht Braunschweig. Droht da ein gefährliches Zurücklehnen?

Der Trainer winkt ab. „Wenn ich mich überhaupt einmal entspannt habe, seit ich bei Fortuna bin, dann nach dem letzten Spiel der Vorsaison auf St. Pauli“, berichtet Thioune. „Aber selbst da nicht, weil wir da verloren haben, und dann gibt’s für mich keine Entspannung.“

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Foto: dpa/Swen Pförtner

Dass die Konkurrenz in der Liga Fortuna auf den Schild eines Mitfavoriten hebt, stört den 48-Jährigen ebenso wenig wie der Enthusiasmus in der Stadt. „Dafür können wir uns zwar nichts kaufen, aber es ist ein weiterer Antrieb für uns.“ Es sei doch prima, wenn die Konkurrenz den Düsseldorfern zutraue, oben dabei zu bleiben, „wir schüren diesen Funken sehr gern“.

Ein Sieg in Sandhausen täte einiges dafür. In Angriff nehmen kann der Trainer diesen Job mit nahezu dem kompletten Aufgebot. Da sich der zuletzt angeschlagene Außenstürmer Kristoffer Peterson wieder fit meldete (Thioune: „Kris hatte zwar große Schmerzen, es war aber nur eine Fußprellung“), fehlen lediglich die beiden Langzeitverletzten Matthias Zimmermann und Nana Ampomah. Aber selbst bei diesen beiden passt der Begriff „Langzeit“ im Grunde nicht mehr. „Sie machen große Fortschritte in der Reha“, berichtet der Coach, „so dass ich fest davon ausgehe, sie noch im August im Mannschaftstraining wiederzusehen.“

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Foto: Christof Wolff

Ob wie im Pokal mit Dreier- oder doch wieder mit Viererkette gespielt wird, ob mit Dawid Kownacki und Rouwen Hennings im Sturm oder doch mit Topjoker Daniel Ginczek – da will sich Thioune nicht in die Karten schauen lassen. „Emma Iyoha ist ja auch wieder im Training, und wie man weiß, habe ich sehr viel Fantasie bei diesem Spieler“, betont er. „Es ist durchaus denkbar, auch mal mit drei dieser Jungs zu spielen oder je nach Gegner auch nur mit einem. Das geht alles.“

Und wie sehen jetzt die Ziele aus? „Schritt eins ist: nichts mit dem Abstieg zu tun haben“, erklärt Thioune. „Schritt zwei ist ein einstelliger Tabellenplatz. Und danach gäbe es ein paar einstellige Plätze, die spannender sind als andere.“ So kann man es auch ausdrücken.

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